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Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Titel: Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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abgebildet. Im Hintergrund sah man auf dem Bild ein ebenfalls reich geschmücktes Heiliges Rind, eine schneeweiße Kuh.
    Der Keller war einfach eingerichtet, ohne Möblierung fast, ein paar Luken dienten der Belüftung und als Kellerfenster zur Straße und zum Garten hinten. Der Fakir hatte die Hände vor der Brust gefaltet. Jede Sehne und jeder Muskel an seinem Körper war zu erkennen, wie herausmodelliert.
    Er strahlte eine unglaubliche Ruhe aus, als ob er schon tot oder nicht mehr von dieser Welt sei. Über ein Transistor-Radio und einen Funkempfänger, leise allerdings, verfolgten seine Anhänger die Meldungen von außen.
    Gencoys, Monster und Gentoys tobten. Sie nahmen die Menschen in Scharen gefangen und trieben sie zusammen, auf U-Bahnstationen und in Sportarenen wo sie sie als Geiseln nahmen. Bis zu ihrem Abtransport. Die Streitkräfte konnten es nicht verhindern, im Gegenteil erlitten sie herbe Verluste.
    Und es konnte noch schlimmer kommen, denn bisher spielten die Kommunikationssysteme der Indischen Armee noch mit, obwohl sie Genchips enthielte.
    »Meister!«, rief eine bildschöne junge Frau. »Guru Rahanandra, erwache aus deiner Trance! Die Gencoys rücken heran, um uns alle zu vernichten. Ich spüre, das sie gleich in den Keller eindringen werden.«
    Wie zur Bestätigung hörte man Lärm oben vom Eingang des Hauses, wo zwei Bewaffnete standen. Ein schauriger Schrei ertönte, dann ein Gebrüll und Fauchen aus der Kehle eine Monsters. Wildes Knurren. Die Bestien näherten sich.
    Die Krishna-Anhänger bebten und scharten sich enger zusammen. Die junge Frau mit den strahlend schönen mandelförmigen Augen umkrampfte den Kranz von Lotosblüten, den sie um den Hals trug. Zum Schutz und zur Abwehr hielt sie mit der anderen zierlichen Hand ihr Schutzamulett aus Jade, das Krishnas Symbol zeigte.
    Die Männer und Frauen im Keller, allesamt Inder, waren unbewaffnet. Ihre Waffen waren andere als materielle Mordinstrumente.
    »Guru Rahanandra!«, riefen sie voller Furcht, als man schon unten im Keller die Feinde hörte. »Rette uns!«
    Da schlug der Fakir, der nur einen Lendenschurz trug, die Augen auf. Er setzte sich auf. Sein Blick klärte sich. Immer noch umgab ihn eine Aura übernatürlicher Ruhe und Konzentration.
    Mit einer geschmeidigen Bewegung stand er auf.
    »Mein Astralleib ist durch die Dimensionen geschweift«, sagte er in der indischen Hauptsprache Urdu. »Ich hatte Verbindung mit Gleichgesinnten. Krishnas Licht habe ich gesehen, und einen dunklen Abgrund, in dem der Feind aller Inkarnationen lauert, um das Licht des Achten Avatars zu verschlingen. Licht und Finsternis liegen in ewiger Fehde, und wir alle sind an das Rad des Chakra gekettet. So steht es in den Veden geschrieben.«
    Die Veden waren heilige Bücher, das Rad des Chakra hatte mit der Wiedergeburt zu tun, der ewigen Erneuerung im Kosmos. Verschiedene Rassen und Glaubensrichtungen versuchten ihn auf ihre Weise zu erfassen.
    »Es ist keine Zeit für theologische Erörterungen und spirituelle Debatten!«, rief die junge Frau. »Guru, wir werden ermordet.«
    »Warum fürchtest du dich, Darika?«, fragte Rahanandra Chabiri, der Guru und Fakir, dessen Fähigkeiten derart waren, dass sie sogar schon die CIA für ihre Zwecke genutzt hatte.
    Chabiri zählte zu Nita Snipes Ausbildern. Er hatte sie und andere CIA-Agenten, bereits avancierte und angehende, unterrichtet. Stressabbau, Konzentration, Atemtechniken, Hypnoseabwehr, ein Einblick in fernöstliche Philosophie, es war einiges, was er lehrte.
    Für CIA-Agenten konnte es durchaus nützlich sein, die Herzschlagfrequenz zu verlangsamen, durch Übungen selbst extremen Tieftemperaturen standzuhalten, minutenlang den Atem anhalten zu können, dass man wie tot wirkte und einiges mehr. Chabiri war als Ausbilder umstritten gewesen, er vermochte sich mit der CIA auch nicht anzufreunden.
    Nita Snipe hatte bei ihm mäßige Erfolge erzielt. Besonders begabt für die fernöstliche Weisheit und Meditation war sie nicht. Der Fakir hatte sie als einen hoffnungslosen Fall bezeichnet, der nie in die höheren Stufen des Shivaismus oder des Brahmanentums vordringen würde, was der US-Amerikanerin herzlich egal gewesen war.
    »Es ist nicht dein Weg, den ich lehre«, hatte Chabiri zu ihr gesagt. »Du musst deinen Weg finden und deine geistige Mitte. Nimm dir von mir, was du für deine Zwecke gebrauchen kannst.«
    Jetzt in dem Keller fragte Chabiri seine Anhänger: »Warum fürchtet ihr euch, Kleingläubige? Das Rad

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