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Generation Gold

Generation Gold

Titel: Generation Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Müller
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klar, wie Ferdinand Lips zu der weiter oben zitierten Behauptung kommt, nämlich daß die Manipulationen der westlichen Zentralbanken bald zu einem Ende kommen müssen. Es ist einfach kein Gold mehr da, und die Nachfrage aus den ersten vier Blöcken wird schon deswegen immer größer, weil deren Dollar-Devisenreserven im Wert wie Butter in der Sonne schmelzen. Ed Wener:

    »Die Vereinigten Staaten versuchen verzweifelt, ihre Privilegien, die aus der Weltreservewährung Dollar folgen, zu bewahren, haben jedoch rücksichtslos die Verantwortlichkeit für die Kaufkrafterhaltung des Dollar mißachtet (d. h. den Dollar inflationiert; d. Verf.). Sie haben ihre Verbündeten gerufen, um den Dollar entweder durch den Verkauf ihrer Goldreserven (...) oder durch den Kauf von US-Staatspapieren, wie es die asiatischen Zentralbanken getan haben, zu stützen. Sie sind nun am Ende der Sackgasse angekommen. Die, die früher Goldreserven hatten, haben heute leere Keller, und die Asiaten erkennen, daß ihre Keller mit nicht rückzahlbaren Schuldverschreibungen voll sind .« [4.41]

    Wenn der Markt erkennt, daß die Zentralbanken keine Munition mehr haben, wird der Goldpreis unweigerlich steigen, da die Angebot-Nachfrage-Relation sich deutlich verschlechtern wird. Wie sich diese Angebot-Nachfrage-Situation derzeit entwickelt, betrachten wir im folgenden Abschnitt.

4.2 Angebot von und Nachfrage nach Gold

    »56 % Steigerung des Investment-Bedarfes im dritten Quartal 2005, insgesamt 7 % mehr Nachfrage in Tonnen und 18% in Dollar gerechnet.«
    Pressemitteilung World Gold Council vom 17. November 2005 [4.42]

    Ferdinand Lips kritisiert in seinem hier schon oft zitierten Buch Die Gold-Verschwörung die Goldstatistiken des Gold Fields Mineral Services (abgekürzt GFMS) heftig:

    »GFMS, eine auf Rohstoffe spezialisierte Londoner Beratungsfirma, steht bei GATA und der Goldindustrie in Verdacht, notorisch die Goldstatistiken, aber insbesondere Angaben im Zusammenhang mit der Höhe des ausgeliehenen und auf Termin verkauften Goldes im Interesse der Goldmanipulation zu schönen.« [4.43]

    Der Amerikaner Franklin Sanders, seit Jahren Analyst von Edelmetallen, stellte in einem Artikel im Internet zudem fest, daß die GFMS in ihrem aktuellen Silberbericht die früheren Zahlen für das Defizit im Silbermarkt nachträglich schönte. Alle Zahlen in Millionen Unzen [4.44].

Jahr
Bericht 2004
Bericht 2005
Differenz
2000
147,6
136,3
11,3
2001
189,5
172,8
16,7
2002
162,6
144,2
18,4
2003
172,0
158,6
13,4

    Das heißt, im Bericht 2004 wurde z.B. das Defizit im Silbermarkt (Nachfrage höher als Angebot) im Jahr 2003 mit 72,0 Millionen Unzen angegeben, im folgenden Bericht im Jahr 2005 jedoch war dieses Defizit nur noch 58,6 Millionen Unzen groß usw. Sanders fügt hinzu:

    »Es fällt immer schwerer, die GFMS-Analysen und — Zusammenfassungen zu schlucken oder sie noch zu respektieren. Der diesjährige Bericht enthält grobe Fehler, ist in manchen Punkten nahezu unverständlich, enthält Halb-Erklärungen oder Hinweise zu Erklärungen, die in sich unverständlich sind .« [4.44]

    Die Berichte von GFMS kosten stolze 395 Euro. Die darin veröffentlichten Zahlen bieten einen interessanten Einblick und lassen einige für langfristige Investoren wichtige Rückschlüsse zu. Zudem finden die Zahlen der GFMS trotz ihrer Fragwürdigkeit weithin in der Edelmetallbranche Beachtung. Der zuletzt im 12. April 2006 veröffentlichte Goldbericht legte die folgenden Zahlen für das Jahr 2005 vor. Alle Werte sind in metrischen Tonnen angegeben, zum Vergleich sind die Zahlen aus dem Jahr 2004 ebenfalls dargestellt.

2005
2004
Angebot:
Minen-Neuproduktion:
2494 t
2464 t
Gold-Recycling:
841 t
828 t
Verkäufe der Zentralbanken:
663 t
478 t
=====
    3998 t
=====
    3770 t
Nachfrage:
Schmuckindustrie:
2736 t
2610 t
Zahngold, Münzen, Elektronik:
418 t
553 t
Wertanlage:
425 t
246 t
Exchange Traded Funds (ETFs)
232 t
133 t
Rückkäufe Goldproduzenten:
131 t
442 t
=====
    3942 t
=====
    3851 t

    Auf den ersten Blick erkennt man die Situation, daß nach dieser Statistik die Nachfrage im Jahr 2005 nur deshalb befriedigt werden konnte, weil die Zentralbanken mit ihren Verkäufen von 663 Tonnen den Ausgleich am physischen Goldmarkt schufen und die Rückkäufe der Minenbetreiber um 70 Prozent abnahmen. Die Nachfrage im Bereich Investment (Wertanlage, ETFs und Münzen) nahm weiterhin stark zu. Ein Trend, der sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft fortsetzen wird.
    Hätten im Jahr 2005

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