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Georgette Heyer

Georgette Heyer

Titel: Georgette Heyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eskapaden
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vereinbarten Zeit erreiche,
Cholmondley.»
    «Angenommen!»
rief Cholmondley prompt. «Und jetzt geht es dir an den Kragen, mein Junge. Ich
erhöhe auf zweihundert!»
    «Zweihundert
also», nickte der Marquis und hob sein Monokel, um den Wurf genau zu
beobachten.
    Cholmondley
sagte die Sechs an. Lord Rupert starrte auf die Würfel und erklärte dann: «Die
Zwei und die Eins, aber ewig kann die Bank nicht gewinnen, was, Vidal?»
    Mr.
Quarles, der inzwischen ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden geklopft hatte,
platzte plötzlich heraus : «Ich würde eher sagen, Lord Vidal kann nicht
verlieren!»
    Der Marquis
ließ das Monokel an seinem schwarzen Band um den Finger kreisen. «So?» fragte
er sanft, als erwarte er noch mehr.
    «Du meine
Güte, Quarles, wenn Sie nicht mithalten können, dann passen Sie doch!» sagte
Cholmondley gereizt.
    Es war
offensichtlich, daß Mr. Quarles nun Streit suchte.
    «Mit
Verlaub, Sir, ich kann recht gut mithalten, aber für meinen Geschmack ist das
Glück etwas zu einseitig.»
    Mr. Fox zog
einen Taschenspiegel hervor und vertiefte sich in die Betrachtung seines
Antlitzes. Er brachte mit äußerster Sorgfalt sein Toupet in Ordnung, schnippte
einen Tabakskrümel von seinem Rockaufschlag und sagte dann in gelangweiltem
Ton: «Dominic!»
    Der Marquis
schoß ihm einen Blick zu.
    «Dominic,
seit wann ist es hier nur so gräßlich vulgär?»
    «Pst,
Charles!» warnte ihn der Marquis. «Du bringst meinen verehrten Freund aus dem
Konzept. Dabei will er sich doch gerade Luft machen.»
    Der
grobschlächtige Herr, der bis jetzt keinen Anteil an der sich rasch
zuspitzenden Auseinandersetzung genommen hatte, lehnte sich über Mr. Bowlings
freien Stuhl und zupfte Quarles am Ärmel. «Seien Sie doch still, Mann. Wenn Sie
nichts riskieren wollen, dann hören Sie auf zu spielen, aber machen Sie doch um
Gottes willen endlich Schluß mit dem Geplänkel.»
    «Ich will
aber spielen», sagte Mr. Quarles aufsässig. «Ich sage ja nur, es wäre an der
Zeit, daß jemand anderer die Bank übernimmt.»
    «Herrgott,
Sie Narr, es geht schließlich um eine Wette. Die Bank bleibt bei Vidal.»
    «Dominic»,
quengelte Mr. Fox. «Dominic, ich werde dieses Lokal aufgeben müssen,
tatsächlich, werde es glatt aufgeben müssen, nachdem sich die Plebs auch schon
hier eingeschlichen hat.»
    Mylords
Blick ruhte noch immer auf Mr. Quarles. «Nur Geduld, Charles. Unser verehrter
Freund sieht es nicht gern, wenn die Bank gewinnt. Dafür solltest du
Verständnis haben.»
    «Sehr
richtig», brauste Quarles auf. «Dieses Spiel gefällt mir nicht», sagte er laut,
«und wenn Sie sich weigern, die Bank abzugeben, verlange ich wenigstens neue
Würfel.»
    Seine Worte
verursachten ein plötzliches unbehagliches Schweigen, das Cholmondley zu
überbrücken versuchte, indem er hastig erklärte: «Ach, Sie sind ja betrunken
und nicht mehr Herr Ihrer Sinne. Kommt, spielen wir weiter!»
    «Da bin ich
anderer Meinung.» Die Stimme kam vom gegenüberliegenden Ende des Tisches. Der
Marquis lehnte sich vor, das Weinglas noch in der Hand. «Die Würfel behagen
Ihnen also nicht, wie?»
    «Nein,
verflucht noch mal!» brüllte Quarles. «Und Ihre hochnäsige Art behagt mir auch
nicht, Mylord! Ganz und gar nicht! Drei Nächte sitze ich nun schon hier, und
Sie gewinnen ununterbrochen ...»
    Weiter kam
er nicht, denn der Marquis war aufgesprungen und schleuderte ihm den Inhalt
seines vollen Glases ins Gesicht. «Schade um den guten Wein», sagte er lächelnd,
aber mit flammenden Augen. Dann wandte er sich an den neben ihm stehenden
Bedienten und flüsterte ihm kurz etwas zu. Mr. Quarles, dem der Burgunder über
die Hemdbrust rann, sprang auf und holte ungeschickt zu einem Schlag aus, wur
de jedoch von Cholmondley und Captain Wraxall, dem grobschlächtigen Gentleman,
zurückgehalten.
    «Verdammt,
jetzt sind wir glücklich soweit!» fluchte Cholmondley. «Nehmen Sie es zurück,
Sie Narr! Wir alle wissen, daß Sie betrunken sind.»
    Der Marquis
hatte wieder Platz genommen. Der erschreckte Bediente wisperte ihm etwas ins
Ohr, verschwand aber unverzüglich, als Mylord ihm zwischen den Zähnen einen
Befehl zuknurrte.
    Lord Rupert
stemmte sich mühsam und ziemlich wackelig in die Höhe. «Hol's der Teufel, der
Champagner ist mir in den Kopf gestiegen!» murmelte er, doch das unerwartete
Intermezzo schien eine ernüchternde Wirkung auf ihn auszuüben. «Schluß jetzt
mit dem Unsinn», befahl er gebieterisch. «Sei kein Idiot, Vidal. Siehst du
nicht, daß der

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