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Gerettet von deiner Liebe

Gerettet von deiner Liebe

Titel: Gerettet von deiner Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARLA KELLY
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lassen.“ Er schaute erwartungsvoll zu ihr auf. „Das heißt, wenn ich dir nicht zu sehr fehle.“
    „Natürlich wirst du mir fehlen“, antwortete sie leise und fuhr ihm liebevoll durch das Haar. „Trotzdem erlaube ich es dir.“
    Loisa hatte recht. Das lavendelfarbene Kleid passte, nur das Mieder spannte ein wenig, und ihr Busenansatz quoll aus dem Ausschnitt. Seit ihrer Witwenschaft hatte Susannah kein dekolletiertes Kleid mehr getragen. „Ich nehme an, das ist die neueste Mode“, murmelte sie, während die Zofe ihrer Mutter das Kleid im Rücken zuknöpfte.
    „Gewiss, Mrs. Park“, versicherte ihr die Frau.
    Susannah trat vor den Spiegel und staunte, wie sehr das zarte Blau ihr dunkelblondes Haar zum Leuchten brachte. Mit einem scheuen Lächeln tastete sie nach den Löckchen der Hochfrisur, die ihr die Zofe kunstvoll aufgesteckt hatte. „Ich hatte ganz vergessen, wie ich aussehe“, sagte sie.
    „Eine Dame sollte ihr Aussehen nie vergessen“, vermerkte die Zofe mit leisem Tadel und legte ihr den Schal um die Schultern. Und wieder hatte Loisa recht: der satte Blauton bildete eine vollkommene Ergänzung.
    Noah sagte erstaunt: „Mama“, und ging zweimal im Kreis um sie herum. „Ach, ich hab noch was vergessen“, fügte er dann schnell hinzu. „Mr. Trevenen bittet dich um Hilfe.“
    Die Zofe wollte sich mit einem Knicks zurückziehen.
    „Sagen Sie meiner Mutter bitte vielen Dank. Aber vielleicht sollte ich es selbst tun.“
    Die würdevolle Zofe räusperte sich. „Ich rate Ihnen, damit zu warten, Mrs. Park.“ Sie wandte diskret den Blick ab. „Lord Watchmere ist bei Ihrer Frau Mutter.“
    Susannah schmunzelte. „Du liebe Güte“, sagte sie und schaute zur Kaminuhr. „Es ist erst sechs.“
    Die Zofe dämpfte die Stimme. „Ich half Lady Watchmere, sich zum Dinner umzukleiden, als der gnädige Herr an ihre Tür klopfte und sagte, die Tukane seien nun lange genug fort.“
    Verständnislos schaute Susannah sie an. „Was mag er damit gemeint haben?“
    „Das entzieht sich meiner Kenntnis, Mrs. Park, aber Ihre Frau Mutter schien zu verstehen. Sie trug mir auf, das Dinner eine halbe Stunde später auftragen zu lassen.“
    Susannah hielt sich die Hand vor den Mund, um ihr Lachen zu verbergen, während die Zofe sich respektvoll zurückzog. „Mein Schatz.“ Susannah wandte sich an Noah.„Mr. Trevenen braucht meine Hilfe?“
    „Er steht da und hält eine Krawatte in der Hand.“
    Wenig später klopfte Susannah an seine halb geöffnete Tür. James kam ihr mit dem Seidentuch in der Hand entgegen. Er trug seine neue Abendgarderobe, ein pflaumenblauer Frack hing über der Stuhllehne.
    Er verneigte sich, und Susannah spürte, wie ihr unter seinem bewundernden Blick auf ihren Ausschnitt die Hitze in die Wangen stieg.
    „Starren Sie mich nicht an, James, sonst nenne ich Sie wieder Mr. Trevenen!“, drohte sie scherzhaft.
    „Verzeihen Sie Mrs. Park, aber ich bin nur ein Mann“, erklärte er.
    „Geben Sie mir das Ding, und setzen Sie sich.“
    Susannah stellte den Kragen seines Hemds hoch, schloss den obersten Knopf, legte ihm die breite Krawatte um und begann, den komplizierten Knoten zu schlingen. Sie wusste genau, worauf sein Blick geheftet war. „Sie sollen mich nicht anstarren.“
    „Dann muss ich die Augen herausnehmen und am Hinterkopf befestigen, meine liebe Mrs. Park“, erklärte er und lachte leise. „Meine Mannschaft behauptete allerdings, ich hätte auch hinten Augen.“
    „Dann rate ich Ihnen, sie wenigstens zu schließen.“
    „Sehr wohl! Aber es wäre jammerschade.“
    Sie seufzte. „Stehen Sie auf!“, befahl sie. „So komme ich auch zurecht.“
    Er gehorchte und blickte ihr nun in die Augen, was sie noch mehr irritierte. Sie zog den bauschigen Knoten fest, und er begann zu lachen.
    „Wollen Sie mich erwürgen?“
    „Seien Sie nicht so zimperlich“, schalt sie. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Schleife richtig geschlungen habe. Soll ich den Kammerdiener meines Vaters rufen?“
    „Um Himmels willen, nein. Haben Sie vergessen, in welchem Aufzug Ihr Vater sich auf seine Vogelpirsch begibt?“
    Sie lachte trotz ihrer Verlegenheit und richtete den Blick auf seinen Kehlkopf.
    „Vorhin habe ich gesehen, wie Großpapa ins Zimmer von Großmama ging“, erklärte Noah, der es sich auf James’ Bett bequem gemacht hatte. „Ich kann ja mal klopfen.“
    Abwehrend hob Susannah die Hand. „Nein, das ist nicht nötig. Wir wollen Großpapa nicht stören.“
    Ihre Wangen erhitzten sich

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