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Gerettet von deiner Liebe

Gerettet von deiner Liebe

Titel: Gerettet von deiner Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARLA KELLY
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Brauen hoch.
    „Ich will Eindruck auf sie machen und greife nach jedem Strohhalm“, murmelte er.
    Es wäre nicht nötig gewesen, leise zu sprechen, denn Lady Pettibone schwebte bereits in höheren Sphären.
    „Ich glaube, mit ein paar Bändern erreichen Sie nichts bei ihr“, entgegnete Susannah zweifelnd. „Im Übrigen habe ich kein Geld bei mir.“
    Er holte ein paar Münzen aus seiner Tasche und drückte sie ihr in die Hand. „Wenn das nicht hilft, lasse ich mir etwas Besseres einfallen. Aber zuerst will ich es mit Seidenbändern versuchen.“
    Lady Pettibone räusperte sich. „Mr. Trevenen … oder soll ich Sie einfach Beau nennen?“
    James biss sich auf die Zunge. „Wie immer Sie wünschen, Lady Pettibone.“
    „Susannah und ich sind in höchster Eile. Stellen Sie sich nur vor, jemand stiehlt uns diese fabelhafte Idee und kauft vor uns alle Stoffe auf?“
    „Aber natürlich.“ Er nickte schuldbewusst. „Ich bitte um Vergebung.“
    Die Hausherrin blickte an ihm vorbei zur Treppe und rief hocherfreut: „Und hier ist auch schon Percys Schneider.“
    Ein Diener führte einen gehetzt wirkenden kleinen Mann den Korridor entlang.
    Lieber Gott, verschone mich, flehte James innerlich. Wieso habe ich in der Herberge nicht die Wahrheit gesagt und mir in London kein Hotelzimmer genommen? Was tue ich mir nur an, wegen dieser verdammten Medaille?, seufzte er innerlich.
    Doch dann fasste er sich. Wenn Susannah den Mut aufbrachte, gegen Drachen zu kämpfen, konnte er sich auch vor einem Schneider entkleiden.
    Er verneigte sich vor den Damen. „Viel Erfolg bei Ihren Einkäufen.“ Und an Susannah gerichtet, fügte er hinzu: „Ich sehe Sie später im Haus Ihres Patenonkels.“
    Sie nickte, und dann wurde sie endgültig von Lady Pettibone in Beschlag genommen. Es kostete James große Überwindung, sich wieder in den Salon zu begeben, wo Sir Percival immer noch verzückt in den Anblick des Rosenbilds vertieft war. Vermutlich malte er sich bereits seinen ersten Auftritt in der kommenden Saison aus. Und ich werde es nicht erleben müssen, dachte James, und dafür danke ich Gott, dem Allmächtigen, von dem aller Segen ausgeht.
    Der Schneider betrat mit flinken Schritten den Salon und warf Sir Percival einen hoffnungsvollen Blick zu, der bedauernd den Kopf schüttelte.
    „Nicht vor Ende des nächsten Quartals, Redfern“, sagte Percival. „Ich habe nicht einen Sou.“
    Der kleine Kerl schien bei diesem abschlägigen Bescheid noch mehr zu schrumpfen.
    „Ich bezahle sofort“, versicherte James und merkte, dass in dem Schneiderlein eine erstaunliche Verwandlung vorging. Eifrig holte Redfern ein Maßband hervor, dazu Notizblock und Schreibstift.
    „Machen Sie sich frei“, befahl er.
    „Alles?“
    „In der kommenden Saison trägt man enge lange Hosen, Sir. Und wir wollen doch einen tadellosen Sitz, nicht wahr?“
    „Oh ja, den wollen wir“, antwortete James trocken, warf den Gehrock über eine Stuhllehne, legte Krawatte und Hemd ab und ließ seufzend die Hosen herunter.
    Sir Percival starrte ihn mit großen Augen an und hob sein Lorgnon an die Augen. „Alle Achtung!“, entfuhr es ihm, als er sich wieder gefasst hatte. „Lassen sich alle Seeleute tätowieren, wenn sie betrunken sind?“
    „Denken Sie, das ließe ich im nüchternen Zustand mit mir machen?“, konterte James.
    „Dann waren Sie wohl nicht recht bei Sinnen, als Sie … Guter Gott, Sir, ist das etwa ein Pfeil, der direkt auf … nun ja, Sie wissen schon … gerichtet ist?“
    „Na ja, ich war jung und betrunken. In Rio de Janeiro wurde Karneval gefeiert, da passieren solche Dinge eben.“
    „Einzigartig“, hauchte Sir Percival und blickte James ins Gesicht. „Vermutlich sollten wir das nicht an die Öffentlichkeit bringen, so bemerkenswert es auch ist.“
    „Wenn Sie ein Sterbenswörtchen darüber verlauten lassen, fordere ich Sie zum Duell“, sagte James seelenruhig.
    „Ich schweige wie ein Grab.“

11. KAPITEL
    James schmunzelte, als der Baronet eilig die Tür verriegelte.
    Während der Schneider an ihm Maß nahm, keimte in James Hoffnung auf. Vielleicht würde dieser Beweis der derben Sitten in der Royal Navy Sir Percival daran hindern, ihn seinen vornehmen Freunden vorzustellen.
    „War es Ihnen ernst damit, was Sie vorhin sagten, Sir?“, fragte der Schneider lauernd. „Strecken Sie bitte den Arm aus. Nun winkeln Sie ihn an und legen die Hand an die Hüfte.“ James tat, wie ihm befohlen. „Genau so.“
    „Ob ich Sie bezahle?“,

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