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Gentec X 05 - Luna City

Gentec X 05 - Luna City

Titel: Gentec X 05 - Luna City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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Stationen haben die Coys alle verschleppt oder umgebracht. Sie belauern uns.«
    »In welcher Verbindung stehen Sie zu den Mutanten, Dr. Greenfield?«, fragte ich den schmächtigen kleinen Mann.
    »Ich weiß, dass es sie gibt. Sie sind die Hoffnung der Menschheit. Wie viele sind es? Tausende?«
    »Zehn.«
    »Zehntausend?«
    »Nein, zehn.«
    Ich hob beide Hände. Dr. Greenfields Gesicht zeigte Überraschung und herbe Enttäuschung.
    »Nur zehn Mutanten gibt es? Wir dachten, es seien viel mehr. Dann ist die Menschheit verloren. Die Gencoys haben seit Beginn ihrer Offensive ein paar Raketen auf den Mond geschossen. Wir ließen sie jedoch nicht landen, sondern schossen sie ab. Bestimmt hatten sie Kampfdroiden an Bord. Androiden und Roboter.«
    »Es ist anzunehmen.«
    »Wer weiß, was diese Maschinenungeheuer sich noch alles einfallen lassen. Die Raumstationen sind sicher in ihren Händen. Auch die automatisierten Stationen auf der Venus und dem Mars. Von den Mutanten haben wir erst vor kurzem erfahren. Die Nachrichtenverbindung zur Erde ist abgerissen. Die Mutanten nahmen telepathisch mit uns Kontakt auf, informierten uns über ihre Existenz und teilten mit, dass sie ein paar Menschen zu uns hochteleportieren würden. Da waren wir natürlich mächtig gespannt.«
    Ich erzählte Dr. Greenfield von Ast'gxxirrth, der Wächterin der Menschheit, von dem Kosmischen Rat und der Föderation der intelligenten Rassen des bekannten Universums.
    Es umfasste, soweit ich das bisher wusste, mehrere Galaxien. Dr. Greenfield fuhr sich unterm offenen Helm mit der Hand über die Stirn.
    »Das wäre der Traum jeden Wissenschaftlers, in ferne Galaxien zu reisen, sich mit extraterrestrischen Intelligenzen auszutauschen. Die Erde ist ausgepowert, unsere Ressourcen sind aufgebraucht, Umweltverschmutzung und andere Zivilisationsübel der zwölf Milliarden Menschen schreiten voran. Und dennoch haben wir an der Schwelle des Kosmos gestanden.«
    »Ja, die Kosmische Geburt der Menschheit stand oder steht unmittelbar bevor«, sagte ich. »Die Menschheit wuchs, dehnte sich aus, gewann an Fähigkeiten und an Größe. Wie dem Ungeborenen im Mutterleib wurde ihr der Heimatplanet zu eng. Das ist die Kosmische Geburt. Die anderen intelligenten Rassen der Organs hätten uns in ihren Kreis aufgenommen. Die Menschen erzogen und ausgebildet, damit sie ihren Platz im Universum einnehmen können, außerhalb ihres Planeten und des heimatlichen Sonnensystems. Aber die Gencoys, von den Technos gefördert, haben uns unser Geburtsrecht gestohlen.«
    Plötzlich gab es einen gewaltigen Ruck. Der Zug bremste abrupt. Ohne das Antigravsystem wären wir zerquetscht worden. Auch so war es noch schlimm genug. Ich wurde durch den halben Waggon geschleudert, knallte gegen einen Sitz war für einige Sekunden bewusstlos.
    Als ich wieder zu mir kam, lief mir Blut übers Gesicht. Meine linke Schulter schmerzte, ich konnte den Arm nicht bewegen. Zugleich spürte ich, dass eine feuchte Flüssigkeit meine Beine herunter rann. Schrecken erfasste mich. Erlitt ich vielleicht eine Fehlgeburt, ging die Leibesfrucht ab?
    Durch einen heftigen Sturz oder Aufprall konnte das durchaus geschehen. Mein Baby , dachte ich. Trotz aller Sorgen und der Gefahr hatte ich mich auf das Kind gefreut. Mütterlicher Beschützerinstinkt meldete sich.
    Ich hörte Chicago schreien und fragte mich, was mit ihr geschehen war. Immerhin schrie sie noch, lebte also.
    »Raumanzüge an!«, kommandierte Nick. Er beugte sich über mich. »Bist du okay, Nita?«
    »Das weiß ich noch nicht. Hilf mir auf.«
    Meine größte Furcht galt dem Ungeborenen in meinem Leib. Wie es schien, hatte ich Blutungen. In der elften Woche war ein Embryo 4,5 Zentimeter groß und wog 21 Gramm. Ein winziges, äußerst empfindliches Etwas, trotzdem schon mit allen Anlagen, Organen, mit Fingern und Zehen. Eingebettet in die Gebärmutter, schlief der werdende Mensch den Traum des Ungeborenen.
    Ich presste die Hände gegen den Leib. Nick wunderte sich über meinen irren Blick.
    »Was ist?«
    »Ich habe Blutungen.«
    Nick verstand, er war immer sehr einfühlsam. Ich sah Angst, Unsicherheit und Mitleid in seinen Augen.
    »Ist es schlimm?«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    »Du kannst jetzt nicht ärztlich versorgt werden. Leg den Raumanzug an. Wir werden angegriffen.«
    »Von Gencoys?«
    »Wem sonst? Der Zug musste stoppen, ein Hindernis befindet sich auf den Schienen. Die Gencoy-Biester haben uns aufgelauert. Anscheinend wissen sie, dass wir hier

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