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Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Titel: Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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rezitierte: »Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd. Und der darauf saß, dessen Name war Tod, und die Hölle folgte ihm nach. Und ihnen wurde Macht gegeben … zu töten mit Schwert und Hunger und Pest und durch die wilden Tiere auf Erden. – So steht es in der Offenbarung der Christen in Kapitel 6, 8, was symbolisch gemeint ist. Die wilden Tiere sind Genmonster. Waffen und Seuchen und Hunger und Not werden die Menschen dezimieren und plagen. Gejagte werden sie sein, gehetzt wie die Tiere. Jene Frau, ich weiß nicht, wer es ist, ist nicht hier.«
    Chabiris Schüler scharten sich um ihn.
    »Was sollen wir tun, Meister?«
    »Wir verlassen die Stadt. Es muss uns gelingen, nach Tibet zu gelangen, wo ich mich in ein Kloster zurückziehen und mit den Weisesten der Lamas einen Bund schließen will. Dann werden wir die Erleuchtung haben. Wir müssen uns durch die Reihen der Feinde schleichen, vor ihnen verstecken, denn immer kämpfen kann ich nicht, es kostet mich viel Substanz, die ich regenerieren muss. Das Himalajagebiet ist unser Ziel.«
    »Auch in Lhasa sind Gencoys«, sagte Darika.
    »Das weiß ich. Lasst uns aufbrechen. Die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt.«
    Im Schutz der Nacht und unter Beachtung von einigen Vorsichtsmaßnahmen gelang es Chabiri und seinen Schülern tatsächlich, Hyderabad zu verlassen. Der lange Weg quer durch Indien lag vor ihnen. Manchmal würden sie Transportmittel wie Lastwagen oder Busse benutzen können, Flugzeuge waren wegen der Drohnen zu gefährlich.
    Chabiri konnte manchmal seinen Astralleib entsenden. Der Fakir verfügte über gewaltige Fähigkeiten, doch auch er war sterblich. Und er wusste nicht alles. Für Lord Tec war er bisher nur eine lästige Fliege, die sie noch gar nicht zur Kenntnis genommen hatten.
    Der Zentralcomputer jedoch sammelte alle einlaufenden Meldungen und wertete sie aus. Auch die Vorkommnisse in dem Keller in Hyerdabad gelangten in seine Datenbanken. Die Gencoys standen untereinander in Verbindung, sie waren vernetzt.
    Dass zwei Gencoys und ein Gendog durch seltsame Kräfte zerstört worden war, sollte Gencoy One und die Großen Drei vor ein Rätsel stellen. Doch was bedeutete ein einzelner Vorfall in einem so großen Krieg wie dem zwischen Gencoys und Menschen? Bisher war er gespeichert, aber noch nicht als kritisch zur Kenntnis genommen.
     
*
     
    Norris P. Bender, der oberste Chef der CIA, nahm mit uns Kontakt auf. Über Bildfunk erreichte er Nick und mich nach der Zerstörung der Oldwater-Villa und des darunter befindlichen Hypes. Wir befanden uns noch bei den Streitkräften bei De Kalb, die General Myers Nachfolger führte. Er befand sich in der Geheimdienstzentrale in Langley, Virginia, einem Stadtteil der idyllischen Kleinstadt MacLean. Auch sie war größtenteils unterirdisch eingerichtet, hermetisch abgeriegelt, verteidigt und befestigt wie das Pentagon und nur zwanzig Meilen von diesem entfernt.
    Dort befanden sich die zentralen Schaltstellen der USA, Zentren der Macht, die sich für die Größte und Stärkste der Welt gehalten hatten. Ein tragischer Irrtum, wie sich jetzt zeigte.
    Ich sah meinen obersten Chef auf dem Bildschirm im Kommandostand von General Ferber, Myers Nachfolger. Norris P. Bender war hochgewachsen und hatte eine randlose Brille in seinem Intellektuellengesicht. Es hieß, dass er selbst im Hochsommer noch Eiszapfen spucken könnte. Auch jetzt zeigte er keine Emotion.
    »Nita? Nick? Schön, dass Sie mich anfunken. Ich bin dabei, eine Rundmeldung abzusenden. Die Agency wird aufgelöst, die CIA hört auf zu bestehen.«
    »Sir«, fragte ich, staunend wie die Militärs um den kompakten Drei-Sterne-General Ferber um uns herum. »Soll das ein Scherz sein?«
    »Ich war nie ernster als jetzt, Agentin Snipe.«
    Ein schrecklicher Verdacht stieg in mir auf.
    »Sind Sie es wirklich, Sir? Senden Sie Ihr Gehirnwellenmuster und den Erkennungscode. Haben die Gencoys einen Doppelgänger an die Stelle des obersten Chefs der CIA gesetzt und den echten eliminiert?«
    Das Muster und der Code, ein Barcode aus Streifen und Zahlen und Strichen, flimmerte über den Bildschirm. Der Computer, der ihn checkte, gab grünes Licht für die Authentizität. Es war Norris P. Bender.
    »Was ist geschehen, Sir?«, fragte Nick Carson, der neben mir stand. Ich saß als einzige in dem Kommandostand, der in einem großen Zelt untergebracht war.
    »Die Gencoys haben uns am Arsch«, sagte Norris P. Bender ebenso leidenschaftslos wie sarkastisch. »Unsere

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