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Gerettet von deiner Liebe

Gerettet von deiner Liebe

Titel: Gerettet von deiner Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARLA KELLY
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Gloriosa ist eine Unterart der bekannten Winkerkrabbe. Ihre wissenschaftliche Bezeichnung lautet Uca Australuca cla risii. In seinem Brief teilte mir Sir Joseph mit, ich sei befugt, der Krabbenart einen Namen zu geben.“ Er lachte befangen. „Ich nannte sie Clarissa, nach meiner Mutter.“
    „Traurig, dass sie das nicht mehr erleben konnte“, sagte Susannah.
    Er schwieg. „Vielleicht muss ich Ihnen ein wenig über mich erzählen“, begann er schließlich.
    „Vielleicht müssen Sie einfach nur reden, Mr. Trev… James.“
    Mit gekreuzten Beinen setzte er sich zu ihren Füßen hin, als sei es das Normalste der Welt, was in seinem Fall wohl auch zutraf. „Ich weiß nicht recht, wie ich beginnen soll. Vom Tod meiner Mutter erfuhr ich erst bei meiner Rückkehr nach Cornwall, was kaum erstaunlich ist. Zuvor meldete ich mich in Admiralty House, wo mich natürlich niemand erwartete, und löste damit einen ziemlichen Tumult aus.“
    „Hat man Ihnen geglaubt?“
    „Selbstverständlich“, entgegnete er überrascht. „Ich war im Besitz des Logbuchs, es gab keinen Zweifel an meiner Identität. Außerdem war mein Name immer noch registriert. Ich berichtete, wie die Orion gesunken war, konnte ungefähre Angaben über den Längen- und Breitengrad des Unglücks machen, gab mein Offizierspatent zurück und trat aus der Navy aus.“
    „Du liebe Güte. Sie müssen wie ein Weltwunder bestaunt worden sein“, murmelte sie, den Blick auf die Zeichnung gerichtet.
    „Ich blieb nicht lange genug, um als Sensation herumgereicht zu werden. Ich wollte nach Hause, meine Mutter sehen und nach dem Rechten auf unserem Landgut schauen.“
    „Sie besitzen ein Landgut? Irgendwie habe ich mir nie …“ Sie stockte verlegen.
    „Sie haben nicht gedacht, ich könne ein begüteter Mann sein?“, scherzte er. „Es war vielleicht doch keine schlechte Idee, dass Sir Percival mir seinen Schneider aufgedrängt hat. Bald sehe ich nicht mehr so schäbig aus. Jedenfalls besitze ich ein stattliches Landgut, das mein Vetter ausgezeichnet verwaltet hat, während ich tot war.“
    „Sagen Sie so etwas nicht!“, wies sie ihn scharf zurecht.
    „Aber für meine Familie war ich tot. Als ich das Grab meiner Eltern besuchte, stellte ich fest, dass meine Mutter einen Grabstein für mich hatte errichten lassen. ‚Unser geliebter Sohn, verschollen auf See‘, lautet die Inschrift.“
    „Sie … Sie haben den Stein natürlich entfernen lassen“, entfuhr es ihr entsetzt.
    „Nein, habe ich nicht“, erklärte er seelenruhig.
    Entsetzt rüttelte sie ihn an der Schulter. „Das müssen Sie tun. Sie sind nicht tot. Weit davon entfernt.“
    Er legte seine Hand auf die ihre. „Mrs. Park, vielleicht kennen Sie das Gefühl, dass ein Teil von Ihnen nicht mehr existiert?“
    Sie nickte, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Sie sind sehr lebendig, James.“ Ihre Gedanken kehrten nach Indien zurück in die Zeit, als die Cholera gewütet hatte. Ihre Stimme zitterte. „Niemand hat Sie in ein Leichentuch gehüllt und auf einen Scheiterhaufen gelegt.“
    Forschend blickte er ihr in die Augen, nahm ihre Hand und drückte einen Kuss darauf. „Das mussten Sie erleben? Guter Gott, wie grausam.“
    Susannah konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Er reichte ihr das Taschentuch, das sie ihm vorhin gegeben hatte. Sie drückte es an ihre Augen, bis sie die Fassung wiedergefunden hatte, und war sich kaum bewusst, das er sich an ihren Rock klammerte.
    „Im Innenhof der Handelsgesellschaft wurde ein Scheiterhaufen errichtet“, berichtete sie. „Deshalb mag ich den Herbst in Kew Gardens nicht. Das welke Laub wird zu großen Haufen aufgeschichtet und verbrannt.“
    „Mein Gott“, sagte er tonlos, und sein Blick wurde wieder matt.
    „Es ist ein anderer Geruch“, fuhr sie fort. „Aber ich hasse den Anblick der Rauchsäulen. Doch dann sage ich mir, dass ich die Vergangenheit nicht ändern kann. Das können Sie auch nicht, James.“
    Er ließ ihren Rock los, schämte sich offenbar seiner spontanen kindlichen Geste. „Ich habe Ihren Rock zerknittert“, murmelte er errötend.
    „Im großen Zusammenhang des Weltgeschehens spielt das kaum eine Rolle.“ Flüchtig berührte sie seine Wange. „Was sind wir nur für ein rührseliges Paar?“
    „Ja, das sind wir.“
    Es ist irgendwie tröstlich, über den eigenen Kummer zu sprechen, dachte Susannah. Dabei hatte er kaum etwas über sich preisgegeben. Sie war es, die über Davids Tod gesprochen hatte. Über James

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