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Generation Gold

Generation Gold

Titel: Generation Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Müller
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Instandhaltung des Hauses
7,3
7,1
6,9
Gesundheitspflege
3,1
3,4
3,5
Verkehr
15,7
13,9
13,9
Nachrichtenübermittlung
1,8
2,3
2,5
Freizeit und Kultur
10,0
10,4
11,0
Bildungswesen
0,5
0,7
0,7
Hotels, Cafés und Restaurants
5,8
4,1
4,7
Verschiedene Waren und Dienstleistungen
5,1
6,1
7,0
Abbildung 3.2: Zusammensetzung des Warenkorbes (in Prozent); Quelle: Statistisches Bundesamt

    Der Volkswirt und Kondratieff-Anhänger Erik Händeler schreibt dazu in seinem Buch Die Geschichte der Zukunft folgendes:

    »Dem Statistischen Bundesamt ist es völlig unmöglich, einen Warenkorb zu finden, der die Preisentwicklung wiedergibt — jede Klimaänderung, jede veränderte Einkommensverteilung, Mode oder Ausbildung beeinflußt die Durchschnittsausgaben .« [3.45]

    Im Augenblick werden ca. 750 Waren und Dienstleistungen für die Zusammensetzung des Warenkorbes stellvertretend ausgewählt.
    Nach den Angaben des Statistischen Bundesamts stieg der aus diesem Warenkorb errechnete Preisindex in den Jahren von 1993 bis 2005 im Mittel um 1,82 Prozent pro Jahr.

    Doch was sagt dieser Wert wirklich aus? Ist er mit der Inflation gleichzusetzen? Das Statistische Bundesamt selbst gibt uns die schwammige Antwort:

    »Der Verbraucherpreisindex für Deutschland will ein umfassendes Bild der Preisentwicklung vermitteln, soweit davon die privaten Haushalte betroffen sind. (...) Er ist ein Indikator für die Beurteilung der Geldwertstabilität und wird als Inflationsmaßstab verwendet .« [3.12]

    Das heißt, die in der Presse immer wieder zu hörende Preissteigerung des Warenkorbes ist nicht grundsätzlich mit der Inflation gleichzusetzen, sondern spiegelt lediglich die Preisentwicklung wider, die die privaten Haushalte betrifft. Weiterhin ist der Preisindex lediglich als ein Indikator für die Inflation anzusehen.

    Wir haben also gesehen, daß eine niedrige Inflationsrate für die ökonomische und gesellschaftliche Stabilität eines Staates von hoher Wichtigkeit ist. Steigt die Inflation, steigt auch der Zins und damit die Arbeitslosigkeit. Die Geldentwertung trifft vor allem die ärmeren Schichten der Bevölkerung, sodaß sich soziale Spannungen vergrößern. Der Wirtschaftsmotor beginnt zu stottern und bringt dadurch den Staat aufgrund sinkender Steuereinnahmen noch weiter in Bedrängnis. David Marsh brachte diesen Zusammenhang in seinem Buch Die Bundesbank auf die folgende einfache Formel:

    »Eine stabile Währung ist die Grundlage einer stabilen Regierung, und eine stabile Regierung schafft eine stabile Gesellschaft .« [3.13]

    Was macht also ein Staat, der eine zu hohe Inflation fürchtet? Anstatt die wahren Ursachen, auf die wir gleich ko mm en werden, zu bekämpfen, manipuliert er lieber die Statistiken, sodaß in der Öffentlichkeit mildere Zahlen publiziert werden können und so der soziale Frieden gewahrt bleibt.

    Die grundlegenden Probleme mit der Warenkorb-Definition haben wir bereits erörtert. Wie die Warenkorb-Ergebnisse jedoch zusätzlich auch noch mathematisch manipuliert werden können, wird anhand der Methode der »hedonischen Qualitätsbereinigungen« sehr anschaulich ersichtlich. Das Statistische Bundesamt wendet diese aus den USA kommenden Berechnungsmethoden seit dem Jahr 2002 in zunehmendem Maße an [3.14], obwohl sich die Behörde im August 2000 noch verhalten kritisch über diese geäußert hatte. So stellte die Bundesbank anhand des Beispieles EDV-Ausrüstungen dar, warum in den US-Konjunkturzahlen ein erheblicher Anteil von fiktivem Wirtschaftswachstum enthalten ist.

    Die Bundesbank im August 2000:
    »Ein wesentliches Merkmal der sogenannten New Economy in den USA ist der starke gesamtwirtschaftliche Produktivitätsanstieg seit Mitte der neunziger Jahre (...). Dagegen hat die Mehrzahl der anderen Industrieländer in den letzten Jahren kein vergleichbares Produktivitätswunder aufzuweisen. (...)
    Hinter der (...) hedonischen Preisschätzung, die allerdings auch eigene methodische Probleme aufwirft, steht die Grundidee, daß sich verschiedene Varianten eines heterogenen Gutes als unterschiedliche Kombinationen von einzelnen, wohldefinierten Produkteigenschaften darstellen lassen.« [3.14]

    Die Bundesbank im Juli 2002:
    »Die hedonische Methode ist ein besonderes Verfahren der Qualitätsbereinigung und eignet sich vor allem für innovative technische Güter, die einem raschen Fortschritt unterliegen und die nicht über einen längeren Zeitraum mit identischer Qualität beobachtet werden können .« [3.15]

    Am Beispiel

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