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Georgette Heyer

Georgette Heyer

Titel: Georgette Heyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Page und die Herzogin
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Monseigneur.»
    Avon kniff
sie ins Kinn.
    «Nenne ich
dich nicht ma belle, Kind?»
    Léonie
führte seine Hand an ihre Lippen.
    «Merci, Monseigneur! Sie machen mich sehr
glücklich, enfln!»
    Marling
blickte rasch zu seiner Gattin. Sie lächelte und schlug die Augen nieder.
Marling wandte sich an Rupert.
    «Ich
glaube, nun werde ich deinen ausgezeichneten – wenn auch früher unangebrachten
– Rat befolgen, mein Junge.»
    Rupert
grinste.
    «Den
Schinken, wie? Ich laß mich hängen, wenn das kein guter Rat war! Doch ich will
nicht leugnen, er wurde ausgesprochen, um dich in Rage zu versetzen, Edward.»
    «Was dir
auch vorzüglich gelungen ist, du Tunichtgut. Avon, ich will nicht von dir
verlangen, Gaston nach England zurückzuschicken. Ich kann selbst dorthin fahren
und nächste Woche zu euch nach Paris kommen.»
    «Mein
lieber Edward, ein bißchen Bewegung kann Gaston nicht schaden. Er wird fett
und träge. Er wird uns nach Paris folgen.»
    «Du bist
sehr gütig», verbeugte sich Marling.
    «Dies hat
mir noch niemand nachgesagt», versetzte Seine Gnaden und schellte nach dem
Diener.
    Am nächsten
Morgen brach die ganze Gesellschaft nach Paris auf. Lady Fanny war nervös, Marling
belustigt, Rupert vorlaut, Léonie erregt und der Herzog gelassen und überlegen
wie eh und je. Die gesamte Einwohnerschaft von Le Dennier trat vor die Häuser,
um die Kavalkade vorüberziehen zu sehen, und riß die Augen auf angesichts der
hoch mit Gepäck beladenen Chaise, der großen Berline, deren Türen Seiner Gnaden
Wappen trugen, und der beiden kleineren ihr folgenden Kutschen.
    Eine davon
war von den Marlings besetzt, während Avon, Léonie und Rupert in der Berline
reisten. Rupert wurde mit Kissen gestützt, um die Beschwerden des Rüttelns
besser ertragen zu können, und er vertrieb sich die Zeit, indem er mit Léonie
Karten spielte. Seine Gnaden lag in seiner Ecke zurückgelehnt und beobachtete
die beiden mit leichter Belustigung.

24
    HUGH
DAVENANT IST ANGENEHM ÜBERRASCHT
    Das Wochenende verbrachten sie in Rouen
und trafen an einem Dienstag in Paris ein. Walker erwartete sie in der Halle
des Hotel Avon und verriet nicht durch das leiseste Blinzeln, daß er Léonie
wiedererkannte. Alles war für Seiner Gnaden Ankunft vorbereitet, und Lady Fanny
nahm sofort die Zügel in die Hand, um eine behagliche Häuslichkeit zu schaffen.
Nachdem sie das Auspacken der Koffer überwacht und umfangreiche Anordnungen
getroffen hatte, suchte sie Seine Gnaden in der Bibliothek
auf, während Léonie Madame Dubois, der Haushälterin, einen Besuch abstattete.
    «Nun,
Justin, was weiter?» fragte Milady und setzte sich ihm gegenüber an den
Schreibtisch. «Werden wir die Leute ein bißchen in Schwung bringen?»
    «Bestimmt,
Fanny. In den größtmöglichen Schwung. Ich erwarte deine Vorschläge.»
    «Einen
Ball», erwiderte sie lebhaft. «Als Einleitung.» Nachdenklich biß sie ihre
Fingernägel. «Aber ich muß vorher das Kind und mich ausstatten. Ich habe kaum
einen einzigen Fetzen, um meine Blößen zu bedecken! Weißen Brokat für Léonie,
glaube ich, oder eine gewisse Schattierung Blaßgrün. Bei diesem flammenden
Haar ...»
    «Meine
Liebe, ich wünsche sie poudrée zu sehen.»
    «Wie du
willst, Justin. Ja, das könnte hübsch sein. Wir werden sehen. Möchte schwören,
du hast deine Gründe dafür. Ich werde die Einladungen für – heute in vierzehn
Tagen aussenden. Das ist zwar recht knapp, aber ich zweifle nicht, daß sie
angenommen werden. Dein und mein Name, mein Lieber ...» Ihre Augen funkelten.
«Bestimmt wird sich ganz Paris hier einfinden! Und dann?»
    «Dann,
meine liebe Fanny, kommt Versailles», sagte er.
    Lady Fanny
nickte.
    «Sehr gut.
Du wirst einiges Aufsehen mit ihr erregen, Justin.»
    «Das liegt
in meiner Absicht», entgegnete er. «Sende deine Karten aus, meine Liebe.»
    «Und die
Kosten?» Sie legte den Kopf schief.
    «Die
brauchst du nicht zu beachten. Ich glaube, wir werden den jungen Condé und de
Penthièvre einladen. Desgleichen den Herzog von Richelieu.»
    «Die
überlasse ich dir. Madame du Deffand muß kommen, natürlich, und die Herzogin de
la Roque.» Lady Fannys Augen verengten sich. «Liebster Justin, ich verpfände
dir mein Wort, es wird niemanden von Bedeutung geben, der es ablehnen wird, auf
diesen Ball zu kommen! Aber welch eine Arbeit steht mir noch bevor! Sie werden
schon aus purer Neugier kommen, verlaß dich drauf!» Sie rauschte zur Tür. «Und
die Toiletten des Kindes, Justin?»
    «Ich habe
noch nie

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