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Georgette Heyer

Georgette Heyer

Titel: Georgette Heyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Venetia und der Wuestling
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hat weder die
Absicht, Venetia zu heiraten, noch eine andere! Er ist ganze achtunddreißig,
und seine Lebensweise festgelegt – das hat er ja der Welt deutlich gezeigt!
Falls er je vorhatte zu heiraten, vielleicht wegen eines Erben, würde er wohl
kaum alle diese Jahre einen so derart ruinösen Lebenswandel geführt haben.
Wenn die Besitzungen nicht Fideikommiß wären, wäre er sie zweifellos genauso
losgeworden, wie er schon ein sehr beträchtliches Vermögen verpulvert hat, und
wir können danach beurteilen, wie wenig es ihn kümmert, wer nach ihm kommt.
Nach den offenen Skandalen zu schließen, die mit ihm verknüpft sind, könnte man
fast annehmen, daß er sich absichtlich zu einer höchst untauglichen Partie
gemacht hat!»
    «Alles, was du sagst, ist zweifellos
sehr wahr, hat aber mit dem Fall Venetia nichts zu tun!» gab Ihre Gnaden
zurück. «Was immer seine Absichten gewesen sein mögen, die kannst du beiseite
tun, mein Lieber, denn die hat er jetzt bestimmt fallengelassen! Ich weiß, wie ein
Mann dreinschaut und wie er spricht, wenn er flirtet, und du darfst mir
glauben, so war das nicht, was ich heute gesehen habe! Er liebt sie sehr, und
wenn er ihr nicht carte Blanche bietet – oder sie nicht derart betört
ist, auf einen so sehr schockierenden Vorschlag zu hören! –, wird er sie um
ihre Hand bitten, und sie wird ihn akzeptieren!» Sie hatte die zweifelhafte
Genugtuung, am Ausdruck Sir Johns zu erkennen, daß es ihr gelungen war, ihn
davon zu überzeugen, ihre üblen Vorahnungen seien kein Produkt eines aus den
Fugen geratenen Verstandes, und fragte: «Wirst du also jetzt mit Damerel
reden?»
    Aber er blieb hart. «Bestimmt nicht!
Bitte sehr, was wünscht du, daß ich ihm sage? Meine Bekanntschaft mit ihm ist
nur sehr oberflächlich; Venetia ist weder mit mir verwandt, noch mir über ihre
Handlungen Rechenschaft schuldig. Eine jede solche Einmischung wäre eine grobe
Unverschämtheit, Ma'am! Wenn du sie nicht dazu bringen kannst, zu kapieren, wie
katastrophal eine solche Heirat ausfallen würde, dann ist in der Sache nichts
zu machen.»
    Da sie den Klang der Endgültigkeit
in seiner Stimme erkannte, gab sie den Versuch auf, ihn für ihre Denkweise zu
gewinnen, und sagte bloß, irgend etwas müsse einfach unternommen werden, da es
unsinnig sei anzunehmen, man könne Venetia, weil sie fünfundzwanzig war,
zutrauen, mit ihren eigenen Angelegenheiten zu Rande zu kommen. Niemandem war
das weniger zuzutrauen als einem Mädchen, das die ihr bekannten Junggesellen an
den Fingern einer Hand zusammenzählen konnte; somit könne
man sich darauf verlassen, daß sie sich in den ersten routinierten Mann
verlieben würde, der ihren Weg kreuzte. «Und Sie wissen, was die Leute sagen
würden, Sir John! Aber sie ist wirklich nicht wie ihre Mutter, wie sehr sie ihr
äußerlich ähnlich sehen mag, und man darf einfach nicht zulassen, daß sie sich
ihr Leben ruiniert! Wenn doch nur Aubrey das geringste Interesse für etwas
hätte, das außerhalb seiner Bücher liegt – aber du kannst dich darauf
verlassen, daß er nicht einmal sieht, was sich vor seiner Nase abspielt, und er
würde es mir einfach nicht glauben!»
    In dieser Hinsicht irrte sie. Aubrey
hatte es nicht nur bemerkt, sondern interessierte sich sogar, wenn auch nicht
intensiv, für die Angelegenheit, wie er seiner Schwester ein, zwei Tage später
zeigte. Er war so liebenswürdig gewesen, sie nach Thirsk zu fahren, wo sie
Besorgungen zu machen hatte. Auf dem Heimweg, als zufällig Damerels Name fiel,
wie so häufig, erschreckte er sie damit, daß er ganz sachlich fragte: «Wirst du
ihn heiraten, Liebes?»
    Sie war ziemlich verblüfft, denn im
allgemeinen stand er allem, was nicht seine eigenen Interessen betraf, derart
gleichgültig gegenüber, daß sie, wie Lady Denny, angenommen hatte, es sei ihm
nie eingefallen, Damerels Besuche in Undershaw könnten dessen Wunsch
zuzuschreiben sein, eher sie als ihn zu sehen. Sie zögerte einen Augenblick,
und er fügte hinzu: «Hätte ich dich nicht fragen sollen? Du brauchst natürlich
nicht zu antworten, wenn du nicht willst.»
    «Nun, ich kann gar nicht antworten»,
sagte sie freimütig. «Er hat nicht um mich angehalten!»
    «Das weiß ich, Dummes! Du hättest es
mir doch sagen müssen, wenn du dich mit ihm verlobt hättest! Wirst du ihn
nehmen, wenn er um dich anhält?»
    «Aubrey, wer hat dich dazu
angestiftet, mich das zu fragen?» verlangte sie zu wissen. «Lady Denny kann es
nicht gewesen sein! War es

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