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Gentlemen's Club

Gentlemen's Club

Titel: Gentlemen's Club
Autoren: Primula Bond
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jetzt auf die Jungs da draußen. Sie frieren, und an dir können sie sich erwärmen.«
    Es dauerte nicht mehr lange. Sein ungeduldiges Stoßen brachte ihn zuerst ins Ziel, und durch seinen Orgasmus kam es mir nur wenige Sekunden später. Ob die Jungs etwas gesehen hatten, konnte ich nicht sagen, aber wir hörten sie kurz darauf weglaufen. Ich brachte meine Kleidung in Ordnung, und der Kellner zog den Vorhang zurück. Jetzt hörten wir den Lärm aus dem Ballsaal wieder ungefiltert. Ich drehte mich um und wollte dem Kellner ins Gesicht sehen.
    Aber er war nicht mehr da. Ich sprang auf die Füße und lief ihm hinterher, aber er war nirgendwo zu sehen. Die Musik spielte wieder. Ich war zu verwirrt, um Mimi und Chrissie aus den vielen Gesichtern zu erkennen, und ich wollte auch mit niemandem sprechen. Ich rannte aus dem Saal.
    Das Silbertablett lag noch auf dem Tisch, und nur ein Glas stand darauf. Ich nahm es an mich und wollte es mit auf mein Zimmer nehmen. Dann sah ich daneben einen winzigen Ohrring in der Form eines Pferdekopfs.

Vierzehntes Kapitel
    Die Kälte des Morgengrauens beendete endgültig meine Versuche, Schlaf zu finden, und so stand ich auf. Die ganze Nacht hatte ich Gelächter und Musik gehört, und alles hörte sich nach vielfachen Echos an. Jemand hatte sich mehrfach an meiner Tür versucht, aber ich hatte sie abgeschlossen. Es war ungewöhnlich für mich, bei einer Party am Rand zu bleiben, aber gestern Abend wollte ich nicht mittendrin sein. In den paar rudimentären Träumen konnte ich nur das undeutliche Gesicht des Kellners sehen und seine Augen, die im Fenster glitzerten, als wir es zusammen trieben.
    Ich zog die Sachen an, in denen ich gestern angekommen war, und ließ das grüne Samtkleid auf dem Bett. Ich nahm die Tasche und ging hinunter. The Hall schien noch im tiefsten Schlaf zu liegen. Auf der Treppe und im Empfangsbereich lagen Schuhe, Schals und auch ein paar Höschen herum. Mir fiel ein, dass mein Magentahöschen wahrscheinlich noch im Alkoven lag, aber obwohl ich hinter jedem Fenstervorhang nachschaute, fand ich es nicht.
    Die frühe Morgenluft war sehr frostig. Ich zog meinen Kamelhaarmantel enger um mich herum. Ich hatte keine Ahnung, wie ich nach Hause kam, aber ich wollte jetzt sofort weg. Die Betrügereien des gestrigen Abends waren mir auf den Magen geschlagen. Chrissie war meine älteste Freundin, und ich hatte mich mit ihrem Verlobten eingelassen.
    Ich wollte mit ihr sprechen, aber ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Wie konnte ich mich herausreden, dass ich durch meinen neuen Job zu einer Frau geworden war, die ihrer Freundin sogar den Verlobten stahl?
    Auch mit Mimi wollte ich reden. Aber ich wollte nicht, dass sie in mein Zimmer stürmte und mich dabei erwischte, wie ich mich verdrückte.
    Es gab nur eine Person, die ich jetzt sehen wollte. Ich hielt den silbernen Ohrring in meiner Tasche, strich mit dem Finger darüber und ging hinüber zu den Ställen. Sobald ich den warmen Geruch von Fell und Stroh wahrnahm, der über den Hof waberte und mich begrüßte, fühle ich mich besser. Ich hörte gedämpftes Lachen. Ich erwartete, Merlin zu sehen, und errötete.
    Aber es waren die beiden Jungen, die gestern Abend durchs Fenster geschaut hatten. Sie hatten sich alles ansehen können, nur ein paar Zentimeter vom Geschehen entfernt, getrennt durch eine Glasscheibe. Meine Wangen brannten noch stärker.
    Die beiden Jungen schlurften über das Kopfsteinpflaster, dann blieben sie stehen, stützten sich auf ihre Mistgabeln und gähnten. Sie sahen mich und stießen sich an. Ich wurde knallrot. Sie sahen mich von oben bis unten an, auch wenn sie heute nicht viel von mir sehen konnten. Aber sie hatten die Augen eines schmutzigen alten Mannes in ihren jungen Gesichtern. Ich hatte das Gefühl, dass sie mich auszogen.
    Ich ging so gelassen, wie es mir möglich war, zum nächstgelegenen Stall. Ich streichelte das lange Gesicht des großen Braunen mit der Blesse bis hinunter zu den Nüstern. Ich wollte, dass Merlin kam, dass er mich von hinten packte, wie er es gestern Abend getan hatte, als Kellner verkleidet. Ich wollte ihn fragen, was ich als Nächstes tun sollte. Er war gewöhnlich der Außenstehende, der hineinschaute, und wenn ich an all die betrunkenen, schlafenden Gäste dachte, fragte ich mich, ob ich vielleicht auch nicht dazugehörte.
    Als ich Chrissie gestern Abend gesehen hatte, wurde ich daran erinnert, wer ich eigentlich hatte sein sollen. Der Wildfang mit der zerrissenen Jeans
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