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Genesis Secret

Genesis Secret

Titel: Genesis Secret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Knox
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kümmern. Am Nachmittag wollte sie mit Lizzie de Savary besuchen, ihren alten Bekannten und Professor; natürlich nur, wenn Rob nichts dagegen hätte. Sie wollte mit de Savary über die Verbindung zu den Morden in England sprechen, weil er sehr genau Bescheid zu wissen schien, was die Polizei in der Sache unternahm. Und Lizzie konnte es kaum erwarten, auf dem Land ein paar Schafe und Kühe zu sehen zu bekommen.
    Christine sagte, dass er ihr fehle, sehr sogar, und Rob sagte, er könne es kaum erwarten, sie wiederzusehen. Dann beendeten sie das Gespräch.
    In Gedanken bereits beim Mittagessen, ging Rob beschwingt los, um in sein Hotel zurückzukehren. Doch kaum hatte er das Handy eingesteckt, kam ihm plötzlich ein durchdringender Gedanke. Er blieb abrupt stehen. De Savary. Cambridge. Die Morde.
    Ein Teil seiner Story war weiterhin ungelöst. Der britische Teil. Die Geschichte war noch keineswegs zu Ende.
    Eben noch glücklich und zufrieden, stand Rob schon wieder unter Hochspannung. Heiß und voller Tatendrang. Bereit für den nächsten Einsatz. Mehr als bereit: Er machte sich Sorgen, in England könnte etwas passieren, während er nicht da war. Er musste so schnell wie möglich zurück. Vielleicht konnte er einen anderen Flug über Istanbul bekommen. Vielleicht konnte er ein Flugzeug mieten…

36
     
    Forrester und Boijer starrten auf den Styx.
    »Das weiß ich noch aus meiner Schulzeit«, sagte Boijer. »Styx, das war doch dieser Fluss der Unterwelt, den man überqueren musste, um ins Totenreich zu kommen.«
    Forrester spähte in das tropfende unterirdische Dunkel. Der Styx war nicht sehr breit, aber reißend: Er rauschte durch sein uraltes Bett, bog um eine felsige Biegung und verschwand in Höhlen und Kavernen. Ein passender Ort, um sein Erdendasein zu beenden. Das einzige störende Element war die alte Chipspackung am anderen Ufer.
    »Natürlich«, ergriff ihr Führer das Wort, »ist Styx nur ein Name, den sie ihm gegeben haben. Eigentlich ist es ein künstlicher Fluss, der vom zweiten Baronet, Francis Dashwood, angelegt wurde, als man die Höhlen ausbaute. Obwohl es jede Menge richtiger Flüsse und Wasserläufe in diesem weitverzweigten Netz aus Kalk- und Feuersteinhöhlen gibt. Es ist ein endloses Labyrinth.«
    Ihr Führer, Kevin Bigglestone, strich sein schlaffes braunes Haar nach hinten und lächelte die Polizisten an. »Soll ich Ihnen jetzt den Rest zeigen?«
    »Ja, nur zu.«
    Bigglestone begann seine Führung durch die Hellfire Caves, zehn Kilometer vom Dashwood Estate in West Wycombe. »Gut. Dann wollen wir mal.«
    Er hob seinen Regenschirm in die Höhe, als führte er eine Reisegruppe. Boijer grinste, und Forrester warf seinem Kollegen einen warnenden Blick zu: Sie waren auf diesen Kerl angewiesen. Sie waren auf die Unterstützung von jedem Einzelnen in West Wycombe angewiesen, wenn ihr Plan klappen sollte.
    »Also«, begann Bigglestone, sein Mondgesicht kaum sichtbar im Dunkel der Höhlen. »Was wissen wir über den Hellfire Club des achtzehnten Jahrhunderts? Warum haben sich seine Mitglieder hier getroffen? In diesen kalten und klammen Höhlen? Im sechzehnten Jahrhundert entstanden in Europa zahlreiche Geheimgesellschaften, wie zum Beispiel die Rosenkreuzer. Freigeistiges Gedankengut, die Beschäftigung mit Glaubensmysterien und okkulte Überlieferungen übten eine starke Anziehungskraft auf diese Gruppierungen aus. Im achtzehnten Jahrhundert waren prominente Mitglieder dieser Geheimbünde geradezu besessen von dem Gedanken, dass es im Heiligen Land Indizien in Gestalt von Texten und archäologischen Funden geben könnte, die die historischen und theologischen Grundlagen des Christentums und somit auch aller anderen großen Religionen unterminierten.« Wieder hob der Führer seinen Regenschirm. »Natürlich war das in dieser von Antiklerikalismus und revolutionärem Säkularismus geprägten Zeit reines Wunschdenken. Dennoch übten diese Überlieferungen und Legenden auf einige extrem reiche Männer einen unwiderstehlichen Reiz aus …« Er ging zu der Brücke, die über den Styx führte, und drehte sich um. »Einigen schwarzen Schafen aus den Reihen der englischen Aristokratie hatten es diese Gerüchte ganz besonders angetan. Einer von ihnen, der zweite Baron Le Despencer, Sir Francis Dashwood, reiste im achtzehnten Jahrhundert sogar in die Türkei, um diesen obskuren Geschichten auf den Grund zu gehen. In seiner Begeisterung über die Entdeckungen, die er dort gemacht hatte, gründete er nach seiner

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