Generation Gold
ist der Wert sogar wieder auf ca. 28 angestiegen, d. h. Aktien sind nach wie vor sehr teuer. Kritische Aktienkenner sprechen in diesem Zusammenhang von einer Echo-Blase, die jederzeit wieder platzen könnte.
Claus Vogt, Research-Leiter der Berliner Effektenbank und Co-Autor des Buches Das Greenspan-Dossier, hierzu im Januar 2005:
»Die fundamentale Bewertung des US-Aktienmarkts befindet sich weiterhin auf einem extrem hohen Niveau. Kurs-Gewinn-Verhältnis, Kurs-Cashflow-Verhältnis, Kurs-Umsatz-Verhältnis, Kurs-Buchwert-Verhältnis und die Dividendenrendite liefern ohne Wenn und Aber dieses Ergebnis. Damit sind sämtliche klassischen Maßzahlen der Unternehmensbewertung in Übereinstimmung und zeigen eine krass überbewertete Börse an. Aus fundamentalen Überlegungen heraus gibt es also keinen Grund, US-Aktien zu besitzen .« [4.55]
Aktuell warnt dieser Autor aufgrund der inversen Zinsstrukturkurve und aufgrund des Diskontsatzindikators vor einer Baisse des amerikanischen Aktienmarktes ab 2007. Der Diskontsatzindikator gab seit 90 Jahren nur acht Verkaufssignale, die allesamt vor den großen Crashes warnen konnten, z. B. im August 1929, im September 1987 und im Mai 2000. Zuletzt gab dieser Indikator im Mai 2006 sein achtes Verkaufssignal.
Wie hoch der amerikanische Aktienmarkt derzeit in der Tat noch immer gepreist ist, erkennt man aus den Langzeit-Charts der zwei wichtigsten Aktienindizes.
Für den Dow-Jones-Aktienindex läßt sich ein Trendkanal einzeichnen, der über 180 Jahre Bestand hatte. Mitte der 1980er Jahre erfolgte der Ausbruch nach oben. Wie bekannt, folgte die größte Börsenblase, die Anfang 2000 zu ihrem vorläufigen Ende kam. Der kurzzeitige Rücksetzer wurde jedoch in der Folge sehr schnell wieder ausgeglichen, sodaß der Dow-Jones auch aktuell noch weiter über diesem historischen Trendkanal liegt.
Wie marginal der Kursrückgang Anfang des Jahres 2000 war, erkennt man zudem, wenn man sich den Kursverfall Anfang der 1930er Jahre, also zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise, näher ansieht, der den Index von der oberen zur unteren Begrenzung des Trendkanals führte. Zum Ende des Jahres 2006 erklomm der Index nominell sogar neue Höchststände.
Im breiteren Index S&P 500 war der Kursanstieg seit Beginn der 1980er Jahre nicht so stark wie beim Dow Jones. Jedoch kann man auch hier einen historischen Trendkanal einzeichnen, dessen Ober- und Unterkante fast genau dem S&P-Höchststand vor der Wirtschaftskrise 1929 bzw. dem Tiefststand aus dem Jahr 1932 entsprechen.
Im Jahr 2000 prallte der Index genau an dieser Oberkante wieder ab und konsolidierte bis auf die mittlere Trendlinie des Kanals, um von dort jedoch wieder nach oben zu steigen (vom historischen Hoch bei rund 1550 Punkten sind wir nominell Ende 2006 ca. zehn Prozent entfernt).
Zieht man wieder die historische Parallele zum Beginn der 1930er Jahre, müßte also auch der S&P 500 in der Zukunft nochmals stark konsolidieren.
Was bedeutet dies für das derzeit sehr hohe Dow-Gold-Verhältnis? Um wieder auf ein Niveau von eins bis drei zu kommen (wie immer in der Geschichte), müßte das Gold also entweder steigen, oder die Aktien müßten fallen. Wie wir oben gesehen haben, sind Aktien nach wie vor überbewertet und bieten derzeit keine attraktive Anlagemöglichkeit, während Gold seit 2001 wieder steigt. Die Wahrheit wird also wie so oft irgendwo in der Mitte liegen. Um auf ein Dow-Gold-Verhältnis von eins oder drei zu gelangen, werden das Gold weiter steigen und die Aktien wieder fallen müssen.
Wenn man den Dow-Jones-Index mit 5000 oder 3000 Punkten annimmt (damit der historische Trendkanal wieder erreicht werden würde), sind die Preisziele für ein solches Szenario wie folgt:
Dow-Gold-Verh.
Dow-Jones
Gold
3
3000
1000$
3
5000
1667$
1
3000
3000$
1
5000
5000$
4.7 Wiedereinführung eines Goldstandards?
Um die Relationen, die sich aus Abbildung 4.1 (Weltwährungsreserven) ergeben, besser verstehen zu können, hilft es auch auszurechnen, wieviel eine Goldunze theoretisch wert sein müßte, um den alten klassischen Goldstandard wiederherstellen zu können. Unter diesem Standard waren 35 Prozent der ausgegebenen Dollar-Noten mit Gold gedeckt.
Im November 2006 betrug die ausgegebene M3-Geldmenge der amerikanischen Zentralbank, wie zuvor erläutert, rund 11 000 Milliarden Dollar [3.27], Die offiziellen Goldreserven der FED beliefen sich auf 261,6 Millionen Unzen.
Bei einer 35-Prozent-Deckung müßten also die offiziell ausgewiesenen
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