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Georgette Heyer

Georgette Heyer

Titel: Georgette Heyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena und das Ungeheuer
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meistens in Delford oder in Claycross sein wirst!»
warf Lady Laleham ein. «Natürlich wirst du im Frühjahr immer einige Monate in
London sein.»
    «Das meine ich durchaus nicht
damit», sagte Rotherham zwar ohne besonderen Nachdruck, aber sehr entschieden.
«Ich lasse Rotherham House auf.»
    «Rotherham House auflassen?» rief
Lady Laleham aus, als könnte sie ihren Ohren nicht trauen. «Aber – aber warum?»
    Er zuckte die Achsel. «Ich mag nicht
in der Stadt leben, und ich verabscheue Galagesellschaften.»
    Emilys Augen wurden dunkel vor
Bestürzung. «Überhaupt k-keine Gesellschaften?» fragte sie.
    Er schaute flüchtig auf sie nieder.
«Wir werden natürlich in Delford Gäste haben.»
    «O nein!» sagte sie unwillkürlich.
«Das – das könnte ich nicht!» Sie wurde rot und fügte bittend hinzu: «Ich
möchte lieber in London leben! Wenigstens einen Teil des Jahres! Delford ist
so schrecklich groß und – und – ich mag's nicht!»
    «Ich fürchte, da es mein Heim ist,
wirst du deine Abneigung dagegen überwinden müssen.»
    «Natürlich wird sie das!» sagte Lady
Laleham. «Aber Sie können doch unmöglich vorhaben, sie das ganze Jahr über dort
festzuhalten?»
    «Warum nicht?»
    «Ich werde Ihnen gleich sagen, warum
nicht!» unterbrach Mrs. Floore, die in steigender Wut zugehört hatte. «Wenn
Delford der Ort ist, wo die arme kleine Emma von ihrem Schlafzimmer zum Eßzimmer
eine halbe Meile weit wandern mußte, dann ist es kein Haus, das ihr auch nur im
geringsten behagt! Außerdem liegt es, soviel sie mir erzählt, mitten auf dem
Land, und davon hat sie in Cherrifield Place genug gehabt! Was soll sie dort
den ganzen Tag lang mit sich anfangen?»
    «Ich stelle mir vor, sie wird dort
eine ganze Menge zu tun haben. Zuerst einmal muß sie lernen, was man von einer
Lady Rotherham erwartet, was sie aller Wahrscheinlichkeit nach einige Monate
lang vollauf beschäftigen wird. Natürlich wird sie auf die Jagd gehen ...»
    «Auf die Jagd!» schrie Emily auf. «O
nein, bitte! Das habe ich noch nie gemacht!»
    «Dann wirst du es eben in Zukunft
tun», sagte er.
    «Über diese gräßlichen Hürden
s-springen, die du mir gezeigt hast?» sagte Emily in tödlichem Schrecken. «Das
kann ich nie im Leben!»
    «Das werden wir noch sehen!»
    «Na also, so etwas habe ich noch nie
gehört!» Mrs. Floore schnappte nach Luft. «Erst soll sie eine Menge lernen,
und dann soll sie sich das Genick brechen!»
    «Oh, sie wird sich das Genick nicht
brechen!» sagte Rotherham. «Ein paarmal vom Pferd fallen wird ihr nicht
schaden. Ich werde einige ziemlich leichte Hindernisse aufstellen lassen und
sie daran trainieren.»
    «Nein!» kreischte Emily fast. «Ich
will nicht, ich will nicht!»
    «Und sollst
es auch nicht, Goldenes!» erklärte Mrs. Floore hitzig.
    «Es wird gut sein, Emily, wenn du
dir darüber klar wirst, daß ich von dir Gehorsam verlange, wenn du einmal Lady
Rotherham bist. Ich warne dich schon jetzt, es geht nicht an, daß du < ich
will nicht > zu mir sagst.»
    Mr. Goring, der sich bisher im
Hintergrund gehalten hatte, stand auf und sagte in seinem ruhigen Ton: «Wir
haben bis jetzt ziemlich viel darüber gehört, was Sie erwarten und was Sie
mögen, Mylord, aber wir haben Sie noch nicht Miss Laleham fragen gehört, was
eigentlich sie möchte!»
    «Sie wird es lernen, das zu mögen,
was ich mag – wenn sie klug ist! Ich habe mir nicht ein Schulmädchen als Braut
gewählt, daß sie ihren Willen gegen den meinen durchzusetzen versucht!»
    Mr. Gorings Kinn wurde sofort
aggressiver. «Mir scheint, Lord Rotherham, was Sie wollen, ist eine Sklavin
und nicht eine Gattin!»
    Mrs. Floore, die sich nicht länger
beherrschen konnte, sagte nachdrücklich: «Und an meiner Emma kriegt er keine Sklavin!
Dieser Mann ist ja ein wahres Ungeheuer! Da hast du dir ja einen feinen Gatten
für Emmy eingefangen, Sukey! Ha, und ob ich recht hatte, als ich Lady Serena
sagte, dir würde es nichts machen, wenn ein Mann schielt und mit einem Fuß im
Grab steht! Nicht, wenn er ein Herzog wäre, auf was einzig es dir ankommt! Und
dieser Choctaw-Indianer da ist nicht einmal ein Herzog!»
    Um die Mundwinkel Rotherhams zuckte
es ein wenig, aber niemand bemerkte es. Lady Laleham sagte: «Ich kann einfach
nicht glauben, daß es Lord Rotherham Ernst ist mit allem, was er sagt! Ich bin
überzeugt, er will Emily sehr glücklich machen!»
    «Gewiß», sagte Rotherham blasiert.
«Sie hat sich nur meinen Wünschen anzupassen, und ich sehe nicht ein, warum
sie

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