Gentlemen's Club
Wangenknochen einer Cherokee.
Sie lag nackt, eine Hand zwischen den glatten Beinen, den anderen Arm über dem Arm des Chesterfield Sofas. Die Einrichtung glich teilweise der des Clubs.
Ich ging hinüber und setzte mich, und als ich die Augen schloss, war es mir, als würde ich für immer im Leder versinken.
Dann stieg das starke Aroma des Kaffees in meine Nase. Zu verführerisch, um ignoriert zu werden. Wer brachte mir Kaffee ans Bett, dachte ich verschwommen. Eine wütende Mimi? Eine tobende Chrissie? Ein gleichgültiger Merlin? Ich schnüffelte den Kaffee eine Weile, und eigentlich wollte ich nicht zu mir kommen, aber dann schlug ich die trüben Augen auf. Ich befand mich gar nicht im Bett. Vor mir auf dem Tisch standen ein Pott Kaffee sowie ein gebuttertes Croissant. Ich schloss wieder die Augen und war dankbar, dass Mimi, Chrissie und Merlin nicht wussten, dass ich noch im Haus war und im Studierzimmer des Hausherrn döste.
»Schlaf nicht wieder ein, Suki. Das ist eine Gelegenheit, die man nicht verpassen will.«
Ich zwang meine Lider auf. Sir Simeon saß mir in einem schweren Sessel gegenüber. Er hatte den Pullover ausgezogen und trug jetzt ein blaues Baumwollhemd, am Hals offen. Ich dachte an all die anderen Verkleidungen, in denen ich ihn gesehen hatte: Als Tramp, der durch die Empfangshalle des Clubs schlurfte, als Geschäftsmann in Anzug und Krawatte, der mich im Club von hinten genommen hatte, und als Spion in seinem langen Mantel und dem Filzhut.
Hemd und Cordhose gehörten vermutlich zu seiner normalen Kleidung auf dem Land, aber ich konnte mich irren, und das war eine weitere seiner Verkleidungen. Auch Merlin war sehr geschickt, seine Kleidung an die Umgebung anzupassen. Vater und Sohn, zwei Chamäleons.
An diesem Morgen sah Sir Simeon unglaublich jugendlich und lebhaft aus, Lord all dessen, was er an diesem Morgen schon bei seinem Ausritt gesehen hatte, und auch mein Lord. Er schob den Kaffee über den Tisch.
»Was habe ich zu tun?«, fragte ich nervös. Ich schüttelte die Haare aus meinen Augen. Er war schließlich mein Boss. »Ich kann mir denken, dass Sie mich hierbehalten haben, weil Sie wollen, dass ich etwas für Sie tue.«
»Oh, ja, ich will, dass du für mich was tust«, sagte er. »Es ist nicht fair, dass alle, sogar mein widerspenstiger Sohn, dich kosten können, Suki. Es ist Zeit, dass ich meine Rechte an dir einlöse.«
»Droit de seigneur, meinen Sie?«, fragte ich keck. Ich hatte schon immer geglaubt, dass es wahnsinnig sexy ist, wenn der Hausherr die erste Nacht mit seiner Magd verbringt. So war es auch mit meinem Prinzen gewesen. Und ein bisschen auch mit Merlin, glaubte ich.
»Eine moderne Version«, sagte Sir Simeon. »Heutzutage hast du das Recht, dich zu weigern, was die Milchmädchen und Schäferinnen nicht hatten. Aber ich werde dich trotzdem nehmen.«
Er lachte wieder tief aus seiner Brust. Allmählich bereitete ich mich auf das Geschehen vor. Würde der mich mit Gewalt nehmen? Ich würde ihm nicht zeigen, wie sehr er leichtes Spiel mit mir hatte.
»Mimi wird weder Ihnen verzeihen noch mir«, warnte ich ihn. Ich setzte mich auf und versuchte vergeblich, mein Kleid nach unten zu ziehen. Es wäre einfacher gewesen, es auszuziehen. Ich wollte nach dem Kaffeepott greifen, aber meine Finger zitterten. Niemand hat diese Wirkung auf mich, dachte ich ärgerlich. Heißer Kaffee schwappte über meine Finger. Ich wollte den Pott an die Lippen heben, um mein Gesicht zu verbergen, aber der Pott kippte gefährlich nach einer Seite. Ich stellte ihn wieder hin und zerkrümelte stattdessen das Croissant.
»Diese Taktik wird mich nicht ablenken, Suki. Mimi ist auch meine Angestellte, vergiss das nicht. Sie hat nicht über das zu befinden, was ich tue.«
»Sie ist nicht nur Ihre Angestellte. Sie ist auch Ihre Freundin. Ich habe sie in Ihrer Wohnung in London gesehen.«
»Tatsächlich? Und war's aufregend? Was genau hast du getan, als du sie und mich beobachtet hast?«
Er wollte mein Geständnis hören, dass ich eine Spannerin war, der schmutzige Kerl. Seine Augen blitzten, aber ich konnte nicht sagen, ob er sich amüsierte oder ärgerte. Ich nahm das Croissant in die Hand und richtete es wie eine Pistole auf ihn.
»Sie standen vor dem Kamin. Ich habe Sie vom Penthouse des Clubs aus gesehen, als ich auf Michails Party war. Merlin stand den ganzen Abend am Fenster, und ich wollte sehen, was ihn so interessierte.«
»Und was hast du gesehen, meine spannende Thomasina?«
Er erhob
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