Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gerettet von deiner Liebe

Gerettet von deiner Liebe

Titel: Gerettet von deiner Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARLA KELLY
Vom Netzwerk:
hinaufzusteigen.“
    „Nein! Ich meine, könnten Sie außen hochklettern?“
    Er verkniff sich ein Lachen. „Selbstverständlich.“
    „Aber Sie haben es nicht getan.“
    „Richtig, aber ich könnte.“
    „Genau darum geht es“, erklärte sie sichtlich zufrieden. „Jeder andere würde dieses Ansinnen zurückweisen. Nur Sie nicht. War es Verzweiflung, die Sie antrieb, Taten zu vollbringen, an die unsereiner nicht einmal im Traum denkt? Oder sind Ihnen diese Fähigkeiten angeboren?“
    Wenn sie nur eine Ahnung von meiner namenlosen Verzweiflung hätte, dachte er, und plötzlich befiel ihn Angst vor der kommenden Nacht. Er musste dafür sorgen, dass genügend Essen in seinem Zimmer bereitstand. „So habe ich es noch nie gesehen“, bemerkte er schließlich. „Vielleicht haben Sie recht. Ich weiß, dass ich die Pagode hinaufklettern kann.“ Er sah sie an. „Aber wie sollte sich dieses … Geschick einem durchschnittlichen Betrachter erschließen?“
    Sie furchte die Stirn. „Ich weiß nicht. Sie haben eigentlich keine überwältigende Ausstrahlung. Es ist vielmehr etwas, das ich nicht beschreiben kann. Irgendwie scheinen Sie überzeugt zu sein, alles zu schaffen. Ihr Überleben auf der Insel ist der schlagende Beweis, Sir.“
    „Überträgt sich das etwa auf mein Verhalten?“,fragte er skeptisch.
    „Ich nehme an, das belastet Sie“, scherzte Susannah.
    „Das nehme ich gleichfalls an“, antwortete er nach längerem Schweigen. Dann lehnte auch er sich zurück. „Was hat er nur mit mir vor?“, fragte er schließlich.
    „Das klingt ja beinahe, als hätten Sie Angst davor“, sagte sie. „Ich habe den Verdacht, Sir Percival langweilt sich zu Tode. Für ihn sind Sie eine Sensation, ein Weltwunder, und er will sie der Londoner Gesellschaft vorstellen und sich mit Ihnen schmücken.“
    Um Himmels willen, dachte James, nur das nicht. Andererseits war es dringend nötig, dass Susannah wieder von der Gesellschaft aufgenommen wurde. Der gute Sir Joseph schien etwas verwechselt zu haben: Loisa braucht einen Ehemann, und für Susannah Park muss ich etwas tun, überlegte er.
    „Sir Percival nennt mich bereits Beau Crusoe“, brummte er mürrisch und warf sich in die Brust. „Sehen Sie mich an! Beau Crusoe? Das ist doch absurd!“
    Um ihre Mundwinkel zuckte es verräterisch. „Das ist die Strafe, ihm eine faustdicke Lüge aufgetischt zu haben, wo die simple Wahrheit genügt hätte.“
    „Nur zu, lachen Sie getrost über mich!“, entgegnete er gekränkt. „Vielleicht soll ich hundertmal schreiben: ‚Ich sage immer die Wahrheit, egal wie bitter oder offensichtlich sie auch sein mag.‘“
    „Das wäre ein guter Anfang“, stimmte sie ihm lachend zu.
    James holte tief Luft. „Falls ich in den vornehmen Kreisen herumgereicht werden sollte, bin ich nicht allein. Sie, meine Liebe, werden mich begleiten.“
    Er wusste, dass er sie damit erschreckte. „Ich glaube nicht, dass sich viele Türen für mich öffnen.“
    „Alle werden sich für Sie öffnen“, erklärte er und nahm ihre Hände, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. „Wer in aller Welt würde es mir ankreiden, wenn Sie mich zu einer Abendeinladung, in ein Konzert oder zu einem Vortrag begleiten? Und wenn die Herrschaften sehen, wie charmant und damenhaft Sie sind …“
    „Die elegante Welt hat ein gutes Gedächtnis.“
    Er festigte seinen Griff und spürte, dass dies der Augenblick war, in dem sie seinem Plan zustimmen oder in der Equipage sitzen bleiben würde.„Ich muss Ihnen widersprechen. Wenn alle so sind wie Sir Percival, dann sind sie frivol, oberflächlich und sensationslüstern und ergreifen jede sich bietende Gelegenheit, die sie von ihrer Langeweile erlöst.“
    „Nun …“
    Er ließ nicht locker. „Ich sehe keinen Grund, warum zwei … ja zwei! … interessante Menschen in diesen Kreisen nicht glänzen sollten.“
    Sie lächelte, versuchte aber dennoch zu protestieren.„Mr. Trevenen, ich bin Witwe und Mutter. Wenn Sie sich nach interessanter Begleitung sehnen, nehmen Sie meinen Vater mit!“
    Er wusste, dass er sie überzeugt hatte. Sie hatte gelächelt und nicht versucht, ihm ihre Hände zu entziehen. Nun gab er sie frei. „Mrs. Park, dem Beau wird es mühelos gelingen, Ihnen den Weg zurück in die Gesellschaft zu ebnen. Schauen Sie nicht so zweifelnd drein! Zu Beginn der Saison werden Sie einen ehrenwerten Gentleman kennenlernen, und damit machen wir beide Sir Joseph glücklich. Was könnte einfacher sein?“
    „Sie sind ein

Weitere Kostenlose Bücher