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Geopfert - [Gus Dury ; 1]

Geopfert - [Gus Dury ; 1]

Titel: Geopfert - [Gus Dury ; 1] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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sind ein gezeichneter Mann, Dury. Aber, mein Gott, war das schon mal anders?«
    Ich seufzte. »Erzählen Sie mir doch mal was, was ich nicht schon weiß.«
    Fitz taxierte mich. »Jesus, die haben Sie aber ordentlich in die Mangel genommen. Muss wohl Rambo gewesen sein.«
    »Was?«
    »So ein Bursche aus London. Eine Statur wie ein Kleiderschrank. Der ist vor etwa sechs Monaten hier aufgekreuzt und markiert seitdem den dicken Maxe. Allerdings hat kein Mensch wirklich Angst vor ihm. Herrgott, haben wir Kelten die Typen nicht nach Hause geschickt, damit sie mal richtig gründlich über alles nachdenken?«
    »Ja, das klingt nach ihm.«
    »Ach, er ist ein unglaubliches Großmaul. Wegen dem käme ich nicht ins Schwitzen.«
    »Tu ich auch nicht.«
    »O Scheiße, Typen wie dem würde ich nicht den Dreck unter meinen Nägeln spendieren.«
    Fitz musste den Bullen aus tiefstem Herzen hassen, aber ich wusste, dass er mich sicher nicht angesprochen hatte, um mich mit dem aktuellen Bürotratsch zu versorgen. »Fitz, haben Sie was für mich?«
    »Hab ich doch immer.«
    »Schön, dann lassen Sie hören.«
    »Ich habe ein bisschen herumgeschnüffelt, wie Sie gesagt haben.«
    »Und?«
    »Sie hatten recht. Wenn die Sitte an Benny Zalinskas interessiert ist, bin ich schwul.«
    »Also hat Ihnen jemand eine Geschichte aufgetischt. Wer?«
    »Nicht so schnell, Dury. Helfen Sie mir noch mal auf die Sprünge: Warum noch mal soll ich Ihnen überhaupt irgendwas erzählen?«
    Ich hatte Fitz auf meiner Seite, so viel schien klar zu sein. Doch das bedeutete nicht, dass er mich nicht für jede Information, die er besaß, arbeiten lassen würde.
    »Weil, mein lieber Fitz, wenn diese Sache hochgeht, dann sind Sie der Hauptnutznießer, und das wissen Sie genau«, sagte ich. »Ich komme Ihnen nicht mit so einer Scheiße von wegen: Sei ein guter Bulle und tu das Richtige. Ich weiß verdammt noch mal, dass Sie nicht besser sind als der ganze Rest. Das ist jetzt Ihre große Chance, ein paar alte Rechnungen zu begleichen. Denken Sie nur an all die Dreckskerle, die Sie ausgelacht haben, als Sie abserviert wurden. Nennen Sie mir den Namen hinter allem, und ich werde dafür sorgen, dass dieses Schiff auch untergeht. Sie müssen dann nur noch ins Rettungsboot steigen, wenn ich das entsprechende Zeichen gebe.«
    »Ich weiß nicht …«
    »Fitz, vergessen wir mal für einen Moment Billys Tod. Es gibt etwas, was Sie mir sagen können und was bestimmt niemand außer mir etwas bedeutet.«
    »Der alte Knabe?«
    »Ich muss wissen, was mit Milo passiert ist.«
    Fitz nahm seinen Hut ab, strich sich über den Kopf. »Ich fürchte, das ist so eine Sache, die nie ganz aufgeklärt werden wird.«
    »Es gibt einen Zusammenhang. Sie wissen es, und ich weiß es todsicher auch.«
    »Ich sage nicht, es gibt keinen, aber es könnte auch ein Unfall gewesen sein, der vertuscht wurde. Vielleicht hat er etwas gesehen, was er nicht hätte sehen sollen – diese Leute verwischen ihre Spuren, das machen die.«
    »Und? Das war’s dann? Soll’s mal wieder Selbstmord gewesen sein?«
    »Ein tragischer Unfall, so nennt man das«, sagte Fitz und schaute zum Himmel auf.
    Mein Verlangen nach Gerechtigkeit und Rache wurde noch stärker.
    »Wer sind die beiden Schwuchteln da drinnen, ein Kerl mit Schnauzer und sein Kumpel mit den Kreppsohlen?«
    »Beide Bierbäuche?«
    »Jep.«
    »Das sind Collins und Roberts. Warum?«
    »Die haben mir eine zweite Runde versprochen. Ich muss bei dieser Geschichte weiterkommen, andernfalls bin ich erledigt. Jetzt oder nie, Fitz.«
    Er warf einen Blick auf die Straße hinaus, nahm die Hände aus seinem Polizeimantel, zeigte auf mich. »Ich schwöre bei der Heiligen Jungfrau Maria, wenn mir das demnächst um die Ohren fliegt, schneide ich Ihnen höchstpersönlich die Kehle durch.«
    Ich hatte in letzter Zeit so viele Morddrohungen bekommen, da machte mir eine mehr auch keine Angst mehr. »Großes Indianerehrenwort.«
    »Da läuft ein illegales Geschäft – das wissen Sie.«
    »Die Mädchen aus Osteuropa.«
    »Ja. Aber es steckt noch erheblich mehr dahinter, als Sie sich vorstellen können.«
    Ich hatte schon so viel gesehen. Es müsste schon etwas Besseres sein als ein Wolf in einem gläsernen Käfig, aber ich spielte mit und sagte: »Stellen Sie mich auf die Probe.«
    »Billy hat, ach … wie sagt man noch schnell, den hohen Tieren Mädels vermittelt.«
    »Innerhalb der Polizei – du meinst den Chief Constable, unseren lieben Polizeipräsidenten?«
    Fitz hob die

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