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George, Elizabeth

George, Elizabeth

Titel: George, Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer dem Tod geweiht
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Sie dürfen nicht vergessen«, schloss Dugue, »dass eine Münze...«
    »Sexy sein muss«,
vervollständigte Lynley den Satz. »Verstehe. Die mit Sex-Appeal sind die bösen
Buben, richtig?«
    »Traurig, aber wahr«,
pflichtete Dugue ihm bei.
    Also könne er davon ausgehen,
sagte Lynley, dass Sheldon Pockworth Numismatics keinen Aureus aus der Zeit von
Antoninus Pius in seiner Sammlung habe?
    Das treffe zu, erwiderte
Dugue. Wenn der Inspector sich eine Münze aus jener Zeit ansehen wolle, sei das
British Museum wohl die richtige Adresse.
     
    Barbara Havers hatte sich
gezwungen gesehen, den Tag mit einer Rasur ihrer Beine zu beginnen, was ihr
nicht gerade zu guter Laune verholfen hatte. Sie hatte inzwischen
festgestellt, dass die Veränderung ihrer äußeren Erscheinung einen Dominoeffekt
bewirkte: Zum Beispiel verlangte das Tragen eines Rocks - ausgestellt oder
nicht -, dass sie entweder eine Strumpfhose anzog oder mit nackten Beinen
ging, und beides verlangte, dass sie etwas in Bezug auf ihre Beine unternahm.
Dies erforderte die Verwendung einer Rasierklinge auf ihrer Haut. Und diese wiederum
verlangte Rasiercreme oder Sprühschaum.
    Da sie weder das eine noch das
andere besaß, benutzte sie stattdessen einen Schuss Spülmittel, um Schaum
herzustellen.
    Aber die ganze Operation führte
schließlich dazu, dass sie in den Tiefen ihres Medizinschränkchens nach einem
Pflaster suchen musste, nachdem sie sich eine heftig blutende Schnittwunde
zugefügt hatte. Erst schrie sie auf, dann fluchte sie. Was zum Teufel hatte die
Art, wie sie sich kleidete, eigentlich mit ihren Leistungen als Polizistin zu
tun?
    Aber es stand außer Frage,
dass sie den Rock tragen würde. Und zwar weniger wegen Acting Superintendent
Arderys eindeutiger Anweisung, sondern weil Hadiyyah sich so tapfer ins Zeug
gelegt und den Rock eigenhändig für Barbara geändert hatte. Und natürlich
verlangte dieser Morgen darüber hinaus von ihr, auf dem Weg zur Arbeit als
Erstes im Vorderhaus vorbeizuschauen, damit Hadiyyah sie begutachten konnte.
Sie trug ihr neues Armband und auch die Bluse. Zu dem Halstuch hatte sie sich
nicht durchringen können. Zu warm, sagte sie sich. Sie würde es sich für den
Herbst aufsparen.
    Azhar öffnete die Tür, und
Hadiyyah kam sofort gelaufen, als sie Barbaras Stimme hörte. Beide zeigten sich
begeistert von der fragwürdigen Veränderung in Barbaras Erscheinung. »Du siehst
super aus!«, rief Hadiyyah und verschränkte ihre Hände unterm Kinn, als könnte
sie sich nur so davon abhalten, Beifall zu klatschen. »Dad, sieht Barbara nicht
wunderschön aus?«
    »Das trifft es vielleicht
nicht ganz, meine Kleine«, sagte Barbara, »aber trotzdem danke.«
    »Hadiyyah hat recht«,
bekräftigte Azhar. »Es steht Ihnen wirklich sehr gut.«
    »Und sie hat sogar Make-up
aufgelegt«, rief Hadiyyah aus. »Siehst du ihr Make-up, Dad? Mummy sagt immer,
dass das Make-up nur betont, was man sowieso hat, und Barbara hat es genau wie
Mummy benutzt. Findest du nicht auch, Dad?«
    »Stimmt.« Azhar legte den Arm
um Hadiyyahs Schultern. »Das habt ihr beide richtig gut gemacht, khushi«, sagte er zu ihr.
    Die Komplimente taten Barbara
gut. Sie wusste, dass sie nur der Freundlichkeit und Freundschaft geschuldet
waren - sie war keine auch nur annähernd attraktive Frau und würde auch nie eine
werden -, und doch gefiel es ihr, dass die beiden ihr nachschauten, als sie
durch das Gartentor zu ihrem Wagen ging.
    Im Yard nahm sie sowohl das
Gejohle als auch die freundlich gemeinten Spötteleien ihrer Kollegen stoisch in
Kauf. Sie ertrug die Bemerkungen schweigend, während sie sich auf die Suche
nach Lynley machte, der jedoch nicht anwesend war. Auch Isabelle Ardery war
nicht in ihrem Büro, wie man ihr mitteilte. Das Erste, was am frühen Morgen
vorgefallen sei: Hillier habe Isabelle Ardery zu sich zitiert.
    War Lynley mit ihr gegangen?
Sie stellte Winston Nkata die Frage betont beiläufig, doch er ließ sich nicht
täuschen.
    »Abwarten und Tee trinken,
Barb«, erwiderte er. »Mach dir bloß nicht ins Hemd.«
    Sie warf ihm einen finsteren
Blick zu. Dass Winston Nkata sie so gut kannte, brachte sie auf die Palme, und
sie fragte sich, wie es dazu hatte kommen können. War sie so leicht zu durchschauen?
Was hatte er wohl sonst noch alles über sie rausgefunden?
    Unvermittelt fragte sie, ob
irgendjemand irgendeine brauchbare Information über Zachary Whiting zu bieten
habe außer der Tatsache, dass er sich hin und wieder im Dienst etwas

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