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Generation Gold

Generation Gold

Titel: Generation Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Müller
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pro Jahr läßt sich auf den durch den Goldpool künstlich niedrig gehaltenen Goldpreis von 35 Dollar zurückführen. In diesem Marktumfeld war es für die Minenbetreiber schlicht nicht rentabel, Gold zu fördern, sodaß viele Minen geschlossen wurden.
    Die Tiefpunkte nach den Konsolidierungen lassen sich zu einer Geraden verbinden, die eine Steigung von 13,3 Tonnen pro Jahr aufweist. Was sich in dieser Kurve manifestiert, sind wohl die Wechselspiele zwischen Exploration, d. h. Auffinden und Ausbeutung von Vorkommen. Je mehr exploriert wird, umso mehr kann in den Folgejahren gefördert werden. Entfernt sich die Förderung zu stark von der »Unterstützungslinie«, geht die Exploration zurück und folglich zeitversetzt auch die Produktion.
    Die Zeitspannen zwischen Produktionshoch- und -tiefpunkten sind ebenfalls auffällig konstant:

    Rückgang 1915 bis 1922: 7 Jahre
    Anstieg 1922 bis 1940: 18 Jahre
    Rückgang 1940 bis 1945: 5 Jahre
    Anstieg 1945 bis 1970: 25 Jahre
    Rückgang 1970 bis 1975: 5 Jahre
    Anstieg 1975 bis 2001: 26 Jahre

    Anstiege dauern demnach im Schnitt 23 Jahre, Rückgänge ca. sechs Jahre. Der aktuelle Grund des Produktionsrückganges ist, wie gesehen, im Goldpreis zu finden, d. h. durch den niedrigen Preis wurden geförderte Reserven nicht durch neu entdeckte ersetzt. Der von Ferdinand Lips geschätzte Rückgang um 30 Prozent in den kommenden zehn Jahren liegt im übrigen fast genau auf der Unterstützungslinie und ist in Abbildung 4.7 ebenfalls eingezeichnet (gestrichelter Pfeil).
    Ob und inwieweit die Produktion nach dem Rückgang, in dem wir uns seit 2001 befinden, wieder erhöht werden kann, ist fraglich. Die geologischen Reserven, die unser Planet zur Verfügung stellt, sind nicht unbegrenzt. Wie beim Öl wird es immer schwieriger, hochgradige Lagerstätten aufzufinden, die wirtschaftlich abgebaut werden können.
    Die Statistiker von der US Geological Surve y (USGS) geben in ihren jährlichen Goldberichten neben den abgebauten Mengen auch die weltweit noch vorhandenen Reserven und Ressourcen an. Ressourcen sind nach Definition bekannte Vorkommen, die jedoch im Gegensatz zu Reserven wirtschaftlich nicht gewonnen werden können. Das heißt, erst bei steigenden Preisen werden Ressourcen zu Reserven, da dann die Wirtschaftlichkeit ihres Abbaus gegeben ist.
    Im zuletzt Anfang 2006 erschienenen USGS-Bericht wird für Gold die in 2005 abgebaute Menge mit 2450 Tonnen angegeben (im Gegensatz zu den 2494 Tonnen, die GFMS meldete), die Reserven mit 42 000 Tonnen [4.47]. Die aktuelle Lebensdauer der Reserven würde also noch für 17 Jahre reichen (42000 geteilt durch 2450). Rechnet man diese Lebensdauer der Reserven für die zurückliegenden Jahre aus, so erhält man die in Abbildung 4.8 dargestellte Kurve der sogenannten dynamischen Lebensdauer der Restreserven.
    Bildet man durch diese Kurve eine lineare Ausgleichsgerade und verlängert diese in die Zukunft, so kommt man auf das Jahr 2046, in dem die Goldreserven zur Neige gehen würden.
    Wir haben im vorigen Kapitel bereits behandelt, wie offizielle Stellen das Gold schlechtreden und einen zu starken Anstieg des Preises unter allen Umständen verhindern wollen und müssen. Auch die Zahlen der USGS können stark angezweifelt werden. Diese Zweifel wurden mathematisch hergeleitet und im Internet auf www.goldseiten.de vom Autor bereits veröffentlicht [4.48].

    Der Grund zur Annahme einer bewußten Überbewertung der Reserven und Ressourcen von Gold ergibt sich aus den folgenden Daten. Diese Ausführungen sind leider mathematischer Natur. Wenn Sie kein Interesse an der Herleitung haben, können Sie diesen Abschnitt gerne überspringen. Er ist für das grundsätzliche Verständnis nicht erheblich.
    Im Gegensatz zu Diamanten oder Öl, die generisch im Laufe der erdgeschichtlichen Evolution durch Zeit, Druck und Wärme entstanden, ist sich die Wissenschaft über die Häufigkeit der reinen chemischen Elemente in der Erdkruste (sprich deren Aufbau ) einig. Chemische Analysen von Gesteinen, Lava, Wasser und von Luftproben aus der oberen Erdkruste (einschließlich der Wasser- und Lufthülle) liefern Durchschnittswerte für die Häufigkeit des Vorkommens der chemischen Elemente in diesem Bereich. Es ist also mithin möglich zu errechnen, wieviel Gold oder Blei in der gesamten Erdkruste absolut, d. h. insgesamt, existiert. So weiß man z. B. vom Gold, daß 5 x 10 7 Prozent der Erdkruste aus diesem chemischen Element bestehen.
    Nimmt man die eisfreie Landoberfläche,

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