Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Generation Gold

Generation Gold

Titel: Generation Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Müller
Vom Netzwerk:
natürlich auch in einer höheren individuellen Inflationsrate.

    Helmut Creutz faßt die drei größten Gewaltverbrechen wie folgt zusammen und stellt die Frage, warum Staaten diese im großen Stile weiterhin betreiben dürften:

    »So wie man mit Fug und Recht den Krieg als größtes denkbares Gewaltverbrechen bezeichnen kann und den Zins als größte denkbare Ausbeutung, so die Inflation, mit der die Sparer um die Früchte ihrer Arbeit gebracht werden, als größten denkbaren Betrug. (...) Geradezu bedenklich ist darum der Tatbestand, daß selbst die demokratischen Staaten, die ansonsten Gewalt, Ausbeutung und Betrug im Kleinen verfolgen, die größten denkbaren Formen dieser Verbrechen immer noch als legitim betrachten .« [3.6]

    Womit wir wieder beim Gedankengang aus Kapitel 1 wären, daß ein Staat, dessen Monetärsystem auf Zins beruht, kein Interesse daran haben kann, der überwiegenden Masse seiner Bewohner finanziellen Wohlstand zu gewähren. Zins und Inflation sind die zwei geldpolitischen Mittel, dies heimlich und dauerhaft sicherzustellen (neben den gesellschaftspolitischen Regelungen unseres Sozialsystems).
    Bereits bei der heute allgemein akzeptierten »Warenkorb-Definition« als Gradmesser der Inflation kann man erkennen, welche Verschleierungstaktik im System steckt.

3.2 Warenkorb als Definition der Inflation?

    »Der viel zitierte Warenkorb ist ein wahres Lügensammelsurium. Wichtige Güter des Lebens, die im Preis stark gestiegen sind, befinden sich außerhalb des fiktiven Korbs, oder sie werden durch statistische Tricks günstiger ausgewiesen .«
    Hans-Jörg Müllenmeister [3.7]

    »Ich stehe Statistiken etwas skeptisch gegenüber. Denn laut Statistik haben ein Millionär und ein armer Schlucker je eine halbe Million .« F. D. Roosevelt, US-Präsident von 1933 bis 1945

    Befragen wir zunächst zwei prominente Quellen über die Inflation, so erhalten wir die folgenden Definitionen:

    Deutsche Bundesbank:
    »Über mehrere Perioden anhaltender Anstieg desPreisniveaus. Kennzeichnend für eine Inflation sind Preissteigerungen in grundsätzlich allen Güterkategorien und ein daraus folgender allgemeiner Kaufkraftverlust des Geldes. (...) Zur Messung der Inflation werden ausgewählte Preisindizes herangezogen .« [3.8]

    Europäische Zentralbank:
    »Preisstabilität ist definiert als Anstieg des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) für das Euro-Währungsgebiet von unter 2 % gegenüber dem Vorjahr. Preisstabilität muß mittelfristig gewährleistet werden .« [3.9]

    Zusammengefaßt sagen diese Definitionen also sinngemäß aus, daß Inflation ein anhaltender Anstieg des Preisniveaus ist, den man mit einem Preisindex messen kann. Des weiteren definiert die Deutsche Bundesbank, daß der Verlust der Kaufkraft die Folge des Anstieges der Preise wäre, d. h. steigende Preise sind der Grund für die Geldentwertung, sprich der Inflation. Wir werden noch sehen, daß genau das Gegenteil der Fall ist. Steigende Preise sind die Folge der Inflationierung einer Währung, in keinem Fall deren Ursache.
    Über die Ermittlung eines Preisindex wird in der Bundesbank-Rubrik »Schule und Studium« folgendes erklärt:

    »Bei der Messung des Preisniveaus ist (...) ein Mittelweg zu gehen: Man begnügt sich mit einer Art repräsentativer Auswahl von Preisen. So wird die Preisentwicklung ausgewählter Güter und Leistungen erfaßt und anhand eines >Warenkorbs< gewichtet. Daraus errechnet sich ein sogenannter Preisindex, wobei die in einem von den Statistikern zusammengestellten >Warenkorb< enthaltenen Güter und Dienstleistungen nach Art und Umfang über einen längeren Zeitraum nicht verändert werden. Die Entwicklung des Preisindex gibt also die reine Preisentwicklung eines bestimmten >Warenkorbs< wieder .« [3.10]

    Die Inflation wird also über einen Warenkorb »gemessen«. Steigen die Preise dieses Warenkorbes an, steigt auch laut dieser Definition die Inflation. Aber: Wer entscheidet über die Zusammensetzung des Warenkorbes? Wer entscheidet über die Gewichtung der einzelnen Waren im Warenkorb? Wann wird der Warenkorb mit welchen Waren oder Dienstleistungen aktualisiert? Inwieweit ist ein Warenkorb von 1995 mit einem aus dem Jahre 2005 noch vergleichbar?

1991
1995
2000
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke
14,5
13,1
10,3
Alkoholische Getränke und Tabakwaren
4,5
4,2
3,7
Bekleidung und Schuhe
7,7
6,9
5,5
Wohnung, Wasser, Elektrizität, Gas, andere Brennstoffe
24,0
27,5
30,2
Hausrat und laufende

Weitere Kostenlose Bücher