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Gerettet von deiner Liebe

Gerettet von deiner Liebe

Titel: Gerettet von deiner Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARLA KELLY
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und wandte sich an Sir Percival. „Wenn Sie keinen Wunsch mehr haben, verabschiede ich mich.“
    „Meine Mutter wird Ihnen rosafarbene Seidenstoffe für meine Wintergarderobe schicken“, sagte Sir Percival.
    „Oh“, war alles, was Redfern darauf erwiderte. Bevor er sich zum Gehen wandte, entschlüpfte ihm ein Seufzer.
    „James, James … Sie sind ein Verräter“, sagte Sir Percival traurig.
    „Weil ich den Schneider bezahlt habe?“
    „Ihre Voreiligkeit bringt uns alle in Verruf. Wo kämen wir hin, wenn alle Londoner Schneider auf sofortiger Bezahlung bestehen, weil Beau Crusoe ein Beispiel gegeben hat?“
    „Aber das ist doch selbstverständlich.“
    Die verdutzte Miene des Baronets ließ ihn wissen, dass ihm dieser Gedanke völlig neu war. Die französischen Revolutionäre haben vollkommen recht gehabt, dachte James. Es gab nichts Nutzloseres auf Erden als Aristokraten. Er malte sich aus, wie in Paris die Straße zur Place de la Concorde, wo die bluttriefende Guillotine stand, von Hunderten johlender Schneider, Näherinnen und anderen schlecht bezahlten Arbeitern gesäumt war, die ihre Dienstherren auf dem Weg zu ihrem unrühmlichen Ende schmähten. Hätten sie die Schinderkarren noch angeschoben und bespuckt, es hätte ihn nicht gewundert.
    James war froh, dass er bei der Royal Navy gelernt hatte, eine ausdruckslose Miene aufzusetzen, wenn die Situation es erforderte. Er fühlte sich abgestoßen von der verächtlichen Haltung des Adels, wie Sir Percival sie an den Tag legte.
    „Ich bedanke mich, Sir Percival“, sagte er knapp und verließ das Zimmer. Ihm reichte es. Im Übrigen wollte er Susannah in Sir Josephs Haus treffen. Bereits auf halber Treppe hörte er, wie die Tür noch einmal geöffnet wurde.
    „Mr. Trevenen!“
    Seufzend lehnte James sich gegen das Geländer.
    Der Baronet sah ihn von oben herab an. „Wenn ich es mir recht überlege, ist kaum zu befürchten, dass Redfern seinen Kunden, also meinen Freunden gegenüber erwähnt, dass Sie ihm zu viel bezahlt haben.“
    Natürlich tut er das nicht, du Einfaltspinsel, dachte James, aber er wird es anderen Schneidern sagen, die von euch Feudalherren abhängig sind, und irgendwann bekommt ihr eure gerechte Strafe.
    „Sie können also unbesorgt sein, man wird Sie nicht der Lächerlichkeit preisgeben, Mr. Trevenen“, versicherte Sir Percival im Brustton der Überzeugung.
    Während du dich ständig lächerlich machst, entschied James und verneigte sich. „Ich bin erleichtert, das zu hören.“
    „Das dachte ich mir“, meinte Sir Percival erfreut. „Ich wollte Ihnen noch etwas sagen. Wegen Lord Eberly.“
    „Wer ist das?“
    „Haben Sie bereits vergessen? Der grässliche Dienstherr dieser unscheinbaren Gouvernante, die ich freundlicherweise in sein Haus begleitet habe. Ich berichtete ihm, was Sie für uns getan haben …“
    „Nur für Sie, Sir Percival“, erinnerte James ihn, während eine Alarmglocke in seinem Kopf schrillte.
    „Ich muss gestehen, James, dass ich die Geschichte ein wenig ausgeschmückt habe, um ihm den Ernst der Situation vor Augen zu führen, warum seine Kinder und ihre Gouvernante sich einen Tag verspäteten.“
    „Was haben Sie ihm denn gesagt?“, fragte James entgeistert.
    „Dass Sie auch Miss Haverstock und seine Kinder vor dem Flammentod gerettet haben“, sprudelte der Baronet hastig hervor. „Sie haben alle drei huckepack auf dem Rücken getragen und sind mit ihnen die Regenrinne hinuntergerutscht.“
    „Wie bitte?“, schrie James erbost. „Warum erzählen Sie solchen Unsinn?“
    „Die arme Miss Haverstock hatte solche Angst, Eberly könnte sie entlassen, dass ich Kopfschmerzen von ihrem Lamentieren bekam“, rechtfertigte Sir Percival sich. „Ich hoffte, damit Eberlys Zorn zu beschwichtigen, und stellen Sie sich vor, es ist mir gelungen. Der Mann drückte seine Kinder ans Herz und war des Lobes voll für ihren Retter.“
    James setzte sich auf den Treppenabsatz. „Oh mein Gott“, stöhnte er. „Sagen Sie mir bitte nicht, dass ich diesem Mann je begegnen muss.“
    „Erst bei der Verleihung der Copley-Medaille“,entgegnete Sir Percival. „Er begibt sich nur Ihretwegen in die Stadt, um Ihnen persönlich zu danken. Er verlässt höchst selten sein Anwesen. Es ist also eine große Ehre für Sie.“
    James stand wieder auf und wählte seine Worte mit Sorgfalt. „Sir Percival, es darf keine weiteren Falschaussagen geben. Ich bin nach London gekommen, um eine Auszeichnung entgegenzunehmen, danach ziehe

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