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George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)

George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)

Titel: George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fanny Wagner
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hat nur mal wegen der …»
    «Mittagspause angefragt», ergänzte Katharina. «Ich warne dich nur: Franz ist ein lieber Schatz, aber völlig beziehungsunfähig!» Sie sah mich prüfend an. «Heb dir deine Energie lieber für dieses Sahneschnittchen auf. Und vergiss vor lauter Männerstress nicht, dass wir heute alle zum Italiener gehen!»

    Vor unserer Abendessensverabredung standen Katharina und Bruno pünktlich um halb sechs mit der von mir gespendeten Flasche Prosecco vor meiner Bürotür.
    «Frisch aus dem Kühlschrank», sagte Bruno und setzte sich auf die Fensterbank. «Ist schon richtig wohnlich hier. Und? Klappt es mit der Arbeit?»
    Ich nickte. «Ganz prima!»
    «Ich kam allerdings gerade rechtzeitig, um gewisse Warnungen auszusprechen», sagte Katharina. Sie öffnete die Flasche und schenkte drei der fünf Gläser voll.
    «Aha», sagte Bruno, und damit schien alles gesagt zu sein.
    «Kommen die anderen nicht?», lenkte ich vom Thema ab.
    «Franz telefoniert noch», sagte Katharina. «Erna auch, aber die werden sicher gleich auftauchen.» Sie hob ihr Glas. «Auf unsere Neue!»
    «Auf Eva und ewige Freundschaft!», rief Bruno.
    Wir hatten gerade den ersten Schluck getrunken, als meine Zimmertür aufflog.
    «Ach, Schätzchen, hier bist du!» Erna fuhr sich hektisch durchs Haar. «Wir müssen uns etwas einfallen lassen. Leo steht unten vor der Tür!»
    «Oh nein!», riefen Bruno und Katharina wie aus einem Mund.
    «Was hast du ihm gesagt?», fragte Bruno.
    «Dass du heute nicht im Büro bist», sagte Erna. «Was sonst?»
    Ich hatte zwar keine Ahnung, worum es ging, aber Sekt konnte sicher nicht schaden. Schnell schenkte ich ein weiteres Glas voll und hielt es Erna hin.
    «Danke, Herzchen!» Sie nahm einen tiefen Schluck. «Er klang sehr hartnäckig», sagte sie und sah Bruno über ihren Brillenrand an. «So, als würde er zur Not unten biwakieren, bis du wieder auftauchst!» Noch ein Schluck.
    Katharina hatte meinen fragenden Blick bemerkt und klärte mich leise auf. «Leonard ist ein Autor. Bruno hat mal eines seiner Bücher betreut, und seitdem ist er total in ihn verschossen.»
    «Und Bruno ist alles andere als begeistert.»
    «Bruno ist zwar schwul, aber in keinster Weise daran interessiert, sein Leben mit einem komplett gestörten Diätfreak zu verbringen.»
    Das konnte ich nachvollziehen. «Und wieso Diätfreak?»
    «Leo schreibt nur zu diesem Thema und testet vorher alles im Selbstversuch. Sein erstes Buch war angeblich noch ganz gut, aber wir warten darauf, dass er irgendwann mit etwas aufkreuzt wie Schmerz – aber dauerhaft: Die neue Reißnageldiät .»
    Bevor ich einen Kommentar dazu abgeben konnte, klingelte das Mobilteil, das Erna in der Hand hielt.
    «Bürogemeinschaft Haidhausen, was kann ich für Sie tun? … Nein, Herr Färber, er ist immer noch nicht im Haus. Nein, ich weiß nicht, ob er heute noch mal ins Büro kommt.»
    «He, Bruno, hast du das Angebot von dieser Agentur noch auf deinem Tisch liegen?» Franz stand in der Tür, aber er wurde auf der Stelle von Katharina zurück in den Flur geschoben.
    «Sei leise!», zischte sie. «Leonard ist am Telefon!»
    «Nein, mein lieber Herr Färber», sagte Erna schlagfertig. «Jemand hat den Namen Kuno gerufen. Das ist unser neuer Hausmeister, verstehen Sie? Nein, nicht Bruno. Ja, ich werde es ihm selbstverständlich ausrichten. Natürlich. Auf Wiederhören!» Dann unterbrach sie die Verbindung und schaute in den Flur. «Ihr könnt wieder reinkommen!»
    «Tut mir leid», sagte Franz geknickt. «Ich hoffe, ich hab es nicht vermasselt.»
    «Nichts passiert», sagte Erna. «Aber wir sollten den alten Trick wieder anwenden, sonst wird das heute Abend nichts mit einem gemütlichen Essen.»

    Der Trick bestand darin, dass Bruno sich durch den Hinterausgang hinausschlich, während die anderen Leo vor der Haustür in ein Gespräch verwickelten.
    «Herr Färber, Sie sind ja immer noch da?!», rief Erna, als wäre das eine Riesenüberraschung. «Gehen Sie doch lieber nach Hause!»
    Leonard lehnte an einer Laterne und sah sie traurig an. «Vielleicht habe ich ja doch noch Glück», sagte er. «Das neue Projekt ist das Beste, was ich bisher geschrieben habe, und es wäre mir sehr wichtig, es Bruno persönlich vorzustellen.»
    «Wie wäre es, wenn ich ihm eine entsprechende Notiz auf den Schreibtisch lege?», schlug Erna vor. «Vielleicht kommt er bis Ende der Woche nicht vorbei, und so lange können Sie hier doch nicht herumstehen, oder?»
    Der gequälte

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