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Gerettet von deiner Liebe

Gerettet von deiner Liebe

Titel: Gerettet von deiner Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARLA KELLY
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auf den Tod.
    Nach einer Woche ohne Nahrung und ohne Trinkwasser, abgesehen von einem kurzen Regenguss, verfiel der Rudergänger John Weston dem Wahnsinn. Er richtete sich auf, seine Augen fixierten etwas, das nur er sehen konnte. Voller Unruhe zerrte er an James’ salzverkrustetem Hemd.
    „Gelobt sei Gott, der Allmächtige. Der Hafen von Portsmouth“, krächzte er.
    Bevor James ihn zurückhalten konnte, zog der Mann sich an der Bootswand hoch, ließ sich ins Wasser gleiten und begann zu schwimmen. Alle schrien ihm nach, er solle umkehren, aber es war sinnlos. Er hörte sie nicht mehr.
    Eine Woche später begann Billy Bright zu halluzinieren und wollte nicht einmal mehr seinen eigenen Urin trinken, und die vier berieten sich miteinander. Billy Bright hatte keine Einwände, nach seinem Tod verspeist zu werden. „Warten Sie lediglich, bis ich tatsächlich hinüber bin, Lieutenant, das ist alles, worum ich bitte“, lallte er.
    Das schien den Überlebenden nur gerecht; sie warteten. Eines Morgens lag Billy mit aufgerissenen, glanzlosen Augen auf den Planken.
    James hätte nicht zulassen dürfen, dass Tim Rowe, der Zimmermann, ihn aufschlitzte. Wäre er nicht so erschöpft gewesen, hätte er es selbst getan. Während er dem Mann zusah, befiel James der grausige Gedanke, Rowe empfinde Vergnügen an seiner ekelhaften Arbeit.
    James aß seine Portion und würgte bei jedem Bissen. Walter Shepherd und er schworen sich, nie wieder Menschenfleisch zu essen, nur Rowe ließ sich nicht davon abhalten. Im Verlauf der nächsten Tage sahen sie zu, wie der Zimmermann seinen Kameraden bis auf die Knochen abnagte. James versuchte, das Skelett über Bord zu werfen, doch Rowe knurrte ihn zähnefletschend an wie ein tollwütiger Hund und ließ sich seine grässliche Beute nicht nehmen.
    James versuchte wach zu bleiben, wechselte sich mit Shepherd ab, aber eines Nachts schliefen beide ein. Als James von der gleißenden Sonne erwachte, hatte Rowe den Matrosen zu seinem Ende des Bootes geschleift. In Shepherds Brust steckte ein Messer, und der Zimmermann riss blutige Fleischfetzen aus seinem Arm.
    Und dann tat Rowe das, was er in jedem seiner Träume tat: Er löste die Verschnürung seines Holzbeines und streckte es James entgegen.
    Kerzengerade saß James im Bett und schrie beim Anblick des Zimmermanns im Stuhl. „Ich sagte dir doch, mit Essen wirst du mich nicht los, Lieutenant“, erklärte Rowe mit gurgelnder Stimme, als befände er sich unter Wasser.
    „Bleib mir vom Leib!“, schrie James, um die Wellen zu übertönen, die gegen den Bootsrumpf schwappten. „Oder ich schieß dich nieder wie einen räudigen Hund.“
    Das Gespenst schüttelte nur den Kopf, hielt den Armknochen hoch und erhob sich langsam.
    James schrie.

18. KAPITEL
    Susannah richtete sich im Bett auf. Noah hatte einen gesunden Schlaf, schreckte nur gelegentlich nachts auf, wenn er schlecht träumte. Gespannt horchte sie auf eine leise Stimme und spürte, wie die Härchen an ihren Armen sich aufrichteten. Das war nicht Noah.
    Beunruhigt verließ sie das Bett und öffnete die Verbindungstür. Ihr Sohn schlief fest, ein Bein unter der Bettdecke hervorgestreckt. Sie deckte ihn zu und lauschte wieder. Das musste Mr. Trevenen sein, aber mit wem redete er? Sie schloss Noahs Tür und griff nach ihrem Morgenmantel. Unschlüssig trat sie auf den Korridor und stand mit bloßen Füßen in der Dunkelheit. Endlich verstummte das Reden. Sie wollte wieder zu Bett gehen, doch dann hörte sie, wie James weinte und etwas stammelte.
    Mit einem Mal begriff sie und eilte zu seiner Tür. Er rief um Hilfe. Sie machte sich nicht die Mühe anzuklopfen, straffte die Schultern und trat ein.
    Einen Moment blieb sie auf der Schwelle stehen, um die Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Er hatte die Bettbehänge nicht zugezogen. Es war ihr bereits aufgefallen, dass er Enge nicht ertragen konnte.
    Doch im Bett war er nicht.„Mr. Trevenen?“,flüsterte sie ängstlich. „James? Wo sind Sie? Sie machen mir Angst.“
    Stille. „Mr. Trevenen?“, wiederholte sie mit bebender Stimme.
    „Bitte sagen Sie etwas.“
    Und dann entdeckte sie ihn. Er kauerte auf dem Boden, unter dem offenen Fenster. Mein Gott, dachte sie, was geht nur in ihm vor? Ist er wahnsinnig? Zögernd trat sie einen Schritt zurück, ehe er flüsterte: „Lassen Sie mich nicht allein, Suzie.“
    Niemand nannte sie Suzie. Er sagte es wieder. Von Mitleid gerührt, trat sie näher. Es musste ein Albtraum sein, der ihm unvorstellbares

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