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Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago

Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago

Titel: Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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Den müssen wir finden.«
    Die nächste Stunde war ein Alptraum. Wir wurden gehetzt und gejagt, mussten uns verstecken. Immer wieder hörten wir schwere Explosionen und das Zischen von Laserkanonen. Der Flughafen war heftig umkämpft und die Gencoys eindeutig am Gewinnen. Die Einsatztruppen am Flughafen hatten hohe Verluste zu verzeichnen.
    Die Gencoys schlugen und vernichteten sie wo und wie sie wollten. Es war grauenhaft. Ich hörte inzwischen wieder besser. Nick hatte sich weiter erholt. Er hinkte, behauptete aber, dass es harmlos wäre. Wir pirschten uns durch die Hallen, gelangten in die Tiefgaragen, wo wir fast erwischt wurden, flohen von dort und kamen ins unterirdische Gepäckleitungssystem des O'Hare Airports.
    Das war ein Gewirr und eine Welt für sich, mit Sortieranlagen und computergesteuerten Förderbändern, die jeweils die Gepäckstücke an ihren Bestimmungsort bringen sollten. Eine riesige hochkomplizierte Anlage.
    Manchmal liefen die Bänder, wenn wir darauf kamen und Lichtschranken passierten, manchmal nicht. In der Gepäckanlage fanden wir einen Mann und zwei junge Frauen, die sich dort versteckt hatten. Sie gehörten zu einem Reinigungstrupp, der in aller Frühe am Airport tätig gewesen war.
    Es handelte sich um zwei farbige Afroamerikaner und eine Philippinin. Die korpulente Afroamerikanerin war völlig hysterisch.
    »Sie werden uns alle umbringen!«, jammerte sie. »Die Monster bringen uns alle um.«
    Tränen rannen ihr über die Wangen. Alle Drei hatten jeder ein Handy, wer hatte das heutzutage nicht? Nick und ich besaßen keins, weil wir frisch aus der Gefangenschaft der Gencoys kamen.
    Über eins der Bildhandys konnte ich nochmals mit Norris P. Bender Kontakt aufnehmen, der sich in der CIA-Zentrale in Langley befand. Ich sah sein schmales Intellektuellengesicht mit der randlosen Brille auf dem Bildschirm des Handys. Zerrauft und zerzaust, wie ich war, musste ich für ihn einen seltsamen Anblick bieten.
    »Was ist los, Agent Snipe?«
    »Die Gencoys haben den Flughafen überrannt, Sir. Die Metropolitan Police und die übrigen Einsatzkräfte holen sich blutige Köpfe.«
    Er presste die Lippen zusammen.
    »Das habe ich befürchtet.«
    »Wie sieht es mit der Evakuierung von Chicago aus, Sir?«
    Mehrere Millionen Menschen lebten im Großraum der Windy City am Lake Michigan. Die Weltbevölkerung war auf acht Milliarden angewachsen. Wie viele Gencoys und Genmonster es gab, wusste ich nicht, zu viele auf jeden Fall.
    »Sie hat noch nicht mal begonnen«, antwortete der CIA-Direktor. »Die Verantwortlichen debattieren. Die meisten haben den Ernst der Lage noch nicht erkannt.«
    »Das werden sie aber müssen, Sir«, meldete sich nun Nick. »Die Gencoys kontrollieren den O'Hare Airport, und ich habe das verdammte Gefühl, sie wollen sich ganz Chicago unter den Nagel reißen, um hier ein Exempel zu statuieren. – Ist der Hype bereits angegriffen worden?«
    »Die Army und die Nationalgarde rücken an. Pioniertrupps und technische Einheiten mit schwerem Gerät, Ranger und Einzelkämpfer. Es rollen bereits Panzer durch die Straßen von Chicago, ob nun der Präsident damit einverstanden ist oder nicht. Der Gouverneur hat den Ausnahmezustand über Chicago verhängt. Die Warheads waren leichter zu überzeugen, was Sache ist und den Befehl zum Angriff zu geben.«
    Die Warheads waren der Generalstab, das Oberkommando der Armee und das Pentagon. Mir lief ein Schauer über den Rücken.
    »Unsere Gegner sind technisch weit überlegen. Ich würde sagen, sie rücken vor. Und sie haben allerhand aufzubieten.«
    Bender behielt die Fassung.
    »Wir müssen was tun, schließlich können wir ihnen Chicago nicht schenken«, sagte er. »Die Army muss sich was einfallen lassen, um sie zu vernichten. Auch die Aktion gegen das Anwesen von Gencoy One bei De Kalb läuft. Operation Monsterstorm.«
    Eine tolle Bezeichnung, über die ich nicht lachen konnte.
    »Vielleicht ist der Angriff ein schwerer Fehler, Sir«, sagte ich.
    »Das liegt jetzt beim Pentagon und der Army. Sie …«
    Die Verbindung brach ab, entweder weil Leitantennen ausfielen, oder weil sie gestört wurde. Nur noch ein Flimmern war auf dem Bildschirm zu erkennen. Kein Ton drang mehr aus dem Handy.
    »Das war's«, sagte Nick lakonisch und gab es zurück.
    Die korpulente Reinigungskraft im Overall schrie gellend auf und schaute über meine Schulter zurück. Hier unten fiel nur Lichtschimmer hin. Doch ich erkannte, als ich mich umdrehte, ein Wesen mit rotierenden

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