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Gentlemen's Club

Gentlemen's Club

Titel: Gentlemen's Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Primula Bond
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getan.«
    Ich drehte nervös an einem Ohrring. »Nun, wenn es Gelassenheit ist, die Sie vermissen, dann kann ich Ihnen sagen, dass ich davon eimerweise eingeworfen habe. Ich lerne schnell.«
    Ich hob mein Kinn und schritt absichtlich langsam aufs Bett zu. Ich wollte ihr zeigen, dass ich mich wie ein Model auf dem Laufsteg bewegen konnte, wenn ich wollte. Miss Sugar hatte viel Zeit darauf verwendet, mir das überlegene Schreiten beizubringen; sie hatte mich im Büro auf und ab gescheucht, damit ich mein studentisches Schlurfen ablegte.
    Mimi sah mich schweigend an, und ich setzte mich, nachdem ich den Mantel ausgezogen hatte. Ich schlug die bestrumpften Beine übereinander. Wieder musterte sie mich von oben bis unten, und dann konnte sie ihre Anerkennung nicht verhehlen. Sie sah mein Top, das sich eng an meine Figur schmiegte, die eleganten Stiefel und den Rock in honigfarbenem Tweed mit burgundroten Fäden.
    »Jetzt bist du der wunderschöne Schwan geworden, nicht wahr, Suki?«, hauchte sie und kam auf mich zu. »Meine Instinkte irren sich nie, was einen Menschen angeht.«
    Sie trug ein trägerloses Ballkleid, das an den Knien ausgestellt war wie ein Flamenco-Kleid. Es war aus einem Seidenstoff mit changierenden Fäden geschneidert, die in verschiedenen Schattierungen von Gold und Rot leuchteten. Diamanten glitzerten an ihrem Hals, in den Ohren und an den Fingern, und ihre Lippen sahen blutrot aus. Ihre Haare waren im Nacken locker zusammengefasst. Sie setzte sich zu mir aufs Bett. Die uralten Federn quietschten alarmierend unter unserem vereinten Gewicht, und darüber mussten wir schallend lachen. Das Eis war gebrochen.
    »Ich muss dir für alles danken. Diese phantastischen Kleider, diese vielen Abenteuer«, sagte ich, und das meinte ich auch so. Ich freute mich, sie wiederzusehen. Trotz meiner neuen Selbstsicherheit musste ich noch herumtappen, um vielleicht mal so zu werden wie sie. Mimi war ein schönes Schiff, das zurück in den Hafen lief, und ich war einer der Schlepper.
    »Du kannst mir danken dafür, dass ich dich entdeckt habe, wenn du willst, aber den Rest hast du ganz allein erreicht«, sagte sie und strich über mein Gesicht. »Ich habe detaillierte Berichte über deine Fortschritte von unserer Miss Sugar erhalten, nicht zu vergessen unsere dankbaren Mitglieder, die danach lechzen, mehr von dir zu sehen.«
    Mein Gesicht wurde feuerrot.
    »Wenn ich nicht Acht gebe«, fuhr sie fort und zog mich an der Schulter herum, damit ich sie ansehen konnte, »wird einer dich stehlen, und ich verliere die beste Haushälterin, die ich je gehabt habe. Ich warne dich, Summers: Ich werde es nicht dulden.«
    »Ich gehe nirgendwohin«, versicherte ich ihr. »Noch nicht.«
    Sie sah mich mit verengten Augen an. Ich wollte ihr klarmachen, dass ich kein Dienstmädchen war. Ich würde bleiben oder gehen, wie es mir gerade passte. Ich wich vor ihrem Blick nicht zurück, und ich genoss unsere körperliche Nähe.
    »Diese Konferenz«, sagte sie und wurde plötzlich wieder geschäftlich. »Entschuldige, dass ich dich heute Abend herumkommandiere und dein Äußeres festlegen will. Du musst so schön und anonym sein wie möglich.«
    Rasch malte sie meine Augen an, dann den Mund. Sie bestäubte mein Gesicht mit Puder, bis ich zu niesen anfing. Sie reichte mir ein langes Samtkleid im dunkelsten Meeresgrün sowie farblich abgestimmte Pantoffeln. Dann zündete sie sich eine Zigarette an. »Zieh dich an, Summers«, befahl sie. »Unten wartet man auf uns. Heute Abend posieren wir als Gäste. Es handelt sich um eine Parfummesse. Mr. Hall hat sie als Geschenk organisiert, oder sollte ich besser sagen: Als Entschuldigung für seine Geliebte.«
    »Seltsames Geschenk.«
    »Sie ist besessen von ihrer Arbeit, glaube ich, und seit seinen sexuellen Erlebnissen mit seiner schrecklichen Schwester lässt die Verlobte ihn nicht mehr ran. Deshalb hat er diese Verkaufsschau organisiert, um ihre Klienten zu beeindrucken und bei ihr ein paar Punkte zu sammeln.«
    »Wird sie das schlucken und ihm vergeben?«
    »Ich weiß nicht, ob sie schluckt.«
    Ich krümmte mich vor Lachen.
    »Sie beobachtet ihn wie ein Bussard, aber ihre Kunden, die aus Paris und London gekommen sind, versinken in Ehrfurcht vor diesem Haus, und das fällt natürlich auf sie zurück. Er will nicht, dass sie erfährt, wer wir sind, und erst recht nicht, dass wir etwas mit dem Club Creme zu tun haben. Sie weiß nicht einmal, dass er ein Mitglied ist. Sie soll glauben, dass er das alles ihr

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