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Geraubte Erinnerung

Geraubte Erinnerung

Titel: Geraubte Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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richten Sie den Laser auf ein rückwärtiges Fenster. Beeilung!«
    »Verstanden.«
    Geli hielt es kaum im Stuhl. Irgendetwas ging im Haus von Fielding vor, und sie besaß keine Möglichkeit herauszufinden, was es war. Eine Minute verging; dann meldete sich Kurts tiefere Stimme. »Nichts.«
    »Du kannst hinten nichts hören?«
    »Nein.«
    »Sie wissen also, wo die Wanzen sind, und haben sie unschädlich gemacht.«
    »Aaah«, sagte Bock. »Woher konnten sie das wissen?«
    »Fielding.«
    »Dieser Bastard«, sagte Corelli. »Er hat von Anfang an seine Spielchen mit uns gespielt.«
    Geli nickte. Im Trinity Complex hatte Fielding sich verhalten wie ein zerstreuter Professor, doch er war der gerissenste Hundesohn von allen gewesen, die dort arbeiteten.
    »Sie haben wahrscheinlich das Haus verlassen«, sagte Gelilaut. »Fielding und Tennant sind in den letzten Monaten zweimal draußen gewesen. Fieldings Hund spazieren führen, während ich ein Team zur Bewachung in den Wald schickte.«
    »Nein«, sagte Bock. »Tennant kann hören, wenn unsere Männer kommen.«
    »Hast du eine bessere Idee?«
    »Ich gehe allein.«
    »Okay, aber ich lasse das Haus abriegeln. Tennant könnte versuchen zu flüchten.«
    »Das glaube ich nicht. Es wäre ein dummer Zug, und Tennant ist nicht dumm.«
    »Wieso dumm?«
    »Wenn man flüchtet, nimmt man keine Frauen mit. Man bewegt sich schnell und mit wenig Gepäck.«
    Geli grinste vor sich hin. »Tennant ist nicht wie du, Liebchen.«
    Kurt lachte. »Er ist ein Mann, oder?«
    »Er ist Amerikaner und im Süden aufgewachsen. Ich kenne Typen wie ihn von der Army. Geborene Helden. Sie haben eine romantische Ader, weißt du? Viele von ihnen sterben allein deswegen.«
    »Wie die Engländer?«, fragte Kurt Bock.
    Geli dachte an Andrew Fielding. »So ähnlich. Los, setz dich in Bewegung. Sag Corelli, er soll die Vorderseite im Auge behalten.«
    »Ja.«
    Geli erhob sich aus dem Sessel und marschierte in dem schmalen Gang zwischen den elektronischen Apparaten auf und ab. Sie überlegte, ob sie noch einmal bei John Skow anrufen sollte, doch der wollte nicht gestört werden. Prima. Sie würde ihn anrufen, wenn Tennant Fersengeld gab, und dann sehen, was der selbstgefällige Mistkerl zu sagen hatte. Von wegen, die Leine nicht zu straff halten.

8
    I ch bewegte mich leise zwischen den dunklen Bäumen hindurch. Rachel klang wie ein blinder Bär, der hinter mir hertappte. Auf einer übervölkerten Straße in Manhattan bewegte sie sich wahrscheinlich schnell und geschmeidig, doch die Wälder hier draußen waren fremdes Terrain für sie. Ich verlangsamte meine Schritte, bis sie zu mir aufgeschlossen hatte, und sagte ihr dann, sie solle sich hinten an meinem Gürtel festhalten. Sie tat wie geheißen.
    Als wir fünfzig Meter vom Haus entfernt waren, fragte ich: »Glauben Sie mir jetzt, was Fielding angeht?«
    »Ich glaube jetzt, dass Sie mit ihm zusammengearbeitet haben«, antwortete sie. »Ich bin nicht sicher, ob er ermordet wurde. Und wenn ich mich nicht irre, sind Sie es ebenso wenig.«
    Ich stieg über einen umgestürzten Stamm und half ihr beim Drüberklettern. »Ich weiß, dass er ermordet wurde. Nur zwei Leute beim Projekt haben sich dem widersetzt, was dort geschieht. Fielding war einer von ihnen, und nun ist er tot. Der andere bin ich.«
    »Werden Sie mir jetzt mehr über Project Trinity erzählen?«
    »Nur wenn Sie bereit sind, mir zuzuhören. Ich glaube, Sie begreifen jetzt, dass es gefährlich für Sie werden könnte.«
    Sie holte scharf Atem, als Dorngestrüpp über ihren Arm streifte. »Sprechen Sie weiter.«
    »Als Sie heute zu mir nach Hause gekommen sind, war ich gerade dabei, ein Videoband aufzuzeichnen, das ich meinem Anwalt geben wollte. Er sollte es sich nur anschauen, falls miretwas zustoßen würde. Ich habe es nicht beendet. Und die Wahrheit ist, ich habe allmählich Angst, dass ich den morgigen Tag nicht mehr erlebe.«
    Rachel blieb wie angewurzelt stehen. »Warum rufen Sie nicht einfach die Polizei? Lu Li teilt Ihren Verdacht, und ich denke, es gibt genügend Indizien, die …«
    »Die Stadtpolizei hat keine Befugnis, in Angelegenheiten der NSA zu ermitteln. Und die Stadtpolizei ist die Behörde, in deren Zuständigkeitsbereich Trinity fällt.«
    »Dann rufen Sie das FBI an.«
    »Das wäre so, als würde ich verlangen, dass sie die CIA unter die Lupe nehmen. Zwischen diesen Behörden herrscht so viel Missstimmung, dass es Wochen dauern würde, irgendwas in Bewegung zu setzen. Rachel, wenn Sie

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