George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)
ja richtig», rief Bettina begeistert. «Ich war schon immer der Meinung, dass du dir viel zu viel gefallen lässt.»
«Damit ist jetzt Schluss», sagte ich finster.
Bettina hatte draußen provisorisch den Tisch gedeckt und stellte einen Korb mit Brot und eine Schale mit Oliven und Tomaten dazu. Sie entkorkte eine Flasche Rosé und sah mich gespannt an.
«Aber jetzt erzähl doch mal das Wichtigste! Wie war’s mit George?»
«Gut! Du hättest ein Spiegelei zwischen uns braten können, so heiß war es. Nur am Schluss ist es schlecht gelaufen. Da sagte er, er müsse noch arbeiten.»
«Na toll», brummte Bettina. «Mit dieser Frau, oder was.» Sie schob mir die Schale mit den Oliven zu.
«Er hat mir aber mehrmals versprochen, sich bei mir zu melden!», sagte ich.
«Jaaa, bestimmt …», sagte Bettina lahm. «Wahrscheinlich war das in dem BMW seine Schwester!»
«Sicher! Oder seine Schwiegermutter.» Ich seufzte. «Ach verdammt, ich habe einfach kein Glück in der Liebe.»
«Quatsch», sagte Bettina. «Du pickst dir bloß immer zielsicher die Mistkerle heraus.»
«Weil das die Einzigen sind, die was von mir wollen.»
«Genau. Einen Verlagskontakt hier, eine kurze Übersetzung da», ergänzte Bettina.
Ich ließ den Kopf hängen.
«Aber dieses Mal ist es bestimmt anders», sagte ich geknickt. «George weiß gar nichts von mir, also kann er mich doch nicht aus purer Berechnung so anstrahlen.»
«Stimmt», sagte Bettina. «Also hör auf dein Gefühl und schieß ihn nicht gleich in den Wind.»
Sie hob ihr Weinglas. «Auf dein erstes Date mit George!» Wir stießen an.
«Und wenn es mit George nichts wird, erhörst du diesen Mario aus dem Geschäft unten. Antonia hat recht. Der ist wirklich süß. Und hübsch!»
«Apropos Antonia», wechselte ich das Thema. «Wo ist die überhaupt?»
Bettina sah mich verschwörerisch an. «Mit Nicklas ins Kino gegangen …»
«Nein!» Ich berichtete Bettina von meinem kurzen Gespräch gestern mit Nick. «Da bin ich mal gespannt, wie sich das entwickelt.»
Sie kicherte. «Ich habe sie nochmals auf seinen hübschen Knackarsch aufmerksam gemacht. Da hat sie zugeben müssen, dass das stimmt.» Sie nahm einen ordentlichen Schluck Wein. «Ich finde, dass die beiden gut zusammenpassen.»
«Gibt es denn auch was Neues in Sachen Ferdinand?»
Bettina nickte bedächtig. «Mmh … Ich habe eine hübsche Racheidee.» Sie warf den Weinkorken über die Brüstung. «Weißt du, Ferdinand ist doch völlig abhängig von seinem Handy. Und beim Packen in der Wohnung fand ich heute zufällig einen Zettel, auf dem er die Passwörter für seine heilige Quasselbox notiert hat …»
«Und dieser Zettel lag ganz offen auf dem Tisch herum?»
«Na ja, nicht direkt auf dem Tisch», gab Bettina zu. «Er lag in seiner Schreibtischschublade …»
«Vielleicht in einer Mappe mit wichtigen Unterlagen?»
«Möglich …» Sie grinste wie ein Krokodil. «Jedenfalls kann ich jetzt seine Telefonkarte jederzeit sperren lassen. Mal sehen, wann die Zeit dafür reif ist.»
Sie schenkte uns nach. «Ach, und bevor ich es vergesse: Ich hatte einen total hektischen Oliver am Telefon. Er wollte mit mir etwas zum Thema Hochzeitsbuffet besprechen, aber wurde dann in eine Sitzung gerufen. Er meinte zum Schluss nur, ich soll dir ausrichten, dass ‹Grün› gestorben sei und Kirsti nun ‹Blau› in Erwägung zieht. Du wüsstest dann schon Bescheid.»
Ich lächelte.
«Klar. Das bedeutet, dass Oliver das vegetarische Buffet verhindern konnte und Kirsti nun über ein blaues Kleid und ein Meeresfrüchte-Buffet nachdenkt.» Ich erzählte ihr von meinen Anregungen.
Anstatt mir dankbar zu sein, sah Bettina mich entgeistert an. «So geht das aber nicht. Ich denke mir doch nicht täglich ein neues Menü aus. Die müssen sich entscheiden. Und zwar bald, sonst können sie sich bei ihrer Hochzeit selber an den Herd stellen!»
«Ich kümmere mich drum», versprach ich.
Eine Zeitlang saßen wir einfach nur so da und hingen unseren Gedanken nach. Bis Bettina mit den Fingern schnippte. «Sag mal, Eva, wie heißt dieser ‹George› denn nun wirklich?»
Verdammt! Ausgerechnet das hatte ich vergessen ihn zu fragen.
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Kapitel 8
Wie viel Lebenszeit vergeuden Frauen eigentlich damit, auf einen Anruf von ihm zu warten? Oder besser gefragt: Wie viel Zeit vergeudete ich damit?
Nachdem George am Donnerstag kein einziges Lebenszeichen von sich gegeben hatte, wachte ich am Freitagmorgen mit einem
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