Generation Gold
konnte. In der Hysterie Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre schoß das Gold über seinen theoretischen Wert hinaus und kam daher im Preis wieder zurück. In den 1980er und 1990er Jahren öffnete sich durch die Marktmanipulationen der Geschäfts- und Zentralbanken die Schere zwischen theoretischem und realem Goldpreis immer weiter, verstärkt seit 1996, sodaß zu Beginn des neuen Jahrtausends der Druck des Marktes wohl so groß geworden war, daß der reale Goldpreis wieder zu steigen beginnen mußte. Der aktuelle theoretische Goldpreis liegt für Ende 2006 bei etwa 1070 Dollar je Unze, d.h. 73 Prozent über dem derzeitigen Marktniveau.
Interessant wird es nun, wenn man diese Werte in die Zukunft extrapoliert, d. h. die Zahlenreihen sozusagen aufgrund ihres bisherigen mathematischen Verlaufes in die Zukunft verlängert. Hierfür können u. a. die künftigen Goldförderdaten verwendet werden, die in Abbildung 4.11 hergeleitet wurden.
Für das Wachstum der M3-Geldmenge des Dollars bieten sich die zwei bereits genannten Szenarien (lineares und exponentielles Wachstum) an.
Das Ergebnis unter diesen Annahmen sieht wie folgt aus:
Nimmt man einen exponentiellen Verlauf des M3-Geldmengenwachs-tums an, so steigt auch der theoretische Goldpreis exponentiell an (durch die logarithmische Darstellung in Abbildung 4.23 eine Gerade), sodaß man für das Jahr 2040 auf einen theoretischen Goldpreis von rund 10 000 Dollar pro Unze kommt. Unter Annahme eines linearen M3-Wachstums liegt der theoretische Goldpreis zwischen 2000 und 2100 Dollar je Unze.
Angesichts dieser hohen Zahlen tritt wohl nun bei dem einen oder anderen ein Glitzern in die Augen. Deswegen hierzu noch einige Anmerkungen.
Wir müssen uns gedanklich davon lösen, diese Zahlen mit der heutigen noch verbliebenen Restkaufkraft des Dollars in Übereinstimmung bringen zu wollen. Der Dollar im Jahr 2040, wenn er dann noch existieren sollte, wird weitaus weniger Kaufkraft besitzen als der heutige Dollar. Zuwächse an Kaufkraft entstehen nur dadurch und dann, wenn in Krisenzeiten mehr Menschen Gold (und Silber) nachfragen, als der Markt anbieten kann. Das heißt, die Menschen messen dann den Edelmetallen mehr Wert bei und werden bereit sein, im Austausch dafür mehr Waren herzugeben.
Der Kern dieses theoretischen Preismodells bleibt jedoch der, daß Gold heute beim Preis von rund 620 Dollar (Stand November 2006) immer noch stark unterbewertet ist.
Machen Sie sich diesen Umstand zunutze und freuen Sie sich, daß die Zentralbanker rund um diesen Globus diese Chance mit ihren Preismanipulationen überhaupt erst geschaffen haben.
Vielleicht werden Ihre Edelmetallreserven, neben Ihren Immobilien, die einzigen noch werthaltigen Anlageklassen (Neudeutsch »Assets«) sein, mit denen Sie Ihr Leben werden bestreiten können.
Die große Thematik Umweltverschmutzung, Terror- und Kriegsgefahr, Verfall von Familien und Gesellschaft, Kampf um die verbliebenen Ressourcen etc. soll im Rahmen dieses Buches nicht erörtert werden.
4.9 Zusammenfassung des vierten Kapitels
Das Bretton-Woods-System schuf nach dem Zweiten Weltkrieg ein System, in dem der US-Dollar als einzige Devisenwährung an das Gold gebunden war. Alle anderen wichtigen Währungen waren an den Dollar gebunden und damit indirekt an das Gold. Durch das »Aufkaufen-Müssen« von Dollars exportierten die USA ihre Inflation in alle Mitgliedsstaaten des Systems.
Als die USA im Zuge des Vietnam-Krieges immer schneller inflationierten, und als Frankreich 1971 die Konvertierung seiner Dollar-Bestände in Gold einforderte, schloß Präsident Nixon das Goldfenster einseitig, d. h. die USA weigerten sich, weiterhin Gold für ihre Papier-Dollars auszuzahlen. Seit dieser Bankrotterklärung wachsen die Papiergeldmengen immer schneller und immer höher an, was man an den Weltdevisenreserven leicht ersehen kann.
Der Gold-Pool von sieben wichtigen Zentralbanken vermochte es in den 1960er Jahren nicht, den Goldpreis auf dem Kurs von 35,20 Dollar zu halten. Die 1970er Jahre waren geprägt durch den Ölschock und durch steigende Inflation, sodaß der Goldpreis — trotz weiterhin andauernder Goldverkäufe der Zentralbanken — bis auf 850 Dollar je Unze stieg.
Die Methoden des Drückens des Goldpreises wurden immer vielfältiger. Die Papiergold-Geschäfte mit Derivaten in den 1970er Jahren, sowie die Goldleihe und Gold-Carry-Trades führten zu einem stetigen Angebot an physischem Gold, sodaß der Preis nicht steigen konnte.
Es
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