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Gerettet von deiner Liebe

Gerettet von deiner Liebe

Titel: Gerettet von deiner Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARLA KELLY
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dennoch seltsam erleichtert.
    James überlegte, ob er es je über sich bringen würde, ihr etwas von dem kleinen Ruderboot und seinen Insassen zu erzählen. Nach seinem unseligen Versuch, Lady Audley ins Vertrauen zu ziehen, hatte er begonnen, den Schiffszimmermann, besser gesagt, seinen Geist, zu sehen. Anfangs war er nur ein unheimlicher Schatten gewesen, der James in dunklen Fluren erschreckte.
    Er hatte gehofft, den Dämon auf dem Handelsschiff zurückzulassen, doch der Schatten war ihm auf die Reconciliation gefolgt, war sein unsichtbarer Reisegefährte in der Postkutsche nach Cornwall gewesen und hatte ihn schließlich bis nach London begleitet.
    In den ersten Minuten in Lord Batchleys Haus entspannte James sich ein wenig, da er nach einem Blick in die Runde der Gäste Lady Audley nicht entdecken konnte. Er begann, Hoffnung zu schöpfen. Vielleicht war sie krank geworden und hütete mit hohem Fieber das Bett, was er sich insgeheim wünschte.
    Doch er hoffte vergeblich. Er roch ihre Anwesenheit, ehe er sie sah. Seine Nackenhaare richteten sich auf, als ihm die Schwaden ihres Parfums in die Nase stiegen, ein betäubender Duft, der ihn an verfaulte Erde im Regenwald erinnerte.
    Ein Blick zu Susannah sagte ihm, dass auch sie diesen schwülen Duft bemerkte. Stirnrunzelnd schnupperte sie, und dann löste Lady Audley sich aus einem Kreis ihrer Bewunderer.
    Guter Gott, lass mich unsichtbar werden, flehte James innerlich.
    „Mein lieber James“, gurrte die Dame und streckte ihm beide Hände entgegen, die er geflissentlich übersah. „Oder soll ich Sie Beau Crusoe nennen?“
    „Mr. Trevenen wäre angemessen“, entgegnete er.
    Ihr Lächeln gefror zur Maske, ehe sie sich liebenswürdig an Susannah wandte. „James ist ein unverbesserlicher Witzbold, meine Liebe“, sagte sie. „Sie müssen mich unbedingt zum Tee einladen, damit ich Ihnen erzähle, wie sehr er mich auf der Überquerung des Indischen Ozeans amüsiert hat.“
    James spürte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich. Er versuchte, die Situation mit einem Lachen zu retten, das ihm wie ein hohles Bellen in den Ohren klang. „Aber ich bitte Sie! Langweilen Sie Mrs. Park nicht mit belanglosen Geschichten einer öden Ozeanüberquerung“, presste er hervor.
    Er wagte nicht, Susannah anzusehen, die ihn gewiss verständnislos anstarrte. Als er ihr dennoch einen flüchtigen Blick zuwarf, wunderte er sich über ihre gelassene Miene. Er wollte etwas Triviales sagen, war aber wie vor den Kopf gestoßen. Es war auch unwichtig, da Lady Audley ihre Aufmerksamkeit auf Susannahs Abendkleid richtete.
    „Meine Teuerste“, gurrte sie. „Die Farbe kleidet Sie fabelhaft. Ich hatte keine Ahnung, dass Lavendelblau so schlank macht.“
    Nun erstarrte Susannahs Lächeln zur Maske. James hätte Lady Audley am liebsten an den Haaren aus dem Haus geschleift und sie kopfüber in eine Aschentonne gesteckt. Wie konnte diese bösartige Person die entzückende Susannah nur so schamlos kränken.
    Endlich ertönte der erlösende Gong. Lord Batchley, in einer goldenen Brokatweste, die Sir Percival Pettibone vor Neid hätte erblassen lassen, bat seine Gäste zum Dinner. James legte Susannahs Hand in seine Armbeuge und reihte sich mit ihr in die Schlange ein, in der Hoffnung, dass Lady Audley ihnen nicht folgte.
    Das tat sie zwar nicht, doch während die Gäste an der Tafel nach ihren Platzkarten Ausschau hielten, stellte er zu seinem Entsetzen fest, dass ein böser Geist ihn zum Tischherrn von Lady Audley bestimmt und Susannah am unteren Ende der Tafel zwischen zwei ältere Herren platziert hatte.
    Das Dinner bestand lediglich aus sieben Gängen, aber für James, der gezwungen war, neben Lady Audley auszuharren, schien sich jeder Gang eine Ewigkeit hinzuziehen. Er widmete seine Aufmerksamkeit zunächst der älteren Dame zu seiner Linken, die bedauerlicherweise schlecht hörte und weit mehr am Verzehr ihrer Schildkrötensuppe und der gebratenen Ente à l’orange interessiert war. Es blieb ihm also nichts anderes übrig, als sich mit Lady Audley zu unterhalten.
    Er war zu nervös, um einen Bissen hinunterzuwürgen, zumal Lady Audleys Hand sich unter dem Schutz des Tafeltuchs an seinem Schenkel zu schaffen machte. Während ihre Finger nach ihm tasteten, neigte sie sich dem Herrn zu ihrer Rechten zu, den sie in ein angeregtes Gespräch zog.
    Sprachlos vor Entsetzen rückte James von ihr ab. Im gleichen Moment bemerkte er Susannahs fragenden Blick in seine Richtung. Zu seiner unendlichen

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