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Gerettet von deiner Liebe

Gerettet von deiner Liebe

Titel: Gerettet von deiner Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARLA KELLY
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dem Bild zu, hörte, wie er in seiner Ledertasche kramte, und warf ihm einen Blick zu. Er holte eine Handvoll Briefe hervor, die Morgenpost, die Chumley ihr gezeigt hatte.
    „Einladungen, alles Einladungen“, sagte er. „Adressiert an Beau Crusoe.“ Er zog einen Umschlag heraus und legte ihn ihr auf den Schoß. „Dem hier sollten wir Beachtung schenken.“
    Sie öffnete den Umschlag. „Lord Batchley bittet uns zum Dinner.“ Sie sah sich die schön geschwungene Handschrift auf dem Büttenpapier näher an. „Du liebe Güte, er und Vixen.“
    James nickte und nahm den nächsten Umschlag zur Hand. „Morgen wünscht man unsere Anwesenheit beim Aufsteigen eines Heißluftballons, zusammen mit …“ Er hielt ihr die Einladung hin. „Sir Wallace Cavanaugh?“
    „Ein einflussreicher Herr in der Royal Society, auf dessen Gesellschaft Sie Wert legen sollten“, erklärte sie. „Er kommt gelegentlich zum Tee zu meinem Patenonkel und macht mir schöne Augen.“
    Mit gespielter Überraschung blickte James auf. „Wo bin ich diesem Herrn mit dem exzellenten Geschmack begegnet?“
    Ein wenig geschmeichelt tauchte sie den Pinsel in helles Grün. „Woher soll ich das wissen?“
    „Wollen wir hingehen?“
    „Sie und Noah, aber nicht ich.“
    Er lachte. „Suzie, wenn Sie sich in Ihr Schneckenhaus verkriechen, werden Sie sich nie einen Ehemann angeln!“
    Achselzuckend begann Susannah, die große Schere zu malen.
    James fischte die nächste Einladung aus dem Stapel und noch eine. „Am Samstag trinken wir Tee mit Lady Featherstone, am Sonntag laden uns Lord und Lady Walton zu Erdbeeren al fresco ein … und so weiter …“ Er ließ die Einladungen durch die Finger auf den Boden rieseln.
    „Das ist alles nur Ihre Schuld, James“, sagte sie heiter und betupfte die Unterseite der großen Schere karminrot. „Ist das der richtige Farbton?“
    Er neigte sich ihr zu. „Gut getroffen. Ich wünschte, Sie hätten sie am lebenden Objekt malen können.“
    Sie wünschte, er würde sie küssen, dieser Mann, der sie letzte Nacht in Angst und Schrecken versetzt hatte. Stattdessen rieb er seine Wange an der ihren, was ihr prickelnde Schauer über den Rücken jagte.
    Es war nur eine kurze Berührung, als wolle er sie in Sicherheit wiegen. Dann setzte er sich wieder und beobachtete sie schweigend bei der Arbeit, während die Gloriosa allmählich Farbe und Form annahm.
    Er schwieg lange, und Susannah spürte, dass er in Gedanken weit weg war. Sie berührte ihn leicht an der Schulter, erwartete beinahe, er würde zusammenzucken, was nicht geschah. Als er sie ansah, nahm sie jedoch seinen wehmütigen Gesichtsausdruck wahr.
    „Sie sehnen sich nach Ihrer Insel.“ Das war eine schlichte Feststellung.
    James nickte. Bevor sie ihn daran hindern konnte, sprang er unvermutet auf, nahm seine Zeichnung von der kleinen Staffelei und verließ wortlos das Gewächshaus.
    „Warten Sie! Wie soll ich das Bild fertig malen?“, fragte sie leise, mehr besorgt als verärgert. Er drehte sich nicht einmal um. Enttäuscht blickte Susannah auf das halb fertige Bild. Tränen brannten ihr in den Augen.
    Noah besuchte seine Mutter und brachte ihr ein paar Makronen und eine Notiz von Loisa. Susannah, die sich nach James’ jähem Verschwinden wieder beruhigt hatte, nahm den Zettel mit farbbeklecksten Fingern. Die Zeilen lasen sich so sachlich, wie die Schreiberin war.
    Schwester, wir haben etwa die gleiche Kleidergröße. Mein Schrank hängt voll mit neuen Kleidern, die Mama mir auf geschwätzt hat. Das lavendelfarbene sollte Eindruck auf Lord Batchleys Gäste machen. In der Kommode liegt ein blauer Schal. Mr. Trevenen saß eine Stunde bei Sam, und dann bestand Sir Joseph darauf, dass er mit der Kutsche nach Alderson House fährt, die er euch zur Verfügung stellt. Ich finde es zwar unschicklich, aber Mr. Trevenen sagt, er braucht deine Hilfe beim Binden der Krawatte. Wasch dir die Hände und geh nach Hause. Loie
    Susannah drückte einen Kuss auf Noahs Scheitel – erleichtert, dass James nicht abgereist war – und schloss die Deckel der Farbtöpfe.„Mein Schatz, Mr. Trevenen und ich sind zum Dinner bei Lord Batchley eingeladen. Ich hoffe, es macht dir nichts aus, mit Chumley in der Küche zu essen.“
    Noah schüttelte den Kopf. „Nein, Mama, aber das geht nicht. Ihr müsst mich in Spring Grove absetzen. Tante Loisa braucht dringend meine Hilfe, wenn du es erlaubst. Sie hat versprochen, mir vorzulesen und mich auf dem Notbett neben Mr. Higgins schlafen zu

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