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Gentlemen's Club

Gentlemen's Club

Titel: Gentlemen's Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Primula Bond
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zuliebe auf die Beine gestellt hat.«
    »Und wir zeigen uns von unserer besten Seite?«, fragte ich und zog ein Gesicht.
    »Ja. Aber wer könnte schon einem bisschen Frivolität an einem solchen Ort widerstehen? Die Männer sind viele Meilen weit weg von zu Hause, sie haben viel Champagner getrunken, und sie können sich in vielen Zimmern verstecken ...«
    »Auf Symes Hall kann alles Mögliche geschehen - bei dem geilen Hausherrn und seinem attraktiven jungen Sohn«, sagte ich verträumt und sah mich im schattigen Zimmer um. Dann wurde mir bewusst, was ich gesagt hatte. »Schon gut, Mimi. Ich weiß alles von dir und Merlin.«
    »Das bezweifle ich sehr. Und es ist ein gefährliches Terrain, Summers. Merlin ist heute Abend nicht eingeladen, wenn du deine Hoffnung darauf gesetzt hast«, sagte Mimi mit einer gepressten Stimme, in der eine Warnung mitschwang. Sie war wieder die Strenge und starrte mich an.
    »Ich bin froh, dass er nicht kommt«, antwortete ich kühl. »Er bringt Ärger. Es ist gut, dass du dich für den Vater entschieden hast.«
    Ich ging mit dem Kleid in eine Ecke des Zimmers und begann, mich aus meinen Sachen zu winden. In einem matten Spiegel konnte ich ihre Blicke auf mir sehen. Ihre Augen glitzerten. Mein eigenes Spiegelbild konnte ich nicht sehen. Sie hatte meine Augen mit einem rauchähnlichen Schatten umringt, und mit einem Kohlstift hatte sie die Augen verlängert. Als wäre ich eine Katze. Sie hatte meine Lippen so blutrot gemalt wie ihre eigenen. Mein Gesicht sah wie eine Maske aus. Mir gefiel es.
    »In den letzten Monaten hast du dich bis zur Unkenntlichkeit verändert, Summers«, sagte Mimi. »Selbst als du am ersten Tag mit dem lächerlichen Kostüm und der Baskenmütze in unser Büro geschlendert bist, habe ich gedacht, dass du jemand bist, der gern lernen will, wie man es genießen kann, seinen eigenen Körper zu benutzen.«
    »Und jetzt bist du verärgert, dass du Recht behalten hast?«, fragte ich, während mir sehr bewusst wurde, wie sie mich beim Ausziehen beobachtete. Ich zog den Bauch ein und hielt die Luft an. Ich hoffte, dass die Wäsche, die ich ausgesucht hatte, nahtlos war. Ein trägerloses Mieder in Magenta, das leicht wie eine Feder auf meinen Rippen haftete, während es meine Brüste wie eine Wiege aus kaum spürbarem Draht hob.
    Ich ließ mir das Kleid über den Kopf fallen. Der Samt küsste meine kalte Haut, als er bis auf den Boden rauschte. Der grüne Samt brachte genau diese Farbe auch in meine Augen. Der Ausschnitt begann und endete auf den Schultern, und dazwischen zog eine elegante Linie ins Tal meiner Brüste. Das Mieder passte ganz genau.
    »Nein. Ich bin entzückt, dass ich Recht behalten habe«, widersprach Mimi. Sie blies einen Kreis aus Zigarettenrauch aus und erhob sich. »Ich sage nur, dass du nicht hart werden sollst. Bleibe bei dem, was du gut kannst, und vergiss nicht deinen Platz in der Welt. Du darfst nicht anfangen, dich irgendwo ungefragt einzumischen.«
    Sie war verärgert über mich, aber sie konnte nicht von mir lassen. Sie rollte schnell meine Haare zu einem Knoten auf meinem Schädel auf und befestigte ihn mit mehreren Nadeln. Ich konnte ihren Atem auf meinem Gesicht spüren, als sie eine winzige samtene Kappe wie eine Krone auf meinen Kopf setzte. Von der Kappe fiel ein zierlicher Schleier aus Gaze, der die Hälfte meines Gesichts verdeckte. Ihr Moschusparfum schwängerte die Luft.
    »Es sind die Kleider«, murmelte ich, erstaunt, dass ich so außer Atem war. »Es sind die Kleider, die mich zu der Person machen, die ich jetzt bin.«
    »Stelle dein Licht nicht unter den Scheffel, Suki Summers«, erwiderte Mimi leise und presste ihre festen Lippen auf meinen Nacken. Da würde sich jetzt ihr Lippenstift abgedruckt haben. »Du hast das richtige Ding entdeckt und festgestellt, dass es nichts Besseres gibt, nicht wahr?«
    Wir schwebten die Treppe hinunter und durchquerten die Halle bis zu den Doppeltüren, die sich zu dem Raum öffneten, den man zwar als Salon bezeichnen konnte, aber er war so groß wie ein Tanzsaal. An einer Wand knisterten die Holzscheite im Kamin, und hohe, breite und lange Sofas waren gemütlich im Raum verteilt. Er wurde hauptsächlich von massiven Kirchenkerzen beleuchtet. An zwei Seiten luden mit dicken Brokatvorhängen versehene Terrassentüren nach draußen ein. Der Raum war so hoch, dass man nicht sehen konnten, wo die Vorhänge endeten und die Decke begann.
    Mimi hielt meinen Arm, damit ich in der Tür stehen blieb. Sie

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