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Genesis Secret

Genesis Secret

Titel: Genesis Secret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Knox
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Diese Enthüllung hatte zur Folge, dass der Hellfire Club zum Synonym für aristokratische Verderbtheit und schlüpfrige Exklusivität wurde.« Bigglestone lachte glucksend. »Auf diesen Skandal hin entschieden sich viele der berühmtesten Mitglieder, wie Walpole, Wilkes, Hogarth und Benjamin Franklin, zum Austritt. Die letzte Zusammenkunft des Clubs fand 1774 statt.«
    Sie waren jetzt in dem engen Felskorridor, der aus den Höhlen zum Eingang und zur Kasse führte; die Wände waren tropfnass.
    »Von da an begann für die Höhlen eine Phase jahrhundertelanger Vernachlässigung, auch wenn sie weiterhin schmerzhaft und zuweilen störend an den Hellfire Club gemahnten. Es ist jedoch nicht damit zu rechnen, dass sie jemals ihr letztes Mysterium preisgeben werden - die Mitglieder des Clubs waren nämlich sehr darauf bedacht, ihre Geheimnisse mit ins Grab zu nehmen. Es heißt, der letzte Vorsitzende des Ordens, Paul Whitehead, sei die letzten drei Tage vor seinem Tod damit beschäftigt gewesen, alle wichtigen Unterlagen zu verbrennen. Deshalb wird sich die Antwort auf die Frage, was wirklich in diesen Höhlen vor sich ging, wohl nur … im Höllenfeuer finden lassen!«
    Damit endete die Führung offensichtlich, und Boijer klatschte höflich. Bigglestone machte eine leichte Verbeugung, dann sah er auf die Uhr. »Herrje, schon fast sechs. Ich muss los! Ich hoffe, Ihr Plan klappt, meine Herren. Dem zwölften Baronet liegt viel daran, der Polizei dabei zu helfen, diese abscheulichen Mörder zu fassen.«
    Er eilte über den asphaltierten Parkplatz und nahm den Weg, der dahinter den Hügel hinunterführte. Boijer und Forrester gingen langsam zu ihrem Polizeiauto, das im Schatten einer Eiche stand.
    Die beiden Polizisten sprachen noch einmal ihren Plan durch. Hugo de Savary hatte Forrester telefonisch und per E-Mail davon überzeugt, dass die Bande fast zwangsläufig bei den Hellfire-Höhlen auftauchen würde. Wenn sie wirklich hinter dem Schwarzen Buch her waren, dem Schatz, den Whaley aus dem Heiligen Land mitgebracht hatte, dann gehörten die Höhlen zu einem der Orte, wo sie unbedingt nach ihm suchen mussten: im kuriosen Epizentrum des Hellfire Club.
    Doch wann würde die Bande dort auftauchen? Forrester war inzwischen klargeworden, dass sie ihre Ziele nur dann aufsuchten, wenn sie relativ sichergehen konnten, dass sich niemand dort aufhielt. Die Craven Street spät nachts an einem Wochenende; die Canford School frühmorgens in den Ferien.
    Aus diesem Grund stellte die Polizei der Bande eine Falle. Forrester hatte dem gegenwärtigen Besitzer von West Wycombe Estate, dem 12.Baronet Edward Francis Dashwood, einem direkten Nachkommen des Hellfire-Lords, einen Besuch abgestattet und von ihm die Erlaubnis erhalten, die Höhlen einen Tag lang für den Publikumsverkehr zu schließen. Als Begründung für die unerwartete Schließung sollte angegeben werden, man habe sich zu dieser Maßnahme entschlossen, »um dem loyalen Personal von West Wycombe anlässlich des Hochzeitstages des Barons einen freien Tag zu gönnen«. Annoncen dieses Inhalts waren in allen Lokalzeitungen geschaltet und zusätzlich auf allen relevanten Websites gepostet worden. Scotland Yard war es sogar gelungen, die BBC dazu zu überreden, einen kurzen Beitrag zu senden, der die skandalträchtige Vergangenheit der Stätte zum Thema hatte, und in diesem Zusammenhang auf die vorübergehende Schließung der Höhlen hinwies. Für die breite Öffentlichkeit hieß das, dass sich an diesem Tag niemand in den Hellfire-Höhlen aufhalten würde. Der Köder war ausgelegt.
    Würde die Bande auftauchen? Sehr wahrscheinlich war es nicht, das wusste Forrester, aber eine andere Idee hatten sie nicht. Deshalb war der Inspector nicht sehr zuversichtlich, als Boijer auf kurvenreichen Landstraßen rasant zu ihrem Hotel zurückfuhr.
    Die einzige weitere Spur, die sie hatten, war ein Überwachungsvideo, das Cloncurry in der Canford School zeigte. Die Bande hatte bei allen Kameras in der Schule die Kabel durchtrennt und sie so außer Betrieb gesetzt. Eine hatten sie jedoch übersehen, und von ihr stammte eine verschwommene Aufnahme Cloncurrys, wie er durch das Schulgebäude ging. Beunruhigenderweise blickte Cloncurry im Vorbeigehen in die Kamera. Als wüsste er, dass er gefilmt wurde. Und als wäre es ihm egal.
    Forrester hatte stundenlang auf das körnige Bild des jungen Mannes gestarrt und versucht, sich in seine Gedankenwelt hineinzuversetzen. Keine leichte Aufgabe: Cloncurry war ein

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