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Georgette Heyer

Georgette Heyer

Titel: Georgette Heyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Junggesellentage
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angenehm, daß er so mit ihr sprach, und da Miss Trent
sich nicht selbst belog, leugnete sie es auch nicht; aber das untrügliche
Gefühl, daß sie eine starke Zuneigung für den Unvergleichlichen fühlte, machte
sie unsicher. Der gesunde Menschenverstand sagte ihr, daß er bloß seine
Langeweile durch eine kleine Tändelei vertreiben wolle und vielleicht meinte,
sie wäre aus dem Alter heraus, von seinen leichten Avancen getäuscht zu werden.
(War sie doch überzeugt, daß er die Zuneigung einer Frau nicht leichtfertig
oder gering einschätzen würde.) Doch andererseits: wenn seine Augen auch oft
vor Fröhlichkeit funkelten, strahlten sie doch eine gewisse Wärme aus, und
seine Stimme hatte einen ernsten Klang, dem zu widerstehen ihr schwerfiel. Sie erinnerte
sich, daß ihre Tante ihr einmal in einem Augenblick der Bitterkeit sagte, daß
sie viel zu wählerisch in ihren Ansprüchen sei. Daran mußte sie jetzt denken.
Ihre Tante hatte wahrer gesprochen, als sie selbst wußte, und sie wäre
erschrocken, daß ihre anspruchsvolle Nichte, die zwei Bewerber zurückgewiesen
hatte, nun entdeckte, daß keine geringere Persönlichkeit als der
Unvergleichliche Gnade vor ihren Augen fand.
    Es könnte
verhängnisvoll werden, einem zärtlichen Gefühl für ihn nachzugeben, und das gescheiteste
wäre es, seine Gesellschaft zu meiden. Doch da das unter den gegebenen
Umständen unmöglich war, schien es das beste, eine kühle Freundlichkeit zu
bewahren. Ihre Fassung bewahrend, sagte sie deshalb: «Ja, es wäre zweifellos
klug, wenn Sie das täten. Ihre Anwesenheit wird Tiffany sicherlich mehr
zerstreuen als meine.»
    «Oh, ich
habe einen ganz anderen Grund dafür!»
    Sie zog die
Brauen hoch und sagte kühl: «Wirklich?»
    Das
entwaffnende Leuchten stand in seinen Augen. «Vier ist eine nettere Zahl als
drei – glauben Sie nicht?»
    Sie stimmte
zu, aber ihre Lippen bebten. Sir Waldo, dem das nicht entging, ließ sich nun
weitschweifig über den Vorteil aus, noch einen Mann bei dem Ritt zu haben, und
brachte so viele Argumente ins Treffen, daß Miss Trent nur schwer ihre Haltung
bewahren konnte. In diesem unritterlichen Anschlag auf ihre Verteidigung wurde
er durch Tiffanys Rückkehr auf die Szene unterbrochen; sie tanzte mit Julian
heran und wurde von Courtenay gefolgt. Sie brachten die Neuigkeit, daß aus dem
Reitausflug zu viert nun einer zu sechs wurde.
    «Wir haben
beschlossen, am Freitag nach Knaresborough aufzubrechen», eröffnete Tiffany
mit leuchtenden Augen. «Es wird eine richtige Kavalkade mit viel Spaß werden!
Lizzie Colebatch kommt mit, und Courtenay
natürlich auch. Und Sie, Sir Waldo! Bitte, bitte!»
    Sie sagte
das so reizend und mit einem so gewinnenden Lächeln, daß Julian sie mit eitel
Bewunderung betrachtete. Sir Waldo antwortete: «Ja, ich komme gerne!»
    «Miss
Colebatch?» rief Ancilla höchst verwundert aus. «Tiffany, ich glaube nicht, daß
Mrs. Colebatch es ihr erlauben wird!»
    «Ja, ja,
sie wird!» versicherte Tiffany mit hellem Lachen. «Lindeth und Courtenay haben
sie überredet und versprochen, daß Sie, lieber Drache, mitkommen werden!»
    «Gewiß,
aber das habe ich nicht gemeint», sagte Ancilla. «Miss Colebatch verträgt das
heiße Wetter nicht gut, und deshalb habe ich gemeint, daß ihre Mutter ihr einen
solchen Ausflug verbieten würde. Habt ihr ihr genau erklärt, wohin ihr reiten
wollt?»
    Obwohl ihr
dies versichert wurde und obwohl Lady Colebatch' Erlaubnis ihr jeden Einwand
verbot, hatte sie kein gutes Gefühl. Lady Colebatch war eine träge, gutmütige
Dame, die leicht dazu neigte, ihren Kindern nachzugeben; aber Ancilla wußte,
wie bald Elizabeth in der Hitze ermattete. Sie wünschte, die Exkursion wäre nie
geplant worden. Courtenay hoffte, daß alles gut gehen werde. Sie verabredeten
einen frühen Aufbruch, um lange vor Mittag Knaresborough erreichen zu können.
Tiffany sagte fröhlich, daß Lizzie die Hitze nur deshalb nicht mochte, weil
ihre Haut davon so rot werde.
    Die drei
jüngeren Mitglieder der Expedition begannen nun die Route zu besprechen, die
Zeit des Aufbruchs und die rivalisierenden Vorzüge der Gasthäuser in
Knaresborough. Julian lud zu einem Lunch in der < Glocke > , Courtenay
behauptete, der < Rappe > sei besser.
    «Nun, wie
du willst; du mußt es ja besser wissen», sagte Julian. «Sollen wir Miss
Chartley bitten mitzuhalten? Wird sie wollen?»
    «Patience?
Meine Güte, nein!» rief Tiffany. «Wie kann Ihnen so etwas einfallen?!»
    «Sie
glauben, sie mag nicht? Aber

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