Generation Gold
widerstand, der eine neuerliche Diskussion in Richtung Goldverkäufe begonnen hatte. Bundesbankchef Weber ließ dazu in einer Presseerklärung vom 21. März 2006 wissen:
»Gold stellt einen essentiellen Bestandteil der Währungsreserven der Bundesbank dar, der ihren Ansprüchen nach Sicherheit und Diversifizierung ihres Portfolios gerecht wird .« [4.39]
Wenn die Bundesbank ihr Portfolio mit physischem Gold diversifiziert und absichert, sollte dies ebenso für jeden privaten Investor gelten.
4.1.5 Gold-Carry-Trade
»Der leise Tod des Gold-Carry-Trades ist eine außerordentlich positive Entwicklung für Goldinvestoren rund um den Globus.«
Adam Hamilton [4.40]
Aufgrund der wirtschaftlichen Probleme in Japan senkte die dortige Zentralbank von August 1990 bis September 1995 die Zinsen von sechs auf 0,5 Prozent, um damit die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Es war also ein lohnendes Geschäft, sich Yen zu 0,5 Prozent zu leihen, diese in höher verzinsliche Papiere zu investieren, z. B. in amerikanische Staatsanleihen mit fünf Prozent Verzinsung, und die Differenz als Gewinn einzustreichen. Der sogenannte Yen-Carry-Trade war erfunden und so lange profitabel, wie der Yen im Wert zum Dollar nicht mehr als (im genannten Beispiel) 4,5 Prozent steigen würde, also die Differenz zwischen Leihgebühr und Verzinsung der Staatspapiere. Leider war genau dies im Herbst 1998 der Fall, als der Dollar um ungefähr neun Prozent und später weitere zwölf Prozent gegenüber dem Yen einbrach.
Genau wie mit dem Yen gingen die Geschäftsbanken auch mit Gold um, man konnte es ja zu sehr niedrigen Zinsen von den Zentralbanken bekommen. Die Geschäftsbanken liehen also die durch den Verkauf des Zentralbankgoldes gewonnene Liquidität nicht mehr zu drei bis vier Prozent an Goldproduzenten aus, sondern kauften sich festverzinsliche Staatspapiere zu fünf oder sechs Prozent.
Die Gefahr ist natürlich wie beim Yen, daß ein steigender Goldpreis Verluste generiert. Dies war jedoch bis vor wenigen Jahren nie ein Problem, da die Verkäufe des Goldes ja direkt auf den Preis drückten. Solange die Zentralbanken also munter weiter Gold zum Verkauf verliehen, konnte dieses Geschäft quasi nicht fehlschlagen.
Dies änderte sich im September 1999 grundlegend, als die 15 Zentralbanken des Washingtoner Abkommens ihre Verkaufs- bzw. Verleihquote auf 500 Tonnen pro Jahr begrenzten.
Analysten sagen, daß genau diese Carry-Trades früher oder später der Grund sein werden, warum ganze Banken kollabieren werden. Der Broker Nick Leeson trieb 1995 ganz alleine die älteste, 1762 gegründete britische Investmentbank Barings in den Ruin. Mit seinen Spekulationen in Yen-Futures und Optionen auf den Nikkei-Index-Futures hatte er am Ende 1,4 Milliarden Dollar Verluste erlitten. Wenn 1,4 Milliarden Dollar eine Bank in den Ruin treiben können, wie steht es dann mit den 20 000 Tonnen verliehenen Goldes, das derzeit einen Wert von rund 400 Milliarden Dollar hat? Erinnern Sie sich noch an die vier Milliarden Dollar und die 400 Tonnen Gold, um die es bei LTCM ging? Theoretisch würde diese Größenordnung also hinreichend hoch sein, um 100 Fonds in die Insolvenz zu stürzen, was einem weltweiten Finanzerdbeben gleichkommen würde.
Aufgrund des beschränkten physischen Marktes wird es schlicht nicht möglich sein, daß alle Geschäftsbanken ihre Leih-Gold-Geschäfte jemals wieder schließen können. Es würde zu einem sogenannten »Short Squeeze« (einem Ausquetschen der Leerverkäufer) kommen, das den Preis des Goldes auf den Mond treiben würde. Verlierer sind die Zentralbanken (und damit die Bürger), deren Gold für immer verloren ist.
F
assen wir bis hierher zusammen: Die Zentralbanken bilden seit Jahrzehnten unter der Führung der amerikanischen FED ein Goldkartell, das den Preis des Goldes durch Verkäufe und Verleihungen reguliert und unterdrückt. Der Markt des Papiergoldes ist gegenüber dem physischen reellen Markt um ein Vielfaches größer, sodaß durch diese und die Goldleihgeschäfte sowie Gold-Carry-Trades riesige Verluste bei den beteiligten Geschäftsbanken entstehen würden, die in letzter Konsequenz das gesamte ungedeckte Falschgeldsystem wie ein Kartenhaus zum Einsturz bringen könnten. Den Zentralbanken geht nun nach Jahren der Manipulation die goldene Munition aus, sodaß man um die Jahrtausendwende Übereinkommen mußte, den Goldpreis langsam und kontrolliert um ca. 20 Dollar pro Jahr steigen zu lassen. Wenn die Reserven der
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