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Gerettet von deiner Liebe

Gerettet von deiner Liebe

Titel: Gerettet von deiner Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARLA KELLY
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Nachfrage.“
    Sir Percival lachte gekünstelt. Bevor Susannah wusste, wie ihr geschah, nahm er ihre Hand und drückte einen Kuss darauf. „Beau, ist sie nicht charmant? Wir drei werden in diesem Winter gehörigen Schwung in die Salons bringen“, rief er entzückt.
    „Ich bleibe nur zwei Wochen in London“, protestierte James lächelnd und stellte erleichtert fest, dass Susannah sich allmählich entspannte.
    „Nur zwei Wochen?“, wiederholte Sir Percival bestürzt. „Daran lässt sich gewiss etwas ändern.“
    „Ich fürchte, nein“, entgegnete James in gespieltem Bedauern. „Ich wohne bei den Aldersons und möchte ihre Gastfreundschaft nicht übermäßig strapazieren.“
    Sir Percival schwieg nachdenklich. Schließlich wies er zu einem Armsessel. „Meine liebe Mrs. Park, nehmen Sie bitte Platz. Und Sie auch, James, wenn ich Sie so nennen darf.“
    „Aber gerne, Sir. So heiße ich, im Übrigen halte ich nicht viel von Förmlichkeiten.“
    Nachdem sie Platz genommen hatten, wandte Sir Percival sich wieder an Susannah. „Ich habe einen Plan, meine Liebe. James ist für London zu schäbig angezogen, und ich beabsichtige, dies zu ändern.“
    „Wie reizend von Ihnen“, entgegnete sie. „In diesen altmodischen Kleidern kann man wirklich keinen Staat mit ihm machen.“
    „Sir Percival, ich hatte vor, mir einen Schneider zu suchen“, wandte James ein.
    „Wie denn, Sir? Wollen Sie durch die Straßen spazieren und Passanten ansprechen, ob sie Ihnen die Adresse eines Schneiders nennen können? Grässliche Vorstellung. Sie würden an einen Scharlatan geraten, der Ihnen Anzüge der vergangenen Saison andreht. Wer würde Sie dann wohl empfangen?“ Sir Percival bedachte James mit einem teilnahmsvollen Blick. „Das lasse ich nicht zu. Schließlich verdanke ich Beau Crusoe mein Leben.“
    Das habe ich nun davon, dachte James in aufsteigendem Entsetzen. Jede Faser in ihm wollte sich gegen dieses Ansinnen sträuben, aber dann dachte er an Susannah, die den Mut aufgebracht hatte, sich in die Höhle des Löwen zu wagen. „Wie Sie wünschen, Sir Percival“, sagte er resigniert. „Ich begebe mich in Ihre Hände.“
    „Und es sind saubere Hände, da ich dafür sorge, dass Percy sich wenigstens dreimal täglich die Hände mit einer Lösung aus Rosenwasser und Glyzerin wäscht“, ertönte eine weibliche Stimme vom Flur her.
    Erschrocken blickte James zur Tür und dann zu Susannah, aus deren Gesicht jede Farbe gewichen war. Gefasst wandte er den Blick wieder zur Tür. Das also war Lady Pettibone.
    Sie war eine zierliche Dame, die sich kerzengerade hielt wie alle zu klein geratenen Personen. Als hätte sie vor auszugehen, trug sie ein taubenblaues Kostüm und einen farblich dazu abgestimmten, nicht allzu hohen Federhut. Eine elegante Erscheinung, nach der neuesten Mode gekleidet. Kein Wunder, dass Sie leichenblass geworden sind, Mrs. Park, aber ich lasse Sie nicht im Stich, dachte er, während er sich erhob.
    Susannah stand neben ihm, und er hörte, wie sie tief Luft holte, bevor sie in einen ehrerbietigen Knicks versank.
    James wusste, was sie damit bezweckte. Und Lady Pettibone nahm diese respektvolle Begrüßung wohlwollend entgegen, mit der Mrs. Park sich für den Skandal, den sie vor Jahren heraufbeschworen hatte, entschuldigen wollte.
    Alles Weitere lag nun bei Lady Pettibone. Ein kurzes Kopfnicken, eine rasche Drehung auf dem Absatz hätte Susannahs Schicksal besiegelt. Die Dame des Hauses erwiderte die Begrüßung jedoch mit der Andeutung eines Knickses, wie es ihrem Alter und ihrem gesellschaftlichen Rang entsprach. „Mrs. Park“, sagte sie liebenswürdig, „es sind zu viele Jahre vergangen, nicht wahr?“
    „Sehr viele, Lady Pettibone“, antwortete Susannah.
    „Ist Ihre Frau Mutter wohlauf?“
    „Ja, gewiss. Vielleicht haben Sie Mama in letzter Zeit gesehen.“
    „Das habe ich.“ Sie bedachte Susannah mit einem freundlichen Blick. „Auch sie hielt sich zu lange von der Gesellschaft fern.“
    „Wir fanden es besser so.“ Mit einem scheuen Lächeln überreichte Susannah der Gastgeberin das Rosenaquarell. „Das habe ich Ihnen mitgebracht.“
    Lady Pettibone nahm das Blatt und betrachtete es eingehend, während Susannah James einen hilflosen Blick zuwarf. Am liebsten hätte er sie in die Arme genommen, zwinkerte ihr indes nur aufmunternd zu. Susannah wandte sich wieder an Lady Pettibone, in der eine seltsame Veränderung vorging.
    „Das ist es!“, rief sie und stocherte mit dem Zeigefinger auf das

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