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Gerade noch ein Patt

Gerade noch ein Patt

Titel: Gerade noch ein Patt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N. Charrette
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thau-maturgischer Kraft, die um sie knisterten und wogten.
    »Das Handbuch nennt diesen Zauber Magische Finger oder einen ähnlichen Unsinn und handelt ihn ziemlich oberflächlich ab«, sagte sie, »aber wie bei den meisten Zaubern kann ein starker Wille die physikalische Manifestation ziemlich dramatisch verstärken. Ich habe einen starken Griff, finden Sie nicht auch?«
    Sie gab ihm keine Gelegenheit zu antworten. »Die meisten Anwender fühlen sich durch den Zauber beengt, wenn sie feststellen, daß seine Wirkung auf doppelhändige Manipulationen beschränkt ist. Da ich noch nie viel für Beschränkungen übrig hatte, habe ich mich ein wenig mit ihm beschäftigt. Nur Flickschusterei, aber wirkungsvoll.«
    Die erbeutete Steyr-Automatik schlang sich von allein von ihrer Schulter und schwebte in der Luft vor Toms Gesicht, wobei der Lauf auf eine Stelle zwischen seinen Augen gerichtet war. »Ich finde, daß eine dritte Hand die Wirkimg des Zaubers um einiges mehr als die Hälfte verbessert. Was glauben Sie?«
    Er glaubte, daß sie mit ihm spielte und es genoß, daß er ihrer nicht vorhandenen Gnade ausgeliefert war. »Tun Sie's und bringen Sie's hinter sich, Sie Drekstück«, sagte er zu ihr.
    »Nehmen Sie's nicht persönlich, Rocquette. Die Sache ist größer, als Sie ahnen. Wie bei einem guten Satz ritueller Schutzvorrichtungen gibt es Schichten über Schichten, aber Sie haben sich in Dinge eingemischt, um die Sie besser einen großen Bogen gemacht hätten. Ich hatte Sie für klüger gehalten.«
    Sie hatte es noch nicht gesagt, aber er war sicher, daß sie ihn töten würde. Tom hatte den Verdacht gehabt, daß Trahn ihn hier herausgeschickt hatte, auf daß Tom einen ehrenhaften Tod fand, aber offenbar traute der General Tom nicht zu, es richtig zu machen. Er hatte sich Furlanns Hilfe versichert.
    Eine verstohlene Bewegung im Schatten hinter Fur-lann fiel ihm ins Auge. Hilfe oder noch mehr Probleme? Leute huschten von Haus zu Haus, ganz ähnlich wie die Soldaten, aber ihren Silhouetten nach zu urteilen, waren sie keine Soldaten. Toms Lichtverstärker in seinem Helmvisier hellte die Schatten für ihn auf, und er erkannte Andy, Markowitz und Kit, die sich an ihn und Furlann hereinpirschten. Im Geiste zog er den dreien Kavallerieuniformen aus dem neunzehnten Jahr-hundert an. Je näher sie kamen, desto langsamer wurden sie, um nicht bemerkt zu werden. Plötzlich war Tom nicht mehr so darauf bedacht, daß Furlann schnell ein Ende machte.
    »Damit kommen Sie nicht durch«, versuchte er Zeit zu gewinnen. Wenn er sie zum Reden bewegen konnte...
    »Natürlich komme ich damit durch. Unsichtbare Hände hinterlassen unsichtbare Fingerabdrücke, und hier würde ohnehin niemand welche suchen. Nicht, daß es eine Rolle spielte. Sie werden einfach ein weiteres Opfer auf einer langen Liste sein. Niemand wird sich etwas dabei denken, wenn er Sie hier findet, von einer Waffe der Konföderierten erschossen. Meine Güte, in einigen Kreisen könnte das sogar Ihrem Status als Patriot helfen.«
    »Also werde ich nur ein weiterer unglücklicher Soldat sein, der bei der Ausübung seiner Pflicht getötet wurde.«
    »Ich hätte gedacht, daß Sie solch eine Grabinschrift zu schätzen wüßten.«
    »Was Grabinschriften betrifft, ist sie nicht schlecht, aber ich würde gern noch eine Weile ohne auskommen.«
    Furlann kicherte. »Zweifellos rechnen Sie damit, daß Ihnen Ihre Freunde dabei helfen. O ja, ich weiß, daß sie da sind.«
    Nach dieser Bemerkimg verzichteten die Neuankömmlinge auf alle weiteren Versuche, sich heimlich zu nähern. Markowitz richtete sich auf und legte seine Waffe auf sie an.
    »Lassen Sie ihn los«, befahl er. »Oder Sie sind Geschichte.«
    »Ihn loslassen?« Furlann warf beiläufig einen Blick über die Schulter. »Ich glaube nicht.«
    »Sie ist gefährlich, Harry«, sagte Kit.
    »Sehr«, pflichtete Furlann bei.
    »Dagegen habe ich ein Mittel«, sagte Markowitz. Er schoß und verfehlte. Er schoß noch einmal und verfehlte wieder. »Verdammt, was ist los?«
    »Sie verzerrt unser Blickfeld«, sagte Kit. »Ich bekomme ihren Zauber nicht zu fassen.«
    »Tom ist tot, wenn du es nicht schaffst«, sagte Andy, der damit Toms eigene Schlußfolgerung in Worte faßte.
    »Sie mischen sich mal wieder in Dinge ein, die Sie nichts angehen, Marksman.« Furlann beschrieb eine rasche Geste. Mit einem Fluch warf er seine Waffe weg. Sie schepperte auf den Boden, wurde glühend rot und explodierte, als die Munition zu heiß wurde. Furlann

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