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Gentlemen's Club

Gentlemen's Club

Titel: Gentlemen's Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Primula Bond
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noch hechelnd, und Mr. Grey stützte sich auf einen Ellenbogen. Er blinzelte, als wäre er gerade erst wach geworden. Ich zog die Bluse über meine Brüste und schloss einen Knopf; Zugeständnis an die Anständigkeit.
    Wir schauten beide hoch zum Wagen über uns, und wir beide schluckten entsetzt. Jemand befand sich in diesem Raumschiff. Ein langer Marinemantel, ein Filzhut und ein Gesicht, das im Schatten lag.
    »Jetzt sind wir an der Reihe, beobachtet zu werden«, sagte Mr. Grey und zog die Jeans an, bevor er nach seinem Mantel griff. »Ich kann nicht erkennen, wer es ist. Glaubst du, dass dieser Mann eine Kamera bei sich hat?«
    »Es ist Sir Simeon«, sagte ich und richtete mich langsam auf, Pussy und Beine völlig nackt. Soll Sir Simeon mich durch das Glasdach beobachten. »Aber wie hat er gewusst, dass wir hier in diesem Wagen waren?«
    Mr. Grey gluckste. »Man muss nur richtig sehen, ob mit oder ohne Kamera.« Der wahnsinnig angespannte, wütende Mann vom frühen Morgen war verschwunden. Er sah wie nach einem gelungenen Streich aus. »Vielleicht will er ein besonderes Auge auf sein liebstes Personal werfen.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte ich und hob die Schultern. Aber ich wunderte mich schon. Dann fiel mir ein, dass jeder Anruf aus dem Club aufgezeichnet wurde.
    »Du kannst ihnen sagen, dass du deiner Arbeitsbeschreibung noch eine weitere Variante hinzugefügt hast, und du warst perfekt«, sagte ein glücklicher Mr. Grey, als wir zurück auf die Erde traten. Er mischte die Fotos wie ein Kartenspiel, während er darauf wartete, dass ich aus dem Raumschiff trat. Ich stellte mich vor ihn, und er reichte mir einen weißen Umschlag. »Ich möchte dich für deine Mühe entschädigen.«
    »Das geht nicht. Das ist Teil des ...«
    »Du hast dir jeden Penny verdient. Pfeif auf den Club. Dies war deine Arbeit, nur deine. Und nachdem ich Mrs. Grey eine Lektion erteilt habe, wird sie zurück zu ihm gekrochen kommen. Sie wird ihre Liaison mit Mr. Hall aufgeben - keine Sorge, ich habe das schon seit langem gewusst - und auch deinen Merlin in Ruhe lassen.«
    »Sollte ich Mitleid mit ihr haben?«, fragte ich.
    »Sie wird damit fertig. Sie mag es, bestraft zu werden. Eigentlich sollte ich sie belohnen, denn wenn sie mir nicht immer fremd gegangen wäre, hätte ich dich nie auf diese Art kennen gelernt.«
    »Eins muss ich noch wissen«, sagte ich und legte den Kopf schief. »Warum hat sie es mit ihrem Bruder getrieben? Ich meine, wie pervers ist das denn? Erst recht, wenn man so einen netten, gewaltig ausgestatteten Ehemann hat?«
    Er schob seine Brille hoch auf die Nase, ganz der erfahrene Schullehrer.
    »Menschen zu schockieren ist wie eine Droge für Avril«, erklärte er, während er immer noch die Fotos mischte. »In Wirklichkeit behauptet sie nur, dass Mr. Hall ihr Bruder sei. Sie sind beide adoptiert. Ich muss gestehen, dass es mir manchen Kick gibt, mit ihr verheiratet zu sein, denn neben ihr wird es einem nicht langweilig, auch wenn es manchmal schmerzt, wenn sie mir gegenüber so rücksichtslos ist. Noch einmal zurück zu ihrem Bruder, der ihr Bruder nicht ist: Ich habe davon erst erfahren, als er kürzlich seine Verlobung feierte. Avril drehte durch vor Eifersucht und erzählte die Geschichte allen, die sie hören wollten. Er ist immer ihr Schoßhündchen gewesen. Verständlicherweise hat die Verlobte Avril aus dem Leben des Paares geworfen, deshalb habe ich gedacht, dass es auch mit den beiden vorbei wäre. Aber da habe ich mir wohl in die Tasche gelogen.«
    »Es war nicht vorbei, als sie neulich in den Club kamen«, sagte ich. »Oder auf Michails Party waren.«
    »Ich nehme an, sie glaubt, so schamlos zu sein, wie sie will, und je öffentlicher, desto besser. Mit Jez, mit Merlin und mit ihrem ultimativen Ziel - Sir Simeon. Der übrigens wie vom Erdboden verschluckt ist.«
    Tatsächlich waren wir allein; das London Eye war menschenleer.
    »Wie auch immer«, fasste Geoffrey Grey zusammen, als er mir die Hand schütteln wollte. »Der Wurm hat sich gewehrt.«
    »Sie sind kein Wurm«, sagte ich.
    »Nicht mehr. Das habe ich dir zu verdanken, Miss Summers.«
    Er verbeugte sich tief zum Abschied. Ich spürte in mir ein starkes Bedauern, als er ging. Ich mochte ihn. Wenn ich noch mal die Gelegenheit hatte, diesen gewaltigen Stab zu spüren, dann am liebsten wieder an einem originellen Ort. The British Library zum Beispiel. Oder im Reptilienhaus des Londoner Zoos.
    Ich wand mich fröhlich in meinen Mantel. Mr. Grey war

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