Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gerettet von deiner Liebe

Gerettet von deiner Liebe

Titel: Gerettet von deiner Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARLA KELLY
Vom Netzwerk:
schließlich, „du oder ich.“
    Sie stellte einen Stuhl gegen die Tür, um dem Stubenmädchen den Zutritt zu versperren, und kletterte wieder ins Bett. Als sie sich in seine Arme schmiegte, erzählte er ihr alles, was zwischen Batavia und Kapstadt geschehen war, legte eine lückenlose Beichte über seine hitzige Affäre mit Lady Audley ab.
    Susannah nahm sich vor, nicht schockiert zu sein, ihm auch keine Vorwürfe zu machen. Sie hatte kein Recht, ihn zu verurteilen, nach allem, was er durchgemacht hatte.
    „All die Jahre der grenzenlosen Einsamkeit, Suzie“, sagte er. „Ich hätte nicht an mich halten können, selbst wenn ich ein Eunuch gewesen wäre.“ Er küsste ihr Ohrläppchen, worauf sie seufzend die Augen schloss. „Ob ich meine Affäre mit Lady Audley bereue? Jeden Tag mehr und mehr, den ich mit dir verbringe.“ Er krallte die Faust in ihr Nachthemd. „Ich bitte dich inständig, mir meine Zügellosigkeit zu verzeihen“, sagte er leise und blickte ihr tief in die Augen.
    „Nur, wenn du mir meine Zügellosigkeit verzeihst“, erwiderte sie. „Wir sind nicht verheiratet, und das, was wir getan haben, ist sehr anstößig und sündig.“
    „Liebe ist keine Sünde, meine Geliebte. Glaube mir, ich kenne den Unterschied.“ Er küsste sie auf die Stirn.
    Es war ein keuscher, unschuldiger Kuss, der sie plötzlich schüchtern machte. „Ich … ich habe in den letzten Tagen viel über dich nachgedacht“, brachte sie schließlich stockend hervor.
    „Weil ich so umwerfend charmant bin?“, scherzte er. „Oder nur wegen meines brillanten Verstandes?“
    Sie senkte scheu den Blick.
    „Vielleicht irre ich mich ja“, fuhr er im heiteren Ton fort. „Denn es gibt kaum einen Mann, der weniger über Frauen Bescheid weiß als ich – aber ich könnte mir denken, dass dein Feuer … nun ja … den Schluss zulässt, dass du seit dem Tod deines Ehemannes nicht viele sinnliche Freuden erlebt hast.“
    „Du bist der Erste seitdem“, gestand sie.
    „Das weiß ich. Du hast mir soeben das Leben gerettet“, sagte er zärtlich, setzte sich auf und nahm ihre Hand.
    „Tatsächlich?“, fragte sie. „Dann musst du auch etwas für mich tun.“
    „Ich dachte, das hätte ich bereits getan“, meinte er mit verhaltenem Lächeln. „Du hast mich völlig ausgelaugt.“
    „Du liebe Güte! Männer sind alle so eitel“, entgegnete sie schmunzelnd. „Gestern Nacht, während du dich mit deinen neuen Freunden im Club betrunken hast, schrieb ich alles auf, was ich in Admiralty House erfahren habe. Du musst mir alles erzählen, was du auf deiner Insel erlebt hast.“
    „Ich dachte, das steht in meiner Abhandlung.“ Er klang beinahe so gekränkt wie Noah, wenn sie ihn zurechtwies.
    „Für die Welt der Wissenschaft mag es genügen“, sagte sie und drückte einen Kuss auf seine Hand. „Ich will wissen, wie Timothy Rowe starb. Du musst es mir erzählen.“
    „Ich kann nicht“, brummte er und entzog ihr seine Hand.
    „Du hast es Sir Richard berichtet“, beharrte sie. „Also kannst du es auch mir sagen.“
    Er blickte ihr lange in die Augen. „Ich berichtete der Admiralität, was vermutlich geschehen ist. Dass ich auf Tim geschossen habe, als er versuchte, über die Ruder zu klettern.“
    Sie wartete und betrachtete sein Gesicht.
    „Es fehlen ein paar Einträge im Logbuch“, fügte er dann hinzu. „Das ist dir vielleicht aufgefallen.“
    Sie nickte. „Dein letzter Eintrag im Boot trägt das Datum 1. September. Der nächste Eintrag ist vom 4. September. Was ist in der Zwischenzeit passiert?“
    „Ich erinnere mich nicht.“
    Ich glaube dir nicht, dachte sie und wusste, dass ihr der Zweifel deutlich anzusehen war, als habe sie ihn laut ausgesprochen.
    „Du glaubst einem Mann nicht, der so oft gelogen hat, nicht wahr?“, fragte er nach langer Pause. Er setzte sich an den Bettrand. „Zugegeben, ich habe dich in der letzten Woche oft beschwindelt, aber Gott ist mein Zeuge, das ist keine Lüge. Ich erinnere mich wirklich nicht. Ich weiß noch, wie ich das Logbuch in den Beutel verstaut habe, dann, meine ich, hob ich die Pistole. Sie war so schwer, dass ich sie kaum mit beiden Händen halten konnte. Das ist alles. Bitte glaube mir.“
    „Tausende würden dir nicht glauben“, sagte sie mit einem wehmütigen Lächeln. „Aber erzählst du mir wenigstens etwas über die Insel? James, irgendwo findet sich die Lösung. Ich weiß es.“
    Er überlegte lange. Sie fragte sich, ob er überhaupt wieder sprechen würde, als er sich

Weitere Kostenlose Bücher