Gentec X 05 - Luna City
seine Stimme.
»Ja, Störfaktoren. Einer ist ausgeschaltet. Der Spider wurde überwältigt und gefangengenommen. Ast'gxxirrth wird den Galaktischen Rat nicht erreichen. Doch auf Gentec und dem Mond gibt es noch gefährlichen Widerstand, Gencoy One.«
Oldwater konnte keine Verlegenheit zeigen. Er hatte auch keine Angst, eliminiert zu werden. Lord Tec brauchte ihn. Doch er wusste, dass seine Existenz in Gefahr war.
»Du meinst das Mutantenteam, Botschafter. Damit konnten wir nicht rechnen. Starke paranormale Kräfte sind noch nie in der Geschichte der Menschheit als Waffe eingesetzt worden.«
»Falsch, Gencoy One. In der Menschheitsgeschichte gab es früher schon Phänomene und charismatische Menschen, die ihre Umwelt beeinflussen konnten. Unerklärliches.«
»Ja. Menschen, die auf mitreißende Weise ihre Umwelt in Bann schlugen. Doch sie sind mit Sicherheit keine Telepathen gewesen.«
»Woher willst du das wissen?«
»Die Logik sagt es mir. Zudem die Erfahrungswerte. Noch nie gab es Teleportationen in größerem Maß. Nur einigen obskuren Fakiren und Medizinmännern wurden übernatürliche Fähigkeiten nachgesagt. Das meiste davon lässt sich jedoch logisch erklären. Zudem gab es Zauberkünstler, die mit Tricks arbeiteten. Gedankenleser in Varietes, die Komplizen hatten, die ihnen Informationen zuspielten oder mit ihnen im Bund waren. Zu 99 Prozent alles Schwindel.«
»Das restliche Prozent ist jedoch ungeklärt. Ihr hättet damit rechnen müssen, Gencoys. Dann ist da noch Sniper, diese junge Frau, die als Seele des menschlichen Widerstands gilt. Sniper muss erledigt werden.«
»Wir hatten ihren Vater, und wir haben ihren Bruder Ben, der in einen Androiden verwandelt wurde. Ich weiß nicht, wo die Mutanten sind – im Südpazifik irgendwo, Botschafter. Sie haben Sniper mit vier Gefährten zum Mond teleportiert.«
Gencoy One rechnete das Baby Chicago als Person, was nominell stimmte.
»Das Widerstandsnest auf dem Mond existiert noch«, meldete er dem Botschafter. »Unsere Überwachungseinheiten meldeten uns Snipers Eintreffen in Luna City. Ihr Gehirnwellenmuster wurde erfasst. Wir verloren es wieder. Wir wissen jedoch, dass sie und ihre Begleiter mit Dr. Greenfield zusammentrafen, und ich sehe die Möglichkeit, sie auf einen Schlag zu vernichten.«
Oldwater erhielt ein Signal, dem eine Kurzmeldung folgte.
Wie elektrisiert meldete er: »Es ist schon geschehen. Unsere Einheiten haben Greenfield und Sniper lokalisiert. Ich werde den Einsatzbefehl geben.«
»Mein Logiksektor stimmt dir zu, Gencoy One«, rasselte und zischte der Botschafter. »Vernichtet sie.«
Oldwater schickte das Funksignal. Ein Mensch hätte jetzt gegrinst. Oldwater zeigte keine Gemütsregung.
»Sniper muss weg«, meldete er. »Das Widerstandsnest auf dem Mond ist von geringer Bedeutung. Sollte es zu kompliziert damit werden, lösen wir das Problem mit ein paar Atomraketen.«
»Nur im äußersten Notfall«, schnarrte der Botschafter. »Die Strahlung würde den Mond für lange Zeit verseuchen.«
»Was stört das die Gencoys? Unsere Spezialeinheiten sind gegen die Strahlung immun.«
»Sie zerstört oder verseucht wertvolle Metalle, die sich auf dem Mond befinden. Der Schaden wäre größer als der Nutzen, es sei denn, dass vom Mond und den paar Menschen dort eine akutere Gefahr für unseren Plan ausgeht als es bis jetzt der Fall ist. Ein einziges Kampfschiff der Technos kann das letzte Widerstandsnest auf dem Mond im Vorbeifliegen zerstören. Die Mutanten und Sniper zu erledigen ist von größerer Wichtigkeit. Diese Frau ist die Symbolfigur des menschlichen Widerstands. Sie hat den ersten Hype entdeckt und unsere Pläne empfindlich gestört. Sie ist mit den Mutanten im Bund. Vielleicht ist sie selbst eine Mutantin.«
»Die Wahrscheinlichkeit dafür ist sehr gering, Botschafter.«
Der Botschafter gab einen fauchenden Laut von sich. Elektrostatische Entladungen zuckten über die dunkle Sphäre, ein Zeichen des Unmuts und des Erschreckens.
»Die Mutanten sind hier!«, tönte er. »Sie greifen uns an.«
»Unmöglich«, erwiderte Oldwater. »Das Gebäude und die gesamte Umgebung ist abgeschirmt. Wir haben alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Es kann nicht sein …«
Gencoy One konnte den Satz nicht beenden. Etwas Unerhörtes geschah. Aus dem Nichts materialisierten sich drei Gestalten. Von einer Sekunde zur anderen waren sie da. Nur der Botschafter hatte sie einige Momente früher gespürt. Es waren Chabiri, der Fakir, die wuchtig
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