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Gerettet von deiner Liebe

Gerettet von deiner Liebe

Titel: Gerettet von deiner Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARLA KELLY
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Schwester“, sagte sie.
    Mit leiser Stimme berichtete Susannah von James’ Gewohnheit, sich unvermutet umzudrehen, als sehe er etwas, was niemand sonst sah. Dann holte sie tief Luft und erzählte von den erschreckenden Begebenheiten der vergangenen Nacht, während Loisa das Schiffchen immer schneller und schneller einfädelte.
    „Du meine Güte“, entfuhr es ihr, nachdem Susannah geendet hatte. „Wovor könnte Mr. Trevenen solche Ängste haben?“
    „Ich wünschte, ich wüsste es. Seinen entsetzten Gesichtsausdruck werde ich wohl nie vergessen, fürchte ich“, murmelte Susannah. „Loie, er sieht ein Gespenst.“
    Sie erwartete, dass ihre praktisch veranlagte Schwester sie ausschalt und erklärte, Gespenster seien Auswüchse einer überhitzten Fantasie, aber Loisa sagte eine Weile gar nichts. Sie ließ die Handarbeit sinken und starrte aus dem Fenster. „Ein Mann ist auf einer einsamen Insel verbannt. Es war doch eine einsame Insel?“
    „Das hat er gesagt.“
    Loisa blickte zum Bett. „Wir könnten Mr. Higgins fragen. Schließlich verbrachten die beiden gemeinsam sechs Monate auf einem Schiff, und Mr. Trevenen hat ihn gepflegt, also haben sie auch miteinander geredet.“ Sie warf einen Blick zur Kaminuhr. „Er müsste bald aufwachen.“
    „Er wird mich für eine Närrin halten“, warf Susannah ein.
    „Nein, das wird er nicht. Mr. Higgins ist ein gütiger Mann, der nie etwas Böses über andere sagt. Er …“ Loisa hielt inne, ihr Gesicht rötete sich.
    Susannah sah sie verwundert an. „Loie, du bist doch nicht …“ Sie wagte nicht, den Gedanken auszusprechen, waren Mr. Trevenen und sie sich doch erst vor ein paar Tagen darüber einig geworden, dass zwei Menschen sich nicht ohne Weiteres und schon gar nicht auf den ersten Blick verlieben könnten. „Kann es sein, dass …“
    „Ich weiß nicht.“ Loisa, nahm die Handarbeit wieder auf und ließ das Schiffchen nur noch schneller sausen. Dann seufzte sie. „Ich kann es selbst nicht glauben. Ich sitze an Mr. Higgins Bett, und wenn er aufwacht, ist er so dankbar, obwohl ich nichts getan habe, als bei ihm zu sitzen oder ihm vorzulesen. Er sieht mich voller Bewunderung an, als sei ich eine Schönheit, die ich nicht bin, wie wir beide wissen.“ Sie schaute aus dem Fenster. „Kannst du dir das vorstellen?“
    Susannah lächelte. „Ehrlich gestanden, ja.“
    Loisa beugte sich vor und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Ich habe dir unrecht getan“, sagte sie in ihrer nüchternen Art. „Das tut mir aufrichtig leid. Kannst du mir verzeihen, weil ich so kratzbürstig zu dir war?“
    Susannah blinzelte ihre Tränen zurück. „Ich habe dir längst vergeben, meine Liebe.“
    Inzwischen hatte Mr. Higgins sich auf einen Ellbogen gestützt und halb aufgerichtet. Loisa eilte zu ihm, schalt ihn mit sanfter Stimme, während Susannah ihr Lächeln hinter der Hand verbarg.
    „Werden Sie wohl liegen bleiben und sich nicht anstrengen, Mr. Higgins!“, befahl Loisa und legte ihm die Hand an die Stirn.
    Gerührt beobachtete Susannah die Szene. Beau Crusoe, dachte sie, dies ist Ihr größter Triumph.
    Sie näherte sich dem Bett und platzte ohne Umschweife mit ihrem Anliegen heraus. „Mr. Higgins, falls Sie sich kräftig genug fühlen, um zu reden …“
    „Das bin ich gewiss“, versicherte er und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich hörte, dass Sie über Mr. Trevenen sprachen.“
    „Mr. Higgins, Sie mögen mich für aufdringlich halten, aber ich muss etwas wissen. Sind Sie mit Mr. Trevenens Albträumen vertraut? Gestern Nacht habe ich einen schrecklichen Albtraum bei ihm erlebt. Hatte er auf der Schiffsreise ähnliche Angstzustände? Wissen Sie etwas über die Gründe?“ Mit flehendem Blick sah sie ihn an.„Bitte, erzählen Sie mir, was Sie von Mr. Trevenen während der Schiffsreise erfahren haben.“
    „Eigentlich erinnere ich mich an gar nichts“, sagte er nach einer langen Pause.
    Sie sind ein schlechter Lügner, dachte Susannah.
    „Und ich fühle mich noch ziemlich schwach.“
    Die zweite schlechte Lüge, dachte Susannah betrübt und stand auf. „Ich bin enttäuscht, dass Sie mir nichts erzählen wollen“, sagte sie. „Bedeutet Mr. Trevenen Ihnen denn gar nichts?“
    Er schwieg. Sie sah ihn lange an, bevor sie auf dem Absatz kehrtmachte und ging. Bin ich der einzige Mensch auf der Welt, der sich um James Trevenen Sorgen macht?, dachte sie auf der Treppe.

19. KAPITEL
    Es fing an zu regnen, bevor sie das Tropenhaus erreichte. James stand

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