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Gerettet von deiner Liebe

Gerettet von deiner Liebe

Titel: Gerettet von deiner Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARLA KELLY
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Grauen einjagte.
    Susannah eilte zum Nachttisch und zündete die Kerze an. „So ist es besser“, sagte sie beschwichtigend. „Sie hatten einen Traum. Ich setze mich zu Ihnen und …“
    Als sie sich auf den Stuhl setzen wollte, schnellte James hoch, war mit zwei Sätzen am Bett, packte sie um die Mitte, zog sie auf die Matratze, warf sich über sie und hielt ihr den Mund zu. Sein Atem strich heiß über ihr Ohr. „Er darf nicht wissen, dass Sie hier sind. Zuerst muss er mich erledigen, bevor er Ihnen etwas antut.“
    Vor Entsetzen starr lag sie in seiner seltsamen Umarmung. Er war ein Schwergewicht, aber die Art, wie er sich auf sie geworfen hatte, als sehe er in dem Stuhl eine tödliche Gefahr, machte ihr klar, dass er sie beschützen wollte.
    Sie zwang sich, still liegen zu bleiben. Wenn sie sich nicht wehrte, würde er vielleicht zu sich kommen. Im nächsten Moment nahm er die Hand von ihrem Mund.
    Leise sagte sie: „Wenn Sie mich loslassen, zeige ich Ihnen, dass außer uns beiden niemand im Zimmer ist.“
    Er verstärkte jedoch seinen Griff. „Sie kennen ihn nicht, Suzie.“ Eng hielt er sie an sich gedrückt, seine flache Hand an ihre Bauchdecke gepresst. Sie spürte seinen hämmernden Herzschlag.
    Susannah versuchte eine andere Taktik. „James, ich will Ihnen helfen.“
    Er schwieg, schien über ihren Vorschlag nachzudenken. Sie machte einen weiteren Versuch. „Was immer Sie in diesem Zimmer gesehen haben, es ist verschwunden. Lassen Sie mich los, und ich werde es Ihnen beweisen.“
    „Sie kennen ihn nicht“, wiederholte er tonlos.
    „Nein, ich kenne ihn nicht“, entgegnete sie. „Aber ich kenne Sie. Sie erdrücken mich beinahe, und ich kann kaum atmen.“
    „Tut mir leid.“ Er rückte ein wenig von ihr ab. Da er sie aber immer noch nicht loslassen wollte, drehte sie sich in seinen Armen.
    Zu ihrer Verwunderung stellte sie fest, dass er die Augen geschlossen hielt. Was ist nur los mit diesem Mann?,fragte sie sich. Er schien sich in einem Zustand zwischen Wachen und Schlafen zu befinden. Zaghaft berührte sie sein Gesicht.
    Er zuckte zusammen, entspannte sich aber rasch. Du bist nicht wahnsinnig, dachte sie, während sie ihre Fingerkuppen immer wieder über seine Wange und seine Stirn gleiten ließ, bis er sich von ihr löste und zur Seite rollte.
    Langsam stand sie auf, schloss das Fenster und zog die Vorhänge zu. Einen Moment blieb sie dort stehen, mied aber den Blick zum Stuhl, der ihm offenbar Angst machte. Zögernd näherte sie sich dem Bett. Da er friedlich zu schlafen schien, beugte sie sich über ihn und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. „Gute Nacht, James“, flüsterte sie. „Schlafen Sie gut.“
    Gegen Morgen fuhr Susannah erneut aus dem Schlaf hoch. Als sie Noah neben ihrem Bett stehen sah, seufzte sie erleichtert auf.
    „Mama! Ich bin es nur!“
    Gott sei Dank, dachte sie, hob die Decke, und der Kleine kroch zu ihr ins Bett.
    „Hast du einen Geist gesehen?“
    „Gütiger Himmel, nein“, antwortete sie betroffen. In dieser Nacht hatte sie geglaubt, James sehe einen Geist. Aber wessen Geist? Er hatte behauptet, allein auf der Insel gewesen zu sein.
    Noah kuschelte sich an sie, und Susannah war dankbar um seine Wärme, die allerdings nichts gegen die Kälte ausrichten konnte, die ihr ins Herz gekrochen war. Noch nie hatte sie einen Menschen in einem so bejammernswerten Zustand gesehen wie James, der schlotternd auf dem Fußboden kauerte. Sie musste herausfinden, was ihm solche Todesängste einjagte.
    Sie dachte an Mr. Higgins. Hatte James ihn nicht auf der Schiffsreise nach England gepflegt?
    Noah war wieder eingeschlafen; auch sie war müde und hätte gerne noch ein wenig geschlafen, aber in ihrem Kopf schwirrten zu viele Gedanken herum. Sie machte sich Sorgen um James. Auf ihm lastete ein Geheimnis, das ihn zu erdrücken drohte.
    Sie dachte an Loisa, sehnte sich danach, mit ihr darüber reden zu können, war allerdings unschlüssig, ob sie es wagen durfte, sie ins Vertrauen zu ziehen. Aber jetzt, da sie Frieden miteinander geschlossen hatten, hätte sie gerne die Meinung ihrer Schwester gehört.
    Noah erwachte, als sie sich aufsetzte. „Ich gehe nach Spring Grove“, erklärte sie, während sie aus dem Bett stieg. „Bleib noch liegen, wenn du willst. Wenn du Mr. Trevenen siehst, sage ihm, dass ich später im Tropenhaus male.“
    „Ich komme mit, Mama. Wir können ihm ja noch einen Zettel schreiben.“
    „Ich bin nicht sicher, ob das Frühstück schon fertig ist“, warf

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