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Geraeuschkiller - Mutige Liebe

Geraeuschkiller - Mutige Liebe

Titel: Geraeuschkiller - Mutige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Severini
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und was falsch!«
    Miguel
richtete sich auf. Das Reden hatte ihn wieder munter gemacht. »Anna, ich
brauche ein Kamerateam. Sofort!«
    »Was
brauchen Sie?«
    »Das wird
ein Knaller: Killer in Miguel Masóns Villa. Racheakt eines Bankers.«
    »Racheakt?«
Anna zweifelte an seinem Verstand. Hatte er doch eine Gehirnerschütterung
abbekommen?
    »Klaro, das
hier war astreine Rache. Ich habe ihn damals ins Studio eingeladen, als er die
Ruhrbank an die Wand gefahren hatte. Seine Frau habe ich damals auch gleich mit
eingeladen. Aauuhhha!«
    Anne rollte
ihn auf den Bauch. »Ja, ich erinnere mich. Sie haben in der Sendung den
Ehebruch seiner Frau aufgedeckt. Überraschungsgast war ihr junger Lover.«
    Miguel
grinste vor Vergnügen. »Ja, das war ein Coup. Da hat er Augen gemacht, der Herr
Präsident, als er den knackigen Rocker sah!«
    »Das war
schon sehr peinlich für ihn.«
    »Ach was!
Holen Sie das Handy aus meiner Jackentasche … Anna, bitte … Meine Finger sind
so steif.«
    »Das kommt
vom Schock. Morgen ist das vorbei.«
    »Rufen Sie
die Polizei. Oder nein – zuerst das Kamerateam, dann die Polizei.«
    »Was …?«
    »Nun machen
Sie schon! Wir müssen medienwirksam vorgehen! Rufen Sie Markus Rick an, meinen
Kameramann. Steht unter R. Ich hoffe nur, dass er das Vibrieren seines Handys
mitkriegt.«
    Anna
stellte die Verbindung her und reichte Miguel das Handy.
    »Hallo,
Markus, hier ist Miguel. Du, ich habe hier bei mir drei Einbrecher für unsere
Nachrichten. Und einen schwer verletzten Talkmaster … ja, du hörst richtig: Ich
bin schwer verletzt … ja, in meiner Villa. Bring zwei Scheinwerfer mit. Und
mach schnell!«
    Er drückte
Anna erneut das Handy in die Hand. »Und jetzt wählen Sie die Polizei. Nein,
warten Sie! Die rufen wir erst, wenn das Kamerateam hier ist.«
    »Das ist
doch Unsinn!«
    »Kind, man
merkt, dass Sie eine Ärztin vom Land sind. Liebenswert, aber schwer blauäugig.«
    Anna legte
das Handy beiseite.
    »Dass der
Fischer diese Ganoven ruckzuck fertig gemacht hat!«, sagte Miguel. »Das hätte
ich dem nie zugetraut.«
    »Stimmt
scheinbar doch, was die Leute im Dorf munkeln.«
    »Was
munkeln sie denn?«
    »Dass er
asiatische Kampfkunst gelernt hat.«
    »Ach ja?«
Miguel wurde hellhörig. Davon wusste er ja gar nichts.
    »Knut ist doch
schon mit 14 Jahren zur See gefahren. Zwanzig Jahre war er weg. Er hat lange in
Japan gelebt, sagen die Leute. Da soll er bei einem Orden der Samurai gelernt
haben, … «
    »Bei den
Samurai?«
    »Ja. Da
soll er Bogenschießen und Schwertkampf gelernt haben. Und Selbstverteidigung
ohne Waffen. Das erzählen sich jedenfalls die Leute im Dorf.«
    Miguel
japste, als sie ihn wieder auf den Rücken drehte. »Sieh mal an, der alte Knut.
Den Angreifer mit Schlägen, Tritten und Würfen fertigmachen. Das ist Jiu-Jitsu.
Uralte Kampfkunst.« Miguel setzte sich vorsichtig auf und tastete seinen Nacken
ab. Alles im grünen Bereich. »Interessanter Studiogast: Samurai-Fischer rettet
Talkmaster vor den Killern eines rachsüchtigen Bankers.«
    Anne
seufzte. »Sie denken immer nur an Schlagzeilen. Gibt es nichts anderes für
Sie?«
    »Würde mich
nicht wundern, wenn der Herr Präsident hinter den Banküberfällen steckte!«
    »Also
Miguel, nun ist aber genug!«
    »Würde
passen. Die Kriminalpolizei vermutet doch, dass da ein hohes Bankentier die
Finger im Spiel hat.«
    Anne wandte
sich zum Gehen. »Ich hole schnell bei mir drüben Verbandszeug und Salbe für
Ihre Prellungen. Bin gleich wieder da.«
    Miguel
hielt sie zurück. »Sollten wir die drei nicht erst mal fesseln? Was machen wir,
wenn sie aufwachen?«
    Anna beugte
sich über die Einbrecher. »So schnell wachen die nicht auf. Würde mich nicht
wundern, wenn sie eine Gehirnerschütterung hätten, Knut hat ganze Arbeit
geleistet.«
    »Geben Sie
den beiden lieber eine ordentliche Betäubungsspritze. Dann sind wir sicher,
dass sie nicht aufwachen, bis wir sie gefilmt haben.«
    Anna zuckte
die Achseln und ging.
    »Und
bringen Sie ordentlich viel Mullbinde mit! Der Verband muss Eindruck machen!«,
rief er ihr nach.
    Er
beobachtete, wie sie zum Gartentor ging, schmal und mit hoch gezogenen
Schultern. Er mochte die Ärztin, obwohl sie unglaublich naiv war. Ein bisschen
wie seine Ex-Frau Kristine . Oder mochte er sie
gerade deshalb?
    »Ach Quatsch«, murmelte
er. Weiber! Lass bloß keine zu nah an dich ran, dann ist es aus mit der
Freiheit und mit dem Seelenfrieden! Und außerdem ist sie vergeben.«

Nacht
     
    Draußen
dämmerte es.

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