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Gentec X 05 - Luna City

Gentec X 05 - Luna City

Titel: Gentec X 05 - Luna City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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verschiedenen Waggons. Ein beinharter Kampf begann. Der Explosionsblitz einer Sprengladung zuckte auf, ein großes Loch klaffte in der Wand des Waggons, in dem wir uns befanden. Wir wurden durchgeschüttelt, duckten uns hinter die Sitze, auch die Roboter kauerten in Deckung.
    Der Knall der Explosion war in der dünnen Mondexosphäre nicht lauter als der einer Knallerbse. Die Waggontüren wurden aufgesprengt. Eine Kreissäge schnitt das Waggondach auf. Funken sprühten von dem Metall und regneten nieder.
    Eine Leuchtkugel explodierte, von einem unserer Roboter gezündet, und tauchte die Szene in grelles Licht. Wir sahen Genmonster und Maschinen, die zum Amoklauf umfunktioniert worden waren. Von allen Seiten stürzten die Angreifer sich auf uns und schwemmten wie eine Welle in den Waggon. Die Gencoys hatten alles aufgeboten, was sie auf dem Mond noch besaßen.
    Sie hielten mich für sehr wichtig, eine Ehre, auf die ich keinerlei Wert legte.
    Ich sah die geifernden Köpfe von Gendogs, fleischfarbenen, tigergroßen Monstern mit strotzenden Muskeln, Klauen, die selbst Metall zerfetzen konnten und aufgerissenen Rachen mit mörderischen Haifischgebissen. Ein solcher Rachen zerbiss ein Lasergewehr wie nichts.
    Androiden waren da, zweckentfremdete Maschinen und andere Gebilde und Kreationen aus den Tiefen des Weltalls und den Labors und Fabriken des Gentec-Konzerns. Es schien unser Ende zu sein.
     
*
     
    Ast'gxxirrth hing in einem energetischen Netz. Sie dämmerte vor sich hin und wusste, dass die Sado-Lords sie an Bord eins ihrer geheimnisvollen Raumschiffe genommen hatten. Nach dem ersten Kontakt mit der teils außerhalb des Einstein'schen Raum-Zeit-Kontinuums lebenden Rasse war der Spider von den Lords übernommen worden.
    Wo sich der Techno-Großraumer befand, der sie gefangengenommen hatte, wusste Ast'gxxirrth nicht. Es war unerheblich. Ast'gxxirrth hatte ihr Wissen um ihre Mission auf Terra gelöscht. Sie erinnerte sich nicht mehr an Nita Snipe und was sie auf der Erde alles erlebt hatte.
    Ast'gxxirrth lebte in der Vergangenheit in der Zeit, bevor sie eine Kosmische Wächterin geworden war. Sie erinnerte sich an ihre Geschwister und an ihre eigene Brut, die sie später dann mehrmals hervorgebracht hatte. Ihr Nachwuchs war eine Weile auf ihr herumgekrabbelt, von ihren Nährflüssigkeiten gestillt, und hatte mit ihr das Netz geteilt.
    Dann war er vom Kollektiv aufgenommen worden, die Individualsphäre der Mutter war nicht mehr erforderlich gewesen. Ast'gxxirrth erkannte ihre Nachkommenschaft an ihrer DNA. Die Spider bildeten Clans und DNA-Linien, die sich nur selten miteinander kreuzten. Sie hatten eine hochstehende Ethik und Moral. Allerdings saugten sie nach wie vor Insektoiden aus, wenn sie sich nicht künstlich ernährten, und es gab Entartungen unter ihnen.
    Die Wächterin erinnerte sich in ihren Dämmerträumen an die Zeit vor Äonen, als sie aus dem Ei am Bauch ihrer Mutter geschlüpft und mit ihren Nestlings-Geschwistern auf dieser und in deren Netz gekrabbelt war. Sie spürte die dämonische Ausstrahlung der Sado-Lords.
    Ihre Psyche blockte sie ab, sie war zu grausam, deshalb flüchtete sie sich in die Vergangenheit. Auch, um der bitteren Gewissheit ihres Versagens als Kosmische Wächterin der Menschheit zu entrinnen.
    Ast'gxxirrth hatte jedoch noch nicht aufgegeben. Im Hintergrund ihres Bewusstseins dämmerte ein zäher Wille, der jederzeit aufflackern konnte. Sie hing in einem Käfig aus Lichtstrahlen. Die Atmosphäre, die sie zum Leben brauchte, erzeugte sie nach wie vor selbst. Die Arachniden waren technisch weit fortgeschritten.
    Ihrer Kampfmittel war die Wächterin selbstverständlich beraubt worden. Eine dunkle Glocke hüllte sie ein. Auch wenn diese nicht gewesen wäre, hätte sie mit ihren acht Augen die Umgebung nur verzerrt erkannt. Die Konturen verschwammen. Fremdartige Anlagen wechselten, teils maschinell, teils organisch, und änderten ihre Formen, verschmolzen miteinander und lösten sich wieder.
    Durch diese wandelten, von kleinen Blitzen umzuckt, die Sado-Lords mit ihren krallenartigen Extremitäten. Manchmal verharrte eins dieser Wesen vor dem Energiekäfig der Wächterin und streckte einen spitzen Auswuchs in diesen hinein. Dann zuckte Ast'gxxirrth unter Qualen zusammen.
    Die Lords durchzogen die Galaxien, sie nährten sich von den Qualen ihrer Opfer und ließen ganze Planetensysteme und Spiralarme ausgerottet zurück. Sie stammten aus einer anderen Dimension, wo auch ihre Heimatwelt war. Wie

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