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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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kontaktieren«, erklärte Sequoyah. Obwohl sie mit Andrej sprach, schaute sie ständig zu Kira.
    »Das sind mal gute Nachrichten ... warum so zögerlich damit?«, fragte Andrej in seiner gewohnten Art.
    »Würdest du diese dämliche Frage auch dem General stellen?«
    »General Peter Hennessy? Nein, das würde ich vermutlich nicht tun ... glaubt er immer noch, dass ein Aitair Virus für die Horizon Katastrophe verantwortlich war?«
    »Du alter Pharisäer! Warst du nicht auch einer von denen, die den Absturz der R-12 in der Arktis nicht als Zufall bezeichnet hatten?« Der Streit zwischen Sequoyah und Andrej ließ Kira völlig regungslos auf der Stelle verharren.
    »Eher als gerechten Lohn unserer Unfähigkeit!«
    »Wenn du das sagst. Aysegül hat auf der R-12 Spuren eines Zwölfers gefunden.«
    »Blödsinn! Den kann es nicht geben! Es würde noch unzählige Jahre dauern, einen zu erschaffen!«
    »Stimmt ja. Du bist der Fachmann.«, erklärte Sequoyah voller Hohn und lächelte ihn an. Die Blicke, die sie zwischendurch Kira zuwarf, passten nicht in den Gesprächsverlauf. Als ob etwas sie nervös machte. Wie alle Alten, niemand hatte die ersten Tage auf Proxima ohne eine Macke überstanden.
    »Ja. Ich bin ein Fachmann. Schon vergessen, dass ich die Bord KI der Horizon entwickelte hatte?«, sagte Andrej, was auch weitere Fragen zu seiner beruflichen Vergangenheit obsolet machte.
    »Irene, stimmt's? Süßer Name. Wirklich. Das war doch die KI, die auf der Horizon einen Krieg begonnen hat ... glaub mir, das hat niemand vergessen. Zum Lohn haben wir dir doch auch dieses wunderschöne Plätzchen an der Sonne überlassen.«
    »Leck mich doch! Irene hat uns gerettet, die Horizon ist während des Starts angegriffen worden. Der Aitair Virus dieser verrückten Ärztin hat das Schiff auf dem Gewissen!«
    »Sie hieß Anna. Anna Sanders-Robinson. Ihren Namen zu nennen, ist kein Verbrechen«, erklärte Sequoyah beiläufig. Anna Sanders-Robinson, der Name war für Kira wie ein Schlag ins Gesicht. Sie hatte Mühe, die Hände ruhig zu halten.
    »Was für ein Jammer!«
    »Das ist aber auch unwichtig. Wichtig ist, dass ihr Virus noch aktiv sein könnte. Wichtig ist auch, dass wir von dir eine Anpassung unserer Ortungsgeräte benötigen.«
    »Was wollt ihr denn orten?«, fragte Andrej.
    »Ein verpflanztes Delta-7 Modul. Ein flüchtiger Replikant hat den Zwölfer im Nacken sitzen. Und jetzt sag nicht wieder, dass das auch nicht geht. Wir wissen es besser.«
    »Auf Proxima läuft ein erwachsener Replikant mit einem aktiven Delta-7 Chip und einer militärischen Stufe 12 Aitair Signatur darauf frei herum?« Jetzt zeigte sich sogar Andrej überrascht.
    »Ja. Und wir werden ihn finden. Einfangen. Und für unsere Zwecke benutzen«, erklärte Sequoyah selbstsicher.
    »Wow! Und ich habe Angst vor ein paar Schneckenköpfen. Lächerlich! Absolut lächerlich!« Andrej schüttelte den Kopf.
    »Was ist so lustig?«
    »Kannst du dich noch an das kindliche Geschwätz über die Furcht vor einem Unfall mit einem Gravitationsantrieb entsinnen? Zu Erinnerung, das war das Ding, das uns hergebracht hat, das Ding, das Sonnen zum Frühstück fressen konnte!«
    »Klar.«
    »So wie du das sagst, hast du keine Ahnung, wozu ein Zwölfer in der Lage ist!«
    »Was du scheinbar genau weißt.«
    »Sequoyah, die Aitair Signatur wird nicht gut auf uns zu sprechen sein! Das ist ein Killer!«
    »Auf der Erde vielleicht und auch auf der Horizon, oder sonst wo. Aber nicht auf Proxima. Die Mission zur Arktis hat kein einziges digitales Gerät aktiviert. Sogar die Steuerung der Replikanten funktioniert analog, das ist, als ob wir einen Fisch auf Land fangen würden.«
    »Wir sollten lieber das Helium-3 nehmen, eine riesige Impulsbombe bauen und uns alle in die Luft jagen!«
    Das war das erste Mal in sieben Jahren, dass Kira Furcht in Andrejs Augen sehen konnte.
     
    ***
     

XXIII. Kein Weg zurück
    Kira konnte nicht schlafen. Bilder, Namen, Ängste und unendlich viel Sehnsucht, als ob sie mehrere Tagträume gleichzeitig haben würde. In ihrem Kopf war nicht genug Platz für diese Gedankenvielfalt. Sie würde sich am liebsten das Leben nehmen. Dann wäre es ruhig. Nein. Das war keine Option, das würde sie nicht tun. Sie wollte leben. Sie hatte einen Auftrag, eine Aufgabe, die sie zu erfüllen hatte. Kira müsste nur noch verstehen, welche.
    Anna, Anna Sanders-Robinson, dieser Name, Kira konnte ihn nicht vergessen. Als ob jemand damit hundert neue Türen bei ihr geöffnet hatte.

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