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Generation Gold

Generation Gold

Titel: Generation Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Müller
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da die Banken seit dem Ende des Bretton-Wood-Systems Geld in ungeahnten Mengen aus dem Nichts schöpfen. Geld, dem keine Waren oder Dienstleistungen gegenüberstehen.

4.5 Das Gold-Öl-Verhältnis

    Öl ist der Schmierstoff unserer Wirtschaft, ja unseres ganzen Lebens. Steigt die Inflation, steigt der Ölpreis, und die Wirtschaft kommt in Schwierigkeiten. Die Bilder der autofreien Sonntage und leeren Autobahnen aus den 1970er Jahren sind uns wohl allen noch in Erinnerung. Genauso wichtig wie Öl für die Wirtschaft ist, ist, wie gesehen, das Gold für das Geldsystem. Setzt man die Preise zueinander in Relation, erhielt man in der Vergangenheit stets korrekte Zeitpunkte, bei denen man besser in Öl oder besser in Gold investiert hätte.
    Man errechnet die Relation, indem man den Goldpreis pro Unze durch den Ölpreis pro Barrel teilt. Kostet die Goldunze also beispielsweise 400 Dollar und das Barrel Öl 50 Dollar, so erhält man ein Gold-Öl-Verhältnis von acht. Der langfristige Mittelwert dieses Verhältnisses liegt seit 1965 bei ca. 15, d.h. für eine Unze Gold bekam man im Schnitt 15 Barrel Öl.
    Zum Zeitpunkt der letzten Aktualisierung dieses Buches lag der Goldpreis bei ca. 620 Dollar und der Ölpreis bei 60 Dollar, d. h. die Ratio lag bei 10,3 (November 2006). Für eine Unze Gold erhielt man also nur rund ein Drittel weniger Öl, als dies normalerweise der Fall ist.
    Entweder ist also das Öl spekulativ extrem überbewertet oder Gold unterbewertet. Da wir jedoch bereits wissen, daß der Goldpreis künstlich unterdrückt wird, kann man davon ausgehen, daß das Gold unterbewertet ist. Das langfristige Gold-Öl-Verhältnis bestätigt demnach auf der einen Seite lediglich die Manipulationen und zeigt auf der anderen Seite an, daß diese extremen Unterbewertungen des Goldes stets wieder aufgehoben wurden, sprich, der Goldpreis stieg.

    In Abbildung 4.17 sind ebenfalls die mathematischen Standardabweichungen eingezeichnet. Diese liegen derzeit bei rund 20,25 bzw. 30 für eine, zwei und drei Standardabweichungen.
    Nimmt man den Ölpreis mit 60 Dollar als konstant an, so errechnen sich für den Goldpreis die folgenden Preisziele:

    Gold/Öl-Ratio Goldpreis
    15 900 Dollar (Durchschnitt)
    20 1200 Dollar (1 Stand.-Abweichung)
    25 1500 Dollar (2 Stand.-Abweichungen)
    30 1800 Dollar (3 Stand.-Abweichungen)

    Grundsätzlich sollte man jedoch zu solchen Zahlenspielen anmerken, daß diese in bezug auf Gold nur plakativer Natur sein können. Steigt der Unzenpreis, in einer Fiatwährung ausgedrückt, an, bedeutet dies tendenziell lediglich, daß die Fiatwährung weniger wert wird, nicht, daß das Gold mehr wert wird. Eine Unze Gold ist und bleibt eine Unze Gold.

4.6 Das Dow-Gold-Verhältnis

    Ein weiteres Verhältnis, das gern zu Rate gezogen wird, ist das sogenannte Dow-Gold-Verhältnis.

    Indem man den Goldpreis zum Aktienindex Dow-Jones ins Verhältnis setzt, erkennt man, wie teuer oder billig Gold im Vergleich zu den Aktienbewertungen ist. Steht der Dow-Jones-Index zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Buches z. B. bei 12 100 Punkten und das Gold bei 620 Dollar je Unze, ergibt sich ein Dow-Gold-Verhältnis von 19,5 (12 100 dividiert durch 620). Wie in Abbildung 4.18 zu sehen ist, bewegt sich dieses Verhältnis bereits seit einiger Zeit in dieser Größenordnung.
    Aus der Abbildung läßt sich jedoch auch ersehen, daß in der Geschichte das Verhältnis immer wieder auf einen Wert von bis zu 1,0 zurückkam, d. h. daß Aktien, im Augenblick gemessen in Gold, zu hoch bewertet sind (oder Gold zu niedrig, wie man es nimmt).
    Prof. Robert J. Shiller von der Yale-Universität veröffentlichte im Frühjahr 2000 sein Buch Irrational Exubarence, in dem er vor einem Aktiencrash warnte. Er machte diese These an der exorbitanten Überbewertung des fundamentalen Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) der Aktien von seinerzeit knapp 45 fest.
    Das KGV errechnet sich, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn des Unternehmens je Aktie teilt. Wird also unsere Beispiel AG mit 300,- Euro je Aktie ander Börse gehandelt und erwirtschaftet einen Gewinn von 15,- Euro je Aktie, so ist das KGV 20. Je niedriger das KGV ist, um so billiger ist die Aktie, da sozusagen der »Preis pro Gewinn« sinkt.
    Historisch betrachtet waren Aktien bei KGVs von unter zehn unter-, über 20 jedoch überbewertet.
    Nach dem Aktiencrash im Jahr 2000 sank das KGV amerikanischer Aktien von 45 auf ca. 22, was im historischen Maßstab immer noch eine Überbewertung bedeutete. Aktuell

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