Gentle Horse Training - B¿ttcher, T: Gentle Horse Training
weil man in diesem Augenblick nach außen gesetzt wird.
Dusty hat sich weitestgehend gefangen und kommt wieder in die korrekte Position. Ein korrektes Antreten und Anhalten ist schwierig und benötigt viel Routine.
Hat das Pferd durch die vorherigen Steps seine Balance verbessert, kann es sich auch besser tragen und benötigt den Zügel nicht als Stütze.
Step 4
Zügelvariationen:
Sobald Ihr Pferd in den Vorübungen ausbalanciert und weich läuft, ist es Zeit, die Zügelführung korrekter zu gestalten. Die bisherige Zügelführung diente ausschließlich dem Training. Anstatt den inneren Zügel auf dem Oberschenkel zu fixieren, können Sie nun mit beiden Zügeln eine leichte Anlehnung herstellen, wobei es wichtig ist, dass Ihre Hand der natürlichen Nickbewegung des Pferdekopfes folgt. Ein Feststellen der Hand würde zu einem Einstellen der Nickbewegung und somit zu einem inaktiven langen Rückenmuskel führen, was zu verkürzten Tritten bei entweder verspanntem oder durchhängendem Rücken führt. In Anlehnung und über den Sitz halten Sie das Pferd auf der Volte an. Wenn es dabei nicht anhalten sollte, wechseln Sie fließend zur alten Zügelführung (innerer Zügel auf dem Oberschenkel, äußerer Zügel durchhängend). Auch wenn sich Ihr Pferd in der Bewegung extrem festmacht, korrigieren Sie dies über diese Zügelposition. Als zweite Variante können Sie das Pferd auch am durchhängenden (hingegebenen) Zügel reiten und über die Gewichtshilfe anhalten. Je variantenreicher Sie die Zügelposition gestalten, desto besser wird das Pferd auf den Sitz reagieren. Trainieren Sie beides und nicht nur die Zügelführung, die Sie von Ihrer Reitweise gewöhnt sind. Sobald das Pferd bei hingegebenem Zügel die Form verliert, stellen Sie kurz Anlehnung her und geben den Zügel nach erfolgter Korrektur wieder hin. Sobald Ihr Pferd diese Steps im Schritt gut ausführt, können Sie dies auch im Trab üben.
Britta zeigt mit Sciona eine gute Anlehnung ohne Aufstützen. Die Zügelvariationen sind wichtig, damit das Pferd besser auf den Sitz reagiert.
ÜR2:
Einem Zügel und Bein nachgeben
Wie soll es aussehen?
In dieser Übung arbeiten gleichseitiges Bein und gleichseitiger Zügel zusammen. Das Pferd tritt dabei mit der Hinterhand über, während es weich dem Zügel nachgibt. Die Kopfstellung unterstützt dabei das seitwärts treibende Bein, das Bein wiederum unterstützt das Pferd darin, weich auf den Zügel zu reagieren, denn es kann sich auf Dauer nicht im Hals festhalten, wenn es übertritt. Ziel ist es, dass Ihr Pferd auf beide Hilfen reagiert und sich dabei im ganzen Körper weich macht.
Das Bein soll keine Fluchtreaktion auslösen, sondern das Hinterbein zu aktiverem Abfußen veranlassen, was durch das Übertreten gewährleistet wird. Weiterhin hat die Übung einen hohen gymnastischen Effekt, und der lange Rückenmuskel wird gelöst – eine wichtige Voraussetzung für die Schulterfreiheit und Aktivität der Hinterhand des Pferdes.
Dusty reagiert „weich“ auf Zügel und Bein. Das innere Vorderbein hat aufgrund der Hüftverschiebung bereits gestoppt.
Neben den bereits genannten Effekten erreichen Sie durch die verbesserte Kontrolle der Hüfte zwei sehr wichtige Dinge sozusagen „nebenbei“: die Kontrolle über die Richtung und die Geschwindigkeit. Wenn Sie die Hüfte des Pferdes nach „Osten“ bringen, wird Ihr Pferd nach „Westen“ laufen. Während viele Pferde zu Beginn der Ausbildung durch den äußeren Zügel über die Schulter laufen und somit die Richtung selbst bestimmen, hat man mit der Hüftlenkung eine deutlich verbesserte Einwirkungsmöglichkeit. Weiterhin reduziert sich bei solchen Wendungen die Geschwindigkeit, das Pferd lernt weich zu bleiben, und der Reiter kommt nicht ins Ziehen. Der Fluchtgedanke wird systematisch abtrainiert.
Step 1:
Falls Ihr Pferd versucht, vor dem Bein wegzulaufen und sich fest macht, ist dies eine ideale Übung. Das Timing ergibt sich wieder aus dem Lernverhalten: Nehme ich das Bein weg, sobald mein Pferd schneller wird, lernt es so, dem Druck auszuweichen. Es wird also immer schenkelflüchtiger. Ziel ist es, dass solche Pferde die Hüfte verschieben und langsamer werden! Reiten Sie wieder die Volte aus ÜR1. Überstellen Sie nun Ihr Pferd (siehe BÜ1, Step 2) sodass es mit der Hinterhand ausweichen möchte, und legen Sie leicht das gleichseitige Bein nach hinten. Der innere Zügel wird nun in Richtung Widerrist aufgenommen. Lassen Sie
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