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Genesis Secret

Genesis Secret

Titel: Genesis Secret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Knox
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umzublicken. »Ich glaube, sie wollten ihn verbluten lassen. Wenn diese Alarmanlage nicht losgegangen wäre und wenn nicht zufällig dieser junge Kerl vorbeigekommen wäre, hätte er die Folgen des Blutverlusts nicht überlebt.«
    Boijer nickte.
    Forrester richtete sich auf. »Das heißt, es ist ein Mordversuch. Sie sollten lieber mit Aldridge reden. Er wird einen Sicherheitsoffizier und sonst alle dabeihaben wollen. Richten Sie ein Einsatzzentrum ein.«
    »Und die Schnitte in seiner Brust?«
    »Wie bitte?«
    Forrester drehte sich um. Boijer verzog das Gesicht und hielt ihm ein Foto entgegen. »Haben Sie das nicht gesehen?« Er reichte es Forrester. »Der Arzt hat ein Foto von den Verletzungen auf der Brust des Opfers gemacht. Er hat es uns heute Morgen gemailt. Bin noch nicht dazu gekommen, es Ihnen zu zeigen.«
    Forrester warf einen Blick darauf. Der weiße Brustkorb des Hausmeisters, weich und verletzlich, war für die Kamera entblößt worden.
    Mit groben Schnitten war ein Davidstern in die Haut gekerbt worden. Unverkennbar. Zwei ineinander verschränkte Dreiecke. Ein Davidstern. In lebendes Fleisch und Blut geritzt.

5
     
    »Das sind also die Reliefs? Die neuen, von denen in dem Artikel die Rede war?«
    »Ja.«
    Rob stand mit Breitner an einer Grube in der Mitte des Grabungsgeländes und schaute auf einen Kreis hoher, T-förmiger Steine hinab. Die Megalithen. Um sie herum war die Grabung in vollem Gang: Türkische Arbeiter schaufelten und bürsteten, kletterten Leitern hinauf und hinunter, balancierten schuttbeladene Schubkarren über Laufbretter. Die Sonne brannte vom Himmel.
    Die Reliefs waren fremdartig - und trotzdem vertraut, weil Rob sie bereits von den Zeitungsfotos kannte. Ein Stein war mit Löwen und verwitterten Darstellungen von Vögeln, möglicherweise Enten, verziert, ein anderer zeigte ein Tier, das aussah wie ein Skorpion. Etwa die Hälfte der Megalithen wiesen ähnliche Reliefs auf, viele davon stark erodiert, einige noch gut erhalten. Rob machte mit seiner Handykamera ein paar Fotos, dann hielt er seine ersten Eindrücke in einem Notizbuch fest und zeichnete, so gut er konnte, die ungewöhnliche T-Form der Megalithen.
    »Aber das ist natürlich noch nicht alles«, sagte Breitner. »Kommen Sie.«
    Die zwei Männer gingen am Rand der Grube entlang zur nächsten Vertiefung. Darin standen, umgeben von einer Lehmziegelmauer, drei weitere Ockerpfeiler. Auf dem Boden zwischen den Pfeilern schimmerte etwas hervor, das aussah wie Fliesen. Eine blonde junge Deutsche, die mit einer kleinen durchsichtigen Plastiktüte voll winziger Feuersteine an Rob vorbeiging, wünschte ihm einen »Guten Tag«.
    »Wir haben viele Studenten aus Heidelberg hier.«
    »Und die anderen Arbeiter?«
    »Lauter Kurden.« Breitners blitzende Augen verdunkelten sich kurz hinter seiner Brille. »Natürlich habe ich auch eine ganze Reihe von Fachleuten hier, ein paar Paläobotaniker und zwei, drei andere Spezialisten.« Er holte ein Taschentuch heraus und wischte sich den Schweiß von seinem kahlen Schädel. »Und das ist Christine …«
    Von den Zelten, in denen sich das Büro befand, kam eine zierliche, aber energische Gestalt in einer Khakihose und einem erstaunlich sauberen weißen Hemd auf sie zu. Sonst war jeder auf der Grabung mit dem allgegenwärtigen beigen Staub der erschöpft aussehenden Hügel Göbekli Tepes bepudert. In Rob zog sich etwas zusammen - wie es immer der Fall war, wenn er einer attraktiven jungen Frau vorgestellt wurde.
    »Christine Meyer. Meine Skelettfrau!«
    Die dunkelhaarige Wissenschaftlerin reichte Rob die Hand.
    »Die Osteoarchäologin«, erklärte sie. »Ich decke den Bereich biologische Anthropologie ab: die menschlichen Überreste und was sonst noch alles dazugehört. Was nicht heißt, dass wir schon viel gefunden hätten.«
    Rob hörte Ansätze eines französischen Akzents heraus. Als könnte er Robs Gedanken lesen, erklärte Breitner: »Christine hat in Cambridge bei Isobel Previn studiert. Sie ist allerdings gebürtige Pariserin. Wie Sie sehen, geht es bei uns richtig international zu …«
    »Ja, ich bin Französin. Aber ich habe lange in England gelebt.«
    Rob lächelte. »Ich bin Rob Luttrell - dann haben wir etwas gemeinsam. Ich bin nämlich Amerikaner, lebe aber, seit ich zehn bin, in London.«
    »Er ist hier, um über Göbekli zu schreiben.« Breitner lachte glucksend. »Deshalb möchte ich ihm den Wolf zeigen!«
    »Das Krokodil«, sagte Christine Meyer.
    Breitner wandte sich lachend ab und

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