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Gentlemen's Club

Gentlemen's Club

Titel: Gentlemen's Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Primula Bond
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war verlockend.
    Aber Miss Sugar hatte andere Pläne. Sie lud unsere neuen Freunde morgen Abend in den Club ein. Dann legte sie einen Arm um meine Taille und sagte: »Heute wollen wir unter uns ganz intim sein.«
    Sie klatschten wieder und nickten. Die Männer klopften Johnny auf den Rücken, als wäre er ein besonderer Held. Miss Sugar und ich standen still wie Statuen und hielten uns umschlungen. Vestalische Jungfrauen.
    Johnny kümmerte sich darum, dass die Amerikaner ihre Limousinen fanden, dann kam er zurück. Er fragte nervös: »Und wo soll ich unterschreiben?«

Siebzehntes Kapitel
    Johnny trat aus Miss Sugars Schlafzimmer in der Mansarde, sprachlos vor Erschöpfung. Dafür hatten wir beide gesorgt. Miss Sugar und ich hatten uns kaum von ihm verabschieden können, so sehr waren wir immer noch ineinander verstrickt. Viel später waren wir dann in einen tiefen Schlaf gefallen.
    Klopfen an der Tür weckte mich. Ich war völlig verwirrt. Miss Sugar war nicht da, wie ich jetzt feststellte, und meine silbrigen Schuhe und das weiße Kleid konnte ich auch nirgendwo sehen. Auf dem Kissen neben meinem Kopf lag ein langer weißer Umschlag. Es klopfte weiter. Sugar hatte wahrscheinlich ihren Schlüssel vergessen. Oder diesen Umschlag. Ich griff nach ihm und erhob mich von der Matratze, völlig nackt. Ich riss die Tür auf und hoffte, dass es sich um Sugar handelte. Es wäre schön, wenn sie noch nicht genug hätte.
    »Guten Morgen, Suki. Ich bin froh, dass du noch hier bist, denn deine Spiele mit dem plötzlichen Verschwinden sind auf Dauer ein bisschen nervig.«
    Mimi stand da, elegant und cool in einem schokoladenbraunen Minirock aus Leder, kniehohen Stiefeln mit hohen Absätzen und einem cremefarbenen Kaschmirpulli. Ihre Haut war warm und braun, und ihre Augen sprühten Feuer, als sie meinen nackten Körper sah. Ich fragte mich, was sie zu den vielen roten und blauen Flecken sagte, die ihre zurückhaltende Assistentin mir beigebracht hatte. Mimis Mundwinkel senkten sich. Sie legte eine Hand auf meine nackte Schulter und führte mich zurück in die Wohnung.
    »Mimi, ich dachte, du wärst Miss Sugar, die zurückgekommen wäre ... ich meine, du solltest noch in Symes Hall sein«, sagte ich, während ich nach etwas suchte, um mich zu bedecken. Das einzige Ding zwischen meiner nackten Haut und der Außenwelt war der Umschlag. Aber Mimi schaute mich gar nicht an. Sie sah sich im Zimmer um, als suchte sie etwas Bestimmtes.
    »Da hättest du sein sollen«, sagte sie. »Aber ich glaube, dir geht es zu gut in deinem neuen Job, oder vielleicht haben wir deinem Kopf zu viel zugemutet. Nicht nur, dass du zurück nach London fährst, bevor die Zeit dafür gekommen war, du borgst dir auch meinen Samtmantel und löst beinahe ein Unglück aus.«
    Sie schaute auf das zerwühlte Bett.
    »Es tut mir leid«, sagte ich verlegen. Mimi hatte die Fähigkeit, dich so zu loben, dass du glaubst, eine Million Dollar wert zu sein, und im nächsten Augenblick kommst du dir wie ein Wurm vor. »Ich konnte nicht da bleiben. Ich konnte nicht riskieren, dass Chrissie die Wahrheit über meine Arbeit herausfindet. Das wäre das Ende unserer Freundschaft. Sir Simeon wusste, dass ich abreiste. Aber ich hätte es auch dir sagen müssen. Und was den Mantel angeht ... ich habe den erstbesten Mantel gegriffen, den ich im Büro gefunden habe. Ich brauchte ihn für das Opernhaus. Aber auch dafür entschuldige ich mich. Aber wir haben gearbeitet, Mimi.«
    Es sprudelte nur so aus mir heraus. Hör auf, forderte ich mich auf. Man muss glauben, dass du immer noch eine Anfängerin bist.
    »Ja, das habe ich gehört. Ich bin immer noch die Chefin, Summers, auch wenn ich in letzter Zeit nicht so oft da war. Ich habe darüber nachgedacht, dich zu entlassen, nachdem du abgehauen bist. Aber auf der anderen Seite verstehe ich deine Gründe, und dann habe ich schon Miss Sugars Bericht über deine Vorstellung gestern Abend gelesen. Du hast dir mehrere Goldsterne verdient ... allein schon wegen deines Einsatzes bei dem jungen Johnny Symes. Nicht schlecht, vor allem, wenn man bedenkt, dass es dein letzter Abend als Haushälterin des Clubs sein sollte.«
    Mimi kam auf mich zu und wies mit dem Kopf auf den Umschlag. Ich schaute ihn an und sah, dass mein Name getippt darauf stand. Zweifellos hatten Miss Sugars flinke Finger dafür gesorgt. Der Umschlag war voller Fünfzig-Pfund-Noten.
    »Johnny Symes?«, krächzte ich, als wäre er aus dem Umschlag gesprungen. »Dieser junge blonde

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