Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Generation Gold

Generation Gold

Titel: Generation Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Müller
Vom Netzwerk:
261,6 Millionen Unzen einen Wert von 3850 Milliarden Dollar haben. Dies würde einem Unzenpreis von 14 720 Dollar entsprechen — Tendenz exponentiell steigend.
    Auch aus dieser Zahl können Sie ersehen, wie enorm die Papiergeldmenge seit 1971 ausgeweitet wurde bzw. wie tief das Gold in Papiergeld derzeit gehandelt wird. Wie jedoch zuvor besprochen, kann stark angezweifelt werden, daß die Amerikaner überhaupt noch so viel Gold besitzen. Das heißt: Je weniger die Notenbanken an Goldreserven besitzen, um so höher müßte dessen Wert steigen, um wieder eine goldgedeckte Währung einführen zu können. Wie sagte doch Alan Greenspan 1966? »Ohne Goldstandard gibt es keine Möglichkeit, Ersparnisse vor der Konfiszierung durch Inflation zu schützen .«

4.8 Eeden-Müller-Goldpreistheorie

    »Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie.«
    Immanuel Kant, Philosoph (1724-1804)

    Zuletzt möchte ich Ihnen eine Preistheorie präsentieren, die auf einer mathematischen Formel von Paul van Eeden beruht, der eine wöchentliche Kolumne für die Internetseite www.kitco.com schreibt.
    Diese Formel berechnet den theoretischen Preis für Gold in Relation zum Geldmengenwachstum des Dollars und zur weltweit vorhandenen Goldmenge. Mit ihr ist es möglich, den zukünftigen theoretischen Goldpreis für zwei denkbare Szenarien zu berechnen: a) eine linear steigende Geldmenge oder b) eine exponentiell wachsende Geldmenge M3 des Dollars.
    Im Internet wurden diese Berechnungen von Paul van Eeden erstmals im April 2003 veröffentlicht [4.56]. Im Oktober 2005 nahm er in einer Kolumne nochmals Bezug auf diese Artikel und aktualisierte die Zahlen von 2003 [4.57], Der Autor vermied es jedoch, auf Grundlage seiner Formel Vorhersagen für die Zukunft zu treffen. Mit der prognostizierten Goldförderung aus Abbildung 4.11 erscheint es jedoch möglich, sinnvoll und interessant zu berechnen, wohin der Goldpreis aufgrund dieser Preistheorie gehen könnte.
    Die Formel von van Eeden ist im Grunde sehr simpel. Sie geht davon aus, daß alles Gold, das jemals gefördert wurde, auch heute noch in irgendeiner Form vorhanden ist. Dies trifft zwar nicht ganz zu, da in der Industrie teilweise auch Gold unwiederbringlich verbraucht wird, stellt jedoch eine gute und konservative Näherung dar. Die jährliche Neuproduktion von Gold stellt demnach eine Inflation (Aufblähung) der bestehenden Goldbestände dar, Zitat:

    »Der Betrag des jährlich geförderten Goldes ist nichts anderes als die Inflation der bisherigen Goldbestände .« [4.56]

    Demzufolge verringert also die gesteigerte Goldmenge deren Wert pro Mengeneinheit.
    Weiterhin geht der Autor von einer fixen Kaufkraft des Goldes aus (siehe Abbildung 4.16). Das heißt, eine Geldmengenausweitung des Dollars (dessen Inflation bzw. Kaufkraftverringerung) bewirkt ein Steigen des Goldpreises.
    Der Goldpreis steigt also mit zunehmender Geldmenge und sinkt mit steigender Goldmenge. Mathematisch sieht die Formel so aus:

    wobei Au(t) der Goldpreis zum Zeitpunkt t, M3 die Geldmenge des US-Dollars und GP die kumulierte historische Goldproduktion darstellt, jeweils zum Zeitpunkt t.
    Unter den anzunehmenden Voraussetzungen, daß sowohl die Geldmenge als auch die Goldmenge steigen, wird der erste Geld-Term stets größer als eins, der zweite Gold-Term stets kleiner als eins. Kommt die Goldproduktion zum Erliegen, wird den bestehenden Beständen also kein neues Gold mehr hinzugeführt, wird der zweite Term gleich eins, was bedeutet, daß er sich nicht mehr auf den theoretischen Goldpreis auswirkt.
    Geht man von einer bis heute kumulierten Goldförderung von 130000 Tonnen [4.58] sowie davon aus, daß der Goldpreis im Jahr 1947 den wahren inneren Wert von 35 Dollar besaß [4.56], so berechnet sich der theoretische Goldpreis bis heute wie in der auf der nächsten Seite oben dargestellten Grafik.
    Der Autor Paul van Eeden kommt in seiner Publikation [4.56] auf niedrigere Werte für den theoretischen Goldpreis, was wohl daran liegt, daß die historische Goldförderung niedriger als 130 000 Tonnen angesetzt wurde. Da die Statistik der Dollar-Geldmenge M3 nur bis 1959 zurückreicht [4.59], wurden die Werte für 1946 bis 1958 polynomisch in die Vergangenheit extrapoliert.

    Man erkennt in Abbildung 4.21, daß Gold im Jahr 1971, nachdem der Preis freigegeben worden war, ungefähr um das Dreifache zu niedrig bewertet war und folgerichtig in den Jahren bis 1975 fast bis zum theoretischen Wert von 200 Dollar aufschließen

Weitere Kostenlose Bücher